Feuchtigkeit in der Wohnung: Ursachen und Problemlösungen

Von Linda 6 Juni, 2023
4 minutes
überschwemmte wohnung; feuchtigkeit in der wohnung

Hast du das Gefühl, dass es manchmal in deiner Wohnung müffelt, wenn du nicht regelmäßig lüftest? Dann kann das an mehr oder weniger versteckten Feuchtigkeit in der Wohnung liegen. Und damit ist nicht nur eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung gemeint! Es geht vielmehr um feuchte Stellen in den Wänden und Möbeln, die zu gesundheitsgefährdendem Schimmel in der Wohnung führen kann! Was dazu im Mietrecht steht und wie du mit richtigem Lüften und Heizen der Feuchtigkeit in der Wohnung zu Leibe rücken kannst, erfährst du hier.

Feuchtigkeit in der Wohnung: Das sind die Ursachen

Feuchtigkeit in der Wohnung kann zu einem großen Problem werden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behoben wird. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein.

Ein häufiger Grund sind bauliche Mängel, wie eine unzureichende Dämmung oder undichte Stellen im Mauerwerk.

Aber auch falsches Lüften kann die Bildung von Feuchtigkeit begünstigen. Besonders im Winter kann Kondenswasser an den Fenstern entstehen, wenn du nicht ausreichend lüftest.

Die häufigsten Gründe für Feuchtigkeit in der Wohnung auf einen Blick: 

  • Wasser aus defekten Rohrleitungen
  • ein undichtes Dach
  • schadhafte Dachrinnen oder Fallrohre
  • durch Laub verstopfte Überläufe
  • Risse im Mauerwerk
  • ein gestiegener Grundwasserspiegel
  • Regen- und Spritzwasser aufgrund einer schadhaften Sockelabdichtung
  • Nässe aus dem Keller, die aufsteigt
  • beschlagene Innenwände
  • undichte Dampfsperren in den Wänden
  • Klimaanlagen, die eine Kondensierungen im Mauerwerk verursachen
kondenswasser am fenster, ein zeichen für feuchtigkeit in der wohnung

Luftfeuchtigkeit zu hoch: Was nun?

Wie hoch die Luftfeuchtigkeit in einem Raum idealerweise sein sollte, hängt davon ab, um welchen Raum es sich handelt.

Folgende Angaben können dir als Richtwerte dienen:

  • Wohnzimmer – 40 bis 60 Prozent
  • Arbeitszimmer – 40 bis 60 Prozent
  • Bad – 50 bis 70 Prozent
  • Küche – 50 bis 60 Prozent
  • Schlafzimmer – 40 bis 60 Prozent
  • Keller – 50 bis 65 Prozent
  • Vorratskeller – 70 bis 90 Prozent

Kalte Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen als warme. Das heißt, dass die Luftfeuchtigkeit steigt, wenn ein Raum zu kühl ist.

In der Küche und im Bad sorgt der Dampf vom Kochen und Duschen ohnehin schon für viel Feuchtigkeit in der Luft. Darum sollte hier nie die Heizung ganz ausgeschaltet werden. Und natürlich ist ein ordentliches Lüften in diesen Bereichen Pflicht.

Im Schlafzimmer wiederum ist es bei den meisten Menschen ein wenig kühler. Was für einen angenehmen Schlaf sorgt, erhöht allerdings auch die Luftfeuchtigkeit. Hinzu kommt, dass durchs Atmen und Schwitzen noch mehr Wasser in die Luft abgegeben wird. Auch hier sollte es also immer ein bisschen warm sein, ein gutes Lüftungsmanagement verhindert zudem Schimmelbildung.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, fällt es dem Körper schwer, seine Temperatur zu regulieren.  Denn dann kann er die Verdunstungskälte nicht mehr nutzen, die beim Schwitzen entsteht.

Zudem fördert eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent das Wachstum von Hausstaubmilben. Allergiker haben dann quasi doppelt zu leiden.

Hast du mit einem entsprechenden Messgerät festgestellt, dass die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu hoch ist, solltest du handeln.

  • Stoßlüften: Öffne das Fenster für 5-10 Minuten vollständig und schalte die Heizung aus. Im Sommer kann das Fenster länger geöffnet bleiben, am besten lüftest du morgens oder abends.
  • Schälchen mit Granulat: Platziere Schälchen mit Granulat, Kochsalz, Katzenstreu oder Reis im Raum, um Feuchtigkeit aufzunehmen. Wenn sie voll sind, ersetze sie.
  • Entferne Aquarien und Zimmerbrunnen: Diese erhöhen die Luftfeuchtigkeit und sollten in belasteten Räumen vermieden werden.
  • Austausch von Zimmerpflanzen: Pflanzen nehmen Feuchtigkeit auf und verdunsten sie über ihre Blätter. In feuchten Räumen solltest du die Anzahl der Pflanzen reduzieren.

Diese einfachen Tipps helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und ein angenehmeres Raumklima zu schaffen, ohne teure Geräte kaufen zu müssen. Hilft das alles nicht, musst du doch zu „schwerem Gerät“ greifen.

Bekommst du die Raumluft – und damit auch Decken und Wände – nicht trocken, kann sich der Einsatz eines Luftentfeuchters lohnen. Er saugt die warme Raumluft an und leitet sie um ein Kühlelement. Dort kondensiert das enthaltene Wasser und sammelt sich in einen Behälter, den du dann ganz einfach entleeren kannst.

Problematisch wird’s, wenn sich die Feuchtigkeit bereits in den Wänden festgesetzt hat. Dann musst du wahrscheinlich eine professionelle Trocknung und gegebenenfalls Sanierung der Wände in Betracht ziehen.

trockengerät zur anwendung bei feuchtigkeit in der wohnung

Welche Versicherung zahlt bei Feuchtigkeit in der Wohnung?

Bei der Frage nach der Haftung kommt es darauf an, woher die Feuchtigkeit in der Wohnung kommt und was dadurch beschädigt wurde. Denn je nachdem springt ein anderer Versicherungsschutz bis zur Höhe der Entschädigungsgrenze ein.

Bei Feuchtigkeit oder sogar Schimmel im Mauerwerk kann es sein, dass die Baufirma schlampig gearbeitet hat. Kann das nachgewiesen werden, ist das Unternehmen in der Haftung. In diesem Fall wird dessen Haftpflichtversicherung eintreten.

Handelt es sich um einen Leitungswasserschaden zum Beispiel durch einen geplatzten Schlauch der Waschmaschine, kommt die Hausratversicherung für entstandene Schäden auf. Für Eigentümer und Eigentümerinnen von Immobilien kann auch die Wohngebäudeversicherung der richtige Ansprechpartner im Schadenfall sein.

Hat ein beschädigtes Wasserrohr den Leitungswasserschaden verursacht, ist ebenfalls die Wohngebäudeversicherung für die Schadensregulierung verantwortlich. Unwichtig ist dabei, ob es sich um eine selbst genutzte oder vermietete Immobilie handelt.

Hat Unwetter wie Starkregen oder Hochwasser Schimmel in der Wohnung verursacht, kommt es darauf an, was beschädigt wurde. Je nachdem springt hier die Wohngebäudeversicherung oder die Hausratversicherung ein. Dafür ist es allerdings, dass der Vertrag auch eine Deckung für Elementarschäden einschließt.

Je nach Situation greift also eine andere Versicherung. Deshalb lohnt es sich immer, gut abgesichert zu sein. Erfahre hier, wann unsere Gegenstandsversicherung zum Einsatz kommt:

Apropos Unwetter: Kommt es bei einem Unwetterereignis wie einem Gewitter zu einem Überspannungsschaden, ist es sogar möglich, dass ein Brand dadurch ausgelöst wird. In diesem Fall kümmert sich eine Brandschutzversicherung um die Regulierung.

Und was, wenn du selbst die Feuchtigkeit und den Schimmel in deiner Wohnung zu verantworten hast?

Dann musst du das sofort deinem/deiner Vermieter:in melden. Als nächstes solltest du deine Haftpflichtversicherung informieren.

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