Brillenversicherung: Versicherungsschutz für Sehhilfen
Je nach Marke und besonderen Funktionen der Gläser ist eine Brille richtig teuer. 1.000 Euro für eine Sehhilfe sind absolut keine Seltenheit. Klar, dass man da auf sein „Nasenfahrrad“ aufpasst wie ein Luchs. Doch trotz aller Vorsicht kann es schnell mal passieren, dass das gute Stück Schaden nimmt oder verloren geht. Und dann? Mit etwas Glück springt dann die Brillenversicherung ein. Wie das funktioniert und wie du deine Sehhilfe versichern kannst, erklären wir hier.
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Brillenversicherung: Wann ist sie sinnvoll?
Grundsätzlich könnte man sagen, dass eine Brillenversicherung immer dann Sinn macht, wenn du eine teure Brille trägst. Auch wenn sich deine Sehkraft voraussichtlich immer mehr verschlechtert, kann die Brillenversicherung eine Option für dich sein.
Der Grund dafür: Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen neue Brillen bei Erwachsenen schon seit Langem nicht mehr. Erst bei einer extremen Sehschwäche von mehr als 6 Dioptrien oder mehr als 4 Dioptrien wegen einer Hornhautverkrümmung gibt es Geld. Ansonsten musst du das meiste selbst bezahlen. Ein Zuschuss zu den Brillengläsern ist jedoch meist enthalten.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren hingegen bekommen von der Krankenkasse einen Zuschuss für die Gläser, nicht aber für das Gestell.
Grundsätzlich kann sich eine Brillenversicherung lohnen, wenn du:
- Als Erwachsener gerne hochwertige Gestelle und Gläser trägst und öfter mal ein neues Modell haben willst. Je nach Versicherungstarif kannst du da einige Euro sparen. In der Regel gilt das natürlich auch für Träger:innen von Kontaktlinsen. Hier solltest du aber das Kleingedruckte in der Police genau durchlesen. Manche Anbieter zahlen für Kontaktlinsen nämlich deutlich weniger als für Brillen.
- 40 Jahre oder älter bist. Denn dann steigt die Wahrscheinlichkeit, eine sogenannte Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) zu bekommen. Gleitsichtgläser sind dann die beste Wahl – allerdings auch die kostspieligste. Und das Ärgerliche: Oft verstärkt sich die Weitsichtigkeit mehr und mehr. Das heißt, dass du dann ungefähr alle zwei Jahre wieder eine neue Brille brauchst.
- Sportler:in bist. Denn gerade bei körperlicher Betätigung kann die Brille schnell mal herunterfallen, zerbrechen oder anderweitig zu Schaden kommen.
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Hausratversicherung: Ist deine Brille mitversichert?
Deine Brille zählt versicherungstechnisch natürlich auch zum Hausrat. Nimmt deine Sehhilfe also durch einen der versicherten Fälle Schaden, wird sie von der Hausratversicherung ersetzt.
Die Basispolicen decken Schäden ab, die durch folgende Ereignisse entstehen:
- Feuer
- Leitungswasser
- Einbruchdiebstahl
- Raub
- Vandalismus
- Naturgefahren wie Sturm, Hagel und weitere Elementargefahren
Im Schadenfall: Wann haftet die Versicherung?
Was die Brillenversicherung zahlt, ist vom jeweiligen Anbieter und deiner Deckungssumme abhängig. Einige Versicherer ersetzen die Leistungen, die früher die Krankenkasse erbracht hat. Andere zahlen aber auch wesentlich mehr.
Normalerweise erhältst du alle zwei bis drei Jahre beim Kauf einer neuen Brille einen Zuschuss. Wie hoch der ausfällt, ist in der Police festgelegt. Meist handelt es sich dabei um einen Maximalbetrag von einigen hundert Euro. Hier lohnt es sich definitiv, die verschiedenen Versicherungsanbieter genauesten miteinander zu vergleichen.
Verlierst du deine Brille, geht sie zu Bruch oder wird sie sogar gestohlen, dann erstattet dir die Brillenversicherung die entstandenen Kosten bis zum Maximalbetrag.
Und was, wenn die Brille durch einen anderen zu Schaden kommt?
Beschädigt jemand deine Brille zum Beispiel, weil er dich ungeschickt angerempelt hat, dann er, bzw. dessen Haftpflichtversicherung die Reparatur oder den Ersatz bezahlen.
Was kostet eine Brillenversicherung?
Um die Kosten einer neuen Brille abzufedern, vergleichst du den ungefähren Preis einer Sehhilfe mit den Beiträgen der Versicherung.
Die eigentlichen Prämien unterscheiden sich sehr von Anbieter zu Anbieter. Hier heißt es, genau auf das Kleingedruckte zu achten.
So gibt es Brillenversicherungen für einen Monatsbeitrag von etwa 5 Euro und einer Leistung von 100 % des Rechnungsbetrags für eine Brille. Oft dann aber nur alle 2 Jahre und auch nur bis zu einem Maximalbetrag von 100 Euro.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Je mehr Leistungen im Vertrag enthalten sind, desto höher sind die Beiträge. Willst du also nur alle zwei oder drei Jahre eine neue Brille bezuschusst bekommen, zahlst du nur ein paar Euro. Möchtest du deine Sehhilfe aber auch zum Beispiel gegen Beschädigung, Diebstahl oder Verlust absichern, musst du tiefer in die Tasche greifen.
Schaust du dich auf dem Versicherungsmarkt um, findest du unter anderem folgende Modelle für Brillenversicherungen:
- Nulltarif-Versicherung: Die gibt’s bereits ab 10 Euro im Jahr. Du kannst sie in der Regel direkt beim Optiker abschließen. Allerdings bist du dann an diesen Optiker gebunden. Normalerweise hast du auch nur Anspruch auf Zuschüsse, wenn es sich um ein sogenanntes Nulltarif-Brillengestell handelt.
- Einzeltarife bei Versicherungsunternehmen: Hier bestimmen die gewählten beziehungsweise gebotenen Leistungen die Höhe der Zuschüsse. Zahlst du mehr, bekommst du also auch mehr.
- Kombiversicherungen: Hierbei hast du die Möglichkeit, zur Brillenversicherung auch eine Zusatzversicherung abzuschließen. Hierzu zählt zum Beispiel die Kranken-Zusatz-Versicherungen oder eine Zahn- oder auch eine Heilpraktikerzusatzversicherung.
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