Glasbruchversicherung: Darauf solltest du achten

Von Linda 17 Oktober, 2023
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glasbruchversicherung

Wenn du deinen Versicherungsschutz optimieren möchtest, solltest du gegebenenfalls auch über den Abschluss einer Glasbruchversicherung nachdenken. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine Versicherung, die gläserne Gegenstände in deiner Wohnung abdeckt, allerdings keine Trinkgläser oder Ähnliches. 

Wer den Schaden warum verursacht hat, ist mit Hinblick auf die Abdeckung in der Regel irrelevant. Die genauen Vorgaben kannst du in deinen Vertragsunterlagen nachlesen. Wenn du dir ein wenig Zeit nimmst, um dich etwas genauer mit der Frage „Was ist über die Glasbruchversicherung abgedeckt?“ auseinanderzusetzen, wirst du wahrscheinlich schnell feststellen, dass hier weitaus mehr als „nur“ Glasscheiben abgedeckt werden.

Was versteht man unter einer Glasbruchversicherung?

Glasbruchversicherungen werden auch oft nur als „Glasversicherung“ bezeichnet. Eine Versicherungspflicht, wie es zum Beispiel bei der Kfz-Haftpflichtversicherung der Fall ist, besteht nicht. Dennoch ist der Abschluss gerade für Familien, in denen Kinder leben, sinnvoll. In den meisten Fällen kombinieren Haus- und Wohnungsbesitzer die Glasbruchversicherung mit einer Hausrat- bzw. mit einer Wohngebäudeversicherung.

Mit Hinblick auf den Versicherungsschutz unterscheidet man zwischen Gebäudeverglasungen (festverbaute Scheiben) und Mobiliarverglasung (wie zum Beispiel Vitrinen). Letztere sind in der Regel über die Hausratversicherung abgedeckt.

Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass bei den meisten Versicherern nicht nur Schäden an der Sache, sondern beispielsweise auch Aufräumkosten abgedeckt sind. Je nach Vertrag kann es auch sein, dass Erneuerungsarbeiten ebenfalls mitgetragen werden. Wenn du dich auf der Suche nach einem Anbieter rund um Glasbruchversicherungen befindest, solltest du die verschiedenen Leistungen und Konditionen unbedingt miteinander vergleichen. Somit stellst du sicher, dass du dir im Schadenfall weniger Sorgen machen musst.

Welche Schäden deckt die Versicherung ab?

Wie auch mit Hinblick auf andere Versicherungen, wie zum Beispiel die Kfz-Teilkaskoversicherung oder die Kfz-Vollkaskoversicherung gilt, dass sich die einzelnen Versicherungsanbieter teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Generell gilt ein Schaden als Glasbruch, wenn die betreffende Scheibe komplett im Querschnitt beschädigt wurde. Ein Riss von der Vorder- bis zur Rückseite gilt ebenfalls als Glasbruch. Schrammen sind in der Glasbruchversicherung allerdings nicht mitversichert. Zudem deckt die Glasbruchversicherung keine Schäden ab, die bereits über die Hausratversicherung abgedeckt sind.

Klassische Gegenstände, die über die Glasbruchversicherung versichert sind, sind unter anderem: 

  • eine montierte Scheibe bzw. ein montiertes Glas
  • Glasscheiben, die künstlerisch bearbeitet wurden
  • Platten aus Kunststoff und Glaskeramik
  • ein Glaskeramik-Kochfeld.

Bitte beachte, dass die folgenden Sachen nicht in den Bereich der Glasbruchversicherung fallen: 

  • optische Gläser
  • Handspiegel
  • Scheiben, die zu elektronischen Geräten gehören
  • Photovoltaikanlagen.

Für Letztgenannte gibt es eine gesonderte Versicherung. Glasschäden beim Auto, wie zum Beispiel Steinschlagschäden werden über die Teilkaskoversicherung abgedeckt.

Um herauszufinden, welche Leistungen in deine Glasbruchversicherung integriert wurden, wirfst du am besten einen Blick in den Versicherungsschein. Einige Anbieter kombinieren ihre Glasversicherung unter anderem auch mit anderen Paketen, zum Beispiel mit einer Hausratversicherung oder einer Wohngebäudeversicherung. Und auch im Zusammenhang mit einer Kameraversicherung kann eine Glasbruchversicherung interessant werden.

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Was tun im Versicherungsfall? So gehst du vor!

Du hast dich gegen Glasbruch abgesichert und nun kommt es zum Versicherungsfall? Dann ist es besonders wichtig, direkt mit der Versicherung in Kontakt zu treten und alles zu dokumentieren. Erstelle Fotos vom betreffenden Schaden und schicke deinem Versicherer die Schadensbilder des Glasbruchs zu.

Höchstwahrscheinlich wird dir dieser im Gegenzug ein Dokument zukommen lassen, dass du dann ausfüllst. Im Wesentlichen geht es darum, nachvollziehen zu können, wie der Schaden entstanden ist. Je genauer du dazu in der Lage bist, das Ganze zu rekonstruieren, desto besser.

Warte nicht zu lange, bis du deinem Versicherer von dem Schaden berichtest. Ansonsten kann es sein, dass dieser seine Leistung verweigert und du auf den Kosten sitzen bleibst.

Glasbruch: Diese Unterschiede gibt es

Die typischen Glasbruchschäden sind Steinschlag oder wenn ein Gegenstand gegen dein Fenster fliegt. Das weiß auch deine Versicherung. Daher wird zwischen verschiedenen Arten von Glasbruch unterschieden. Besonders wichtig ist natürlich, dass der Glasbruch, über den du dich gerade ärgerst, auch zu deiner Versicherung passt.

Im Wesentlichen wird – wie bereits oben erwähnt – zwischen Schäden an den Gebäude- und Schäden an der Mobiliarverglasung unterschieden. Hast du fremdes Eigentum beschädigt, weil du beispielsweise aus Versehen einen Fußball durch das Fenster des Nachbarn gekickt hast, ist dies ein Fall für deine Privat-Haftpflichtversicherung. Ist dein Eigentum betroffen, wendest du dich entweder an die Gebäude- oder an die Hausratversicherung – je nachdem, worüber ich die Glasversicherung habe. Achte in diesem Zusammenhang unbedingt darauf, dass Glasbruchschäden in deine Versicherung integriert wurden. Hier gibt es teilweise deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern.

Glasbruchversicherung: Das solltest du beachten!

Selbstverständlich ist es beruhigend, zu wissen, dass alle möglichen Schäden umfassend abgedeckt sind. Um letztendlich auch eine Überversicherung zu vermeiden, solltest du dich genau mit der Frage auseinandersetzen, wann welche Versicherung greift und welche Bereiche abgedeckt werden.

Als „Grundregel“ gilt: Das Glas, das fest verbaut wurde, ist über die Gebäudeversicherung abgedeckt. Auch Folge- und Komplementärschäden sind in der Regel mit inbegriffen. Die Möglichkeiten, die sich dir in diesem Zusammenhang bieten, sind vielseitig und zahlreiche Versicherer bieten die Option, individuelle Pakete, wahlweise auch mit Reparaturkostenversicherung zu buchen.

Gleichzeitig solltest du beachten, dass es auch Glasbruchversicherungen gibt, die ausschließlich den Ersatz des betreffenden Gegenstandes zahlen.

Schadensbeispiele Glasversicherung

Es gibt zahlreiche Fälle, anhand derer immer wieder klar wird, wie wichtig es ist, sich gegen Glasbruch abzusichern. Die folgenden Beispiele unterstreichen, dass Schäden dieser Art nicht nur nervenaufreibend, sondern auch teuer sein können.

  • Glasbruch und Vandalismus treffen mittlerweile erschreckenderweise oft aufeinander. Einige Täter nutzen Steine und ähnliches, um Scheiben an Gebäuden zu beschädigen. Da solche Übergriffe oft nachts stattfinden, werden sie oft nicht gefasst.
  • Unter anderem können auch schnell wechselnde Temperaturen dafür verantwortlich sein, dass Glas springt. Oft reicht ein spontaner Wetterumschwung aus, um – gerade alte Gläser – zum Bersten zu bringen.
  • Viele Unfälle passieren im Haushalt. Dies zeigt sich auch im Bereich Glasbruch. Eine Leiter, die umfällt und auf das Fenster trifft, kann großen Schaden verursachen.
  • Vor allem Dachfenster stellen für umherfliegende Äste, zum Beispiel bei einem Unwetter, eine echte Gefahr dar. Je nach Intensität des Einschlags können sie schnell brechen.

Hierbei handelt es sich nur um einige Beispiele, die letztendlich dazu führen können, dass eine Glasbruchversicherung wichtig sein kann. Wie anhand der obigen Szenarien ersichtlich ist, kann sich die Schadenshöhe in den unterschiedlichsten Bereichen bewegen. Aufgrund möglicher Folgen (ein defektes Fenster kann bei Regen unter anderem auch zu einem Wasserschaden führen) ist es wichtig, schnell zu agieren und sich zeitnah mit dem Versicherer auseinanderzusetzen. Ist der entsprechende Schaden abgedeckt, kann dieser alle weiteren Schritte mit dir besprechen.

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