Der Unfallmeldedienst
2.562. So viele Menschen sind laut Statistischem Bundesamt 2021 in Deutschland bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Glücklicherweise sinkt die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren. Dennoch wäre es mitunter möglich, manche Opfer noch zu retten – wenn die Rettungskräfte nur schneller am Unfallort eintreffen würden. Der Unfallmeldedienst (UMD) sorgt dafür, dass die Hilfe schneller vor Ort ist.
Was ist der Unfallmeldedienst?
Beim Unfallmeldedienst (UMD) handelt es sich um ein automatisches Notrufsystem. Es wurde im Jahr 2016 von der GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG, IBM und Bosch ins Leben gerufen. Kommt es zu einem Unfall, kontaktiert das System automatisch die Notrufzentrale.
Wie funktioniert der Unfallmeldedienst?
Du nutzt den Unfallmeldedienst, indem du den speziellen Unfallmeldestecker in die 12-V-Steckdose deines Fahrzeugs steckst. Anschließend musst du noch die dazugehörige Smartphone-App installieren.
Im Unfallmeldestecker befinden sich sensible Crash-Sensoren. Sobald diese einen Aufprall wahrnehmen, senden sie per Bluetooth Signale an die App. Diese wiederum leitet automatisch deine Positionsdaten an das Servicecenter weiter – und meldet dadurch einen Notfall. Es gibt aber auch die Möglichkeit, einen manuellen Hilferuf abzusetzen. Diesen löst du per Knopfdruck selbst aus.
Egal ob automatischer oder manueller Hilferuf: Das geschulte Personal des Servicecenters nimmt umgehend telefonisch Kontakt mit dir auf. Solltest du medizinische Hilfe benötigen oder gar nicht reagieren, werden sofort die Rettungsdienste benachrichtigt. So treffen die Rettungskräfte ohne Zeitverzögerung ein, um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.
Wissenswert: Der UMD muss für eine reibungslose Nutzung mit dem deutschen Mobilfunknetz verbunden sein. Für das europäische Ausland heißt das, dass du den Notruf hier nur manuelle absetzen kannst. Du wirst dann mit der europaweiten Notrufnummer, der 112, verbunden. Bei einem Unfall im Ausland kannst du den UMD also nur eingeschränkt nutzen.
Unfallmeldedienst: Das brauchst du, um den UMD zu nutzen
In der Regel kannst du den UMD in nahezu jedem Fahrzeug installieren. Dabei spielen Autotyp, Modell, das Baujahr oder die Größe des Fahrzeuges keine Rolle. Wie bereits erwähnt, brauchst du nur eine 12-V-Steckdose beziehungsweise einen Zigarettenanzünder. Um die App installieren zu können, musst du jedoch über ein Smartphone mit mobilem Internet verfügen. Sobald der Unfallmeldestecker durchgehend grün leuchtet, ist der UMD in Betrieb. Sollte das Lämpchen hingegen blinken, ist das System noch nicht betriebsbereit.
Ist der Unfallmeldedienst mit Kosten verbunden?
Der Unfallmeldedienst funktioniert bei allen Versicherungen nach demselben Prinzip. Dennoch bieten die Versicherungsunternehmen den UMD zu unterschiedlichen Konditionen an. Bei manchen Versicherungen gibt es das Notrufsystem zusätzlich zur Autoversicherung für weniger als zehn Euro pro Jahr. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall. Denn die Versicherungsunternehmen dürfen die Kosten für diesen Service selbst bestimmen.
Weitere Informationen zum Thema Verkehrssicherheit findest du auch in unseren anderen Beiträgen:
- Auffahrunfall: Was tun?
- Wildunfall
- selbstverschuldeter Unfall
- Wegeunfall
- Unfallgegner/Unfallgegnerin
- Die Grundsumme in der Unfallversicherung
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