Unfallversicherungen: Definition, Prinzip und Leistungen

Von Linda 2 November, 2023
4 minutes
unfallversicherung

Hast du zum Beispiel durch deinen Beruf oder deinen Sport ein hohes Unfallrisiko, kann eine Unfallversicherung sinnvoll sein. Ob sich die Kosten dafür aber tatsächlich lohnen, erfährst du hier.

Was sichert eine Unfallversicherung ab?

Wie der Name schon andeutet, lassen sich mit einer Unfallversicherung Schäden abdecken, die durch einen Unfall verursacht werden. Dabei geht es hauptsächlich um die Zahlung eines einmaligen Geldbetrages. Dieser wird im Versicherungsschein auch „Invaliditätsleistung“ genannt.

Der Haken an der Sache: Die Unfallversicherung greift nur, wenn durch das Unglück eine „dauerhafte Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit“ verursacht wurde. Und das ist nur der Fall, wenn die Beeinträchtigung länger als drei Jahre andauert und es keine Aussicht auf Besserung gibt.

Wie viel Geld die Versicherung dann auszahlt, kommt darauf an, welche Beeinträchtigung vorliegt. Und darauf, wie hoch die vereinbarte Versicherungssumme ist. Denn daraus errechnet sich der prozentuale Schadensersatzanspruch.

Bei einer Versicherungssumme oder Deckungssumme von beispielsweise 200.000 Euro kann es sein, dass du nach einem schweren Unfall nur einen Bruchteil davon ausgezahlt bekommst. Und das, obwohl du sogar beispielsweise einen Arm dabei verloren hast! Denn es kommt darauf an, wie der Verlust des Körperteils in deinem Versicherungsvertrag berücksichtigt wird (Gliedertaxe).

Ein paar Beispiele bei einer Versicherungssumme von 200.000 Euro: 

  • Verlierst du einen Arm im Schultergelenk, zahlt die Versicherung 70% der Versicherungssumme – also 140.000 Euro.
  • Der Verlust einer Hand am Handgelenk ist ganze 55%  wert. In diesem Beispiel also 110.000 Euro.
  • Würdest du ein Auge verlieren, ist dieses mit 50 Prozent der Versicherungssumme versichert. Und das macht 100.000 Euro.
  • Ein Bein bis zur Mitte des Oberschenkels zu verlieren, bringt 120.000 Euro, denn es ist mit 60 Prozent versichert.
  • Dafür ist der Geruchssinn 10 Prozent wert. Verlierst du ihn, gibt’s ganze 20.000 Euro.

Lies hier auch alles Wissenswerte zur Haftpflichtversicherung

Für wen ist eine Unfallversicherung sinnvoll?

Wenn du befürchtest, durch die Folgen eines Unfalls nicht mehr arbeiten zu können, ist eine private Unfallversicherung eine Überlegung wert. Das kann zum Beispiel sein, weil du im Job oder in der Freizeit ein hohes Unfallrisiko trägst.

Ansonsten kann sich eine Unfallversicherung für folgende Personengruppen lohnen:

  • Selbstständige
  • Hausfrauen und -Männer
  • Erwerbstätige mit Vorerkrankungen ohne Chance auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch Kinder und Jugendliche genießen im Kindergarten, in der Schule und der Uni einen Versicherungsschutz.

In der Freizeit, im Haushalt, im Straßenverkehr und im Urlaub tun sich Versicherungslücken auf. Hier ist der Abschluss einer privaten Unfallversicherung eine sehr gute Möglichkeit zur Absicherung.

Auch interessant: Hausratversicherung – darum solltest du eine haben!

Fazit

Eine private Unfallversicherung lohnt sich definitiv! Einige Risiken wie etwa ein Verdienstausfall lassen sich besser durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Krankentagegeldversicherung abfedern. Um Hinterbliebene zu versorgen, eignet sich die Risikolebensversicherung.

Ob eine private Unfallversicherung für dich sinnvoll ist, hängt von deiner beruflichen Situation ab und davon, ob du ein erhöhtes Unfallrisiko trägst.

Bildnachweise:
Headerbild: ©AdobeStock_616042771 ; alexgo

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