Kühlerfrostschutz: So kommt dein Motor gut durch den Winter

Von Julia Schäfer 20 März, 2023
4 minutes

Wenn im Winter das Kühlmittel einfriert, kann das erhebliche Schäden verursachen. Vor allem das Kühlsystem nimmt schnell Schaden. Tatsächlich kann aber auch der gesamte Motor zerstört werden. Aus diesem Grund solltest du immer auf einen guten Kühlerfrostschutz achten.

Warum brauchst du Kühlerfrostschutz?

Kühlerfrostschutz hat verschiedene Eigenschaften, die sich positiv auf den Zustand deines Motors auswirken können. Das Mittel hat folgende Vorteile:

  • Es schützt gegen Korrosion
  • Es verhindert eine Schaumbildung.
  • Es verhindert Ablagerungen.
  • Es verhindert das Einfrieren des Kühlmittels.
  • Es wirkt als Schmierstoff für wichtige Komponenten.

Die zusätzlichen positiven Eigenschaften der Frostschutzmittel entstehen durch Additive. Ein solcher Zusatzstoff ist Silikat. Es hat hervorragende Korrosionsschutz-Eigenschaften. Die Wirkung erreichst du nur, wenn du das Wasser im richtigen Verhältnis mit dem Frostschutzmittel mischst. Enthält das Kühlmittel zu viel Wasser, können die schützenden Eigenschaften nicht ausreichend dienen.

Die schmierenden Eigenschaften des Frostschutzmittels wirken sich positiv auf die verschiedenen Komponenten des Kühlsystems aus. Dazu gehören die Wasserpumpe, das Thermostat und die Heizungsventile. Vor allem die Gleitringdichtung der Wasserpumpe benötigt einen Schmierstoff. Sonst verschleißt sie nach kurzer Zeit. Das kann zu fatalen Motorschäden führen.

Du musst das Kühlmittel regelmäßig austauschen. Dafür legen die Hersteller Wechselintervalle fest. Hältst du diese Zeiten nicht ein, kann die Wirkung als Schmiermittel abnehmen.

Der Bestandteil Glykol senkt den Gefrierpunkt des Wassers. Das ist die Wirkung, die es zu einem effektiven Frostschutz macht. Gleichzeitig erhöht die Substanz den Siedepunkt. Dadurch können die Mittel auch eine Überhitzung des Motors im Sommer verhindern.

Kühlerfrostschutz: Das sind die Unterschiede

Es gibt verschiedene Frostschutzmittel. Sie eignen sich für unterschiedliche Automodelle. Bevor du ein Mittel für deinen Pkw nutzt, solltest du im Handbuch nachsehen, welcher Kühlerfrostschutz sich eignet. Oft findest du die Angaben auch auf den Behältern der Kühlmittel. Die Frostschutzmittel gibt es in unterschiedlichen Farben. Es gibt zum Beispiel blaue, rote, gelbe oder grüne Flüssigkeiten. Grundsätzlich kannst du nicht davon ausgehen, dass dir die Farbe Aufschluss über die Zusammensetzung gibt. Einige Marken haben aber ein System hinter den Farben. Achte immer auf die Angaben dieser Hersteller.

Es gibt drei unterschiedliche Sorten: silikathaltiger Kühlerfrostschutz, silikatfreier Kühlerfrostschutz und Si-OAT-Kühlerschutzmittel. Die beiden Ersten enthalten Monoethylenglykol als Hauptbestandteil. Dieser Stoff gehört zur Stoffgruppe der Alkohole. Vermischst du diese zwei unterschiedlichen Varianten, kann es zu einer chemischen Reaktion kommen. Dann verklumpen die Mittel und können die Kühlwasserpumpe beeinträchtigen. Auch der Korrosionsschutz kann abnehmen. Dazu kann es zu erheblichen Schäden im Kühlwassersystem kommen. Die dritte Gruppe an Frostschutzmitteln kombiniert silikathaltige Korrosionsschutzmittel und organische Additive.

Die unterschiedlichen Kühlmittel fallen unter die Bezeichnungen G11, G12+, G12++ und G13. Vor allem die Variante G11 kannst du nicht mit allen anderen Mitteln mischen. Wenn du G11 mit G12++ oder G13 zusammen nutzt, kann es zu stärkeren Korrosionen kommen. Andere Kombinationen sind weniger problemlos.

Schaden: Das solltest du vermeiden

Wie bereits erwähnt, kann das Mischen von verschiedenen Frostschutzmitteln zu großen Schäden führen. Aber auch beim Auswechseln der Flüssigkeit kannst du Fehler machen, die Probleme verursachen.

Wenn du den Frostschutz überprüfen oder die Kühlflüssigkeit wechseln willst, sollte der Motor kalt sein. Sei bei allen Schritten vorsichtig. Als Erstes musst du den Deckel des Kühlmittelbehälters vorsichtig abschrauben. Manchmal steht dieser unter einem Überdruck. Entferne die Ablassschraube und öffne die Entlüftungsschraube. Danach kannst du die alte Kühlflüssigkeit ablassen. Nutze einen fest verschließbaren Behälter.

Spüle das Kühlsystem mehrmals durch. Du solltest dafür kalkarmes Wasser nutzen. Anschließend musst du die Ablauf- und die Entlüftungsschraube wieder festziehen. Dann kannst du neue Kühlflüssigkeit einfüllen. Achte auf die Maximal-Markierung. Du startest den Motor und lässt ihn warmlaufen. Danach kannst du bei Bedarf weitere Kühlflüssigkeit nachfüllen. Schließe den Deckel. Wenn dein Auto die Betriebstemperatur erreicht, überprüfst du den Stand erneut. Zu wenig Kühlflüssigkeit kann den Motor schädigen.

Kühlerfrostschutz entsorgen: So geht’s

Kühlmittel sind chemische Stoffe, die du nicht einfach über den Hausmüll entsorgen darfst. Normalerweise enthalten Frostschutzmittel Glykolverbindungen. Diese Verbindungen können zu Umweltschäden führen. Daher darfst du sie nicht einfach irgendwo auskippen.

In der Regel kannst du das Kühlmittel am einfachsten über das Schadstoffmobil deiner Gemeinde entsorgen. Professionelle Entsorgungsfirmen nehmen dagegen keine Problemabfälle von Privatpersonen an. Das Schadstoffmobil nimmt dagegen kleine Mengen meist kostenlos an. Oft hat die Gemeinde eine entsprechende Liste oder einen Kalender auf der Internetseite. Entsorgungstermine findest du in den meisten Fällen dort verzeichnet. Hier gibt es in der Regel auch weitere Informationen zur korrekten Entsorgung der Kühlmittel.

Auch Autozubehörhändler nehmen manchmal kleine Mengen Kühlflüssigkeit an. In vielen Fällen gibt es diesen Service aber nur für Kunden und gegen eine kleine Gebühr. Ähnliches gilt für Autowerkstätten. Diese sind jedoch nicht verpflichtet, deine alte Kühlflüssigkeit anzunehmen.

Eine gute Möglichkeit zur Entsorgung der Kühlflüssigkeit sind Selbsthilfewerkstätten. Hier kannst du auch das Wechseln der Flüssigkeit selbst durchführen. In diesen Werkstätten führen Kunden regelmäßig solche Arbeiten durch und es gibt eine etablierte Entsorgung für die übrig gebliebenen Betriebsstoffe.

Sei immer vorsichtig, wenn du mit unverdünntem Kühlmittel arbeitest. Das Mittel kann Vergiftungen auslösen, wenn du es einatmest. Schaue dir immer die Hinweise auf der Verpackung oder im Datenblatt des Herstellers an.

 

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