Mietkaution: Das sind deine Rechte

Von Linda 19 Februar, 2024
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Die Mietkaution ist eine finanzielle Sicherheitsleistung, die bei Abschluss eines Mietvertrags zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen vereinbart wird. In diesem Artikel gehen wir nicht nur auf das Hauptthema „Mietkaution“ ein, sondern beleuchten auch die Kaution-Rückzahlung, die Fristen dafür, die Anlage der Mietkaution und was zu tun ist, wenn der Vermietende die Kaution nicht zurückzahlt.

Kaution-Rückzahlung: Das sind die Fristen

Die Mietkaution dient dazu, mögliche Schäden in der Wohnung zu decken, die während der Mietzeit entstehen könnten. Die Höhe der Kaution beträgt ist gesetzlich festgelegt und orientiert sich am §551 BGB zu „Begrenzung und Anlage von Mietsicherheiten“. Sie darf demnach maximal drei Nettokaltmieten betragen, kann jedoch individuell vereinbart werden. Sie wird üblicherweise auf einem gesonderten Konto angelegt, das im Mietvertrag festgehalten ist.

Ein entscheidendes Thema für viele Mieter:innen ist die Kaution-Rückzahlung. Gesetzlich geregelt ist, dass der oder die Vermieter:in die Kaution nach Beendigung des Mietverhältnisses zurückzahlen muss. Die Frist dafür beträgt in der Regel sechs Monate nach dem Auszug des Mietenden. Innerhalb dieses Zeitraums müssen alle Ansprüche des Vermietenden gegen die Kaution geltend gemacht werden. Doch dennoch kommen immer wieder Fragen auf, die wir im Folgenden klären.

Wann muss der Vermieter die Kaution zurückzahlen?

Die Frage nach dem „Wann“ beschäftigt viele Mieter:innen. Grundsätzlich sollte der/die Vermieter:in die Kaution unverzüglich nach Klärung sämtlicher Ansprüche zurückzahlen.

Wie lange darf der Vermieter die Kaution einbehalten?

Die gesetzlich vorgesehene Frist beträgt sechs Monate. In dieser Zeit muss der Vermietende sämtliche Ansprüche prüfen und gegebenenfalls geltend machen. Nach Ablauf dieser Frist muss die Kaution zurückgezahlt werden.

Achtung: Eventuell wäre es sinnvolle, im Mietvertrag zu überprüfen, ob abweichende Regelungen bezüglich der Fristen vereinbart wurden.

Was tun, wenn der Vermieter die Kaution nicht zurückzahlt?

Sollte der/die Vermieter:in die Kaution nicht zurückzahlen, ist es ratsam, zunächst schriftlich zu mahnen. Dabei kann auf die gesetzlich vorgesehene Frist von sechs Monaten hingewiesen werden. Falls auch dies nicht zum Erfolg führt, können rechtliche Schritte erwogen werden.

Besondere Situationen: Erkrankung oder Tod des Vermieters

In besonderen Situationen, wie der Erkrankung oder dem vorzeitigen Versterben des/der Vermieter:in, gestaltet sich die Rückzahlung der Kaution nicht immer unmittelbar. Hier ist es ratsam, sich an einen Rechtsanwalt zu wenden, um die rechtlichen Schritte zu klären und eine Lösung zu finden.

Verjährung der Kaution

Die Verjährungsfrist beträgt in der Regel drei Jahre. Das bedeutet, dass Ansprüche auf die Kaution nach Ablauf dieser Frist nicht mehr geltend gemacht werden können. Du solltest daher darauf achten, eventuelle Forderungen rechtzeitig anzumahnen.

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Mietkaution anlegen – aber wie?

Die Anlage der Mietkaution erfolgt in der Regel auf einem separaten Konto. Der oder die Vermieter:in ist dazu verpflichtet, dem/der Mieter:in die genauen Details zur Anlage mitzuteilen. Ein gemeinsames Konto, auf das beide Parteien Zugriff haben, ist dabei eine gängige und transparente Lösung.

Gut zu wissen: Die Höhe der Mietsicherheit ist im Mietvertrag genau festgelegt, und der oder die Vermieter:in dürfen sie nicht nachträglich erhöhen, selbst wenn die Miete steigt.

Zusätzlich regelt §551 BGB, dass die mietende Partei den Gesamtbetrag in drei gleichen monatlichen Raten bezahlen kann. Die erste Teilzahlung ist zu Beginn des Mietverhältnisses fällig, und die weiteren Kautionsanteile folgen mit den nächsten Mietzahlungen.

Anlage auf separatem Konto

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anlage der Kaution auf einem separaten Konto. Gemäß §551 BGB sollte dieses Konto verzinst sein und getrennt vom Privatvermögen beider Parteien geführt werden. Typischerweise wird die Mietkaution auf einem Girokonto, einem Sparbuch oder einem Tagesgeldkonto angelegt.

Mieter:innen haben dabei die Möglichkeit, das Geld direkt an den bzw. die Vermieter:in zu überweisen, welcher es dann auf einem Mietkautionskonto anlegt. Alternativ kann die mietende Partei den Betrag auf ein Sparbuch oder ein Mietkautionskonto einzahlen und dieses dem/der Vermieter:in verpfänden.

Finanzierung der Mietkaution

Für Mieter:innen mit knappem Budget stellt sich oft die Frage, wie die Kaution finanziert werden kann. Eine mögliche Option ist die Inanspruchnahme eines Dispokredits. Dies ist besonders nützlich, wenn zwischen der Zahlung der Kaution und dem nächsten Geldeingang nur wenige Tage liegen.

Insgesamt gilt es, bei der Anlage der Mietkaution alle gesetzlichen Vorgaben genau zu beachten, um mögliche rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Sowohl Mieter:innen als auch Vermieter:innen sollten sich der Verantwortung bewusst sein, die mit der korrekten Anlage und Rückzahlung der Kaution einhergeht.

Rückgabe der Mietkautionbürgerschaft

Die Mietkautionbürgerschaft kann durch verschiedene Modelle abgesichert werden, wie etwa Bürgschaften von Privatpersonen wie beispielsweise einer Elternbürgschaft oder spezielle Versicherungen. Die Rückgabe erfolgt üblicherweise nach Ende des Mietverhältnisses und der erfolgten Kaution-Rückzahlung.

Weitere interessante Themen rund um die Mietkaution

Um Mieter umfassend zu informieren, bieten wir auch Artikel zu verwandten Themen, wie „Feuchtigkeit in der Wohnung„, „Welche Versicherung braucht man als Mieter„, „Hausratversicherung Pflicht„, „Gebäudeversicherung„, „Mietsachschäden Haftpflicht„, „Wert Hausrat„, „Wohnungsbrand“ und „Feuchtigkeitsschäden in Haus und Wohnung„. Diese Themen können weitere wertvolle Informationen und Tipps für Mieter:innen bereithalten.

Insgesamt ist die Mietkaution ein entscheidender Bestandteil eines jeden Mietverhältnisses. Du solltest dich frühzeitig über die Regelungen im Mietvertrag informieren, um im Falle eines Auszugs gut vorbereitet zu sein. Bei Unsicherheiten oder Problemen ist es immer empfehlenswert, rechtzeitig professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann diese erfolgreich durchsetzen.

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