Überschussbeteiligung 

Von Julia Schäfer 7 Juli, 2023
4 minutes

Es gibt eine Überschussbeteiligung bei Lebensversicherungen, aber auch eine Überschussbeteiligung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung. Was hat es eigentlich damit auf sich? Hier gibt’s dazu die wichtigsten Infos.

Auch interessant: Welche Versicherungen sind steuerlich absetzbar?

Überschussbeteiligung: Definition & Erklärung

Die Überschussbeteiligung ist eine vertraglich vereinbarte Regelung. Dabei erhältst du eine Beteiligung an den vom Versicherer erwirtschafteten Überschüssen oder Wertzuwächsen. In Deutschland umfasst die Überschussbeteiligung auch den Anspruch auf eine Beteiligung an den Bewertungsreserven.

Gut zu wissen: Wie berechnet man den Wert des Hausrats?

Welche gesetzlichen Regelungen gelten?

Die gesetzliche Regelung der Berechnung und Verteilung von Überschüssen auf Versicherungsverträge ist im Handelsrecht, Versicherungsvertragsrecht und Versicherungsaufsichtsrecht verankert.

Kundeninnen und Kunden werden dabei entsprechend ihrer Beitragszahlungen an der Entstehung der Überschüsse beteiligt.

Die Mindestzuführungsverordnung stellt außerdem sicher, dass die Versichertengemeinschaft einen angemessenen Anteil am jährlichen Überschuss erhält.

Ein großer Vorteil für dich: Als Kundin oder Kunde der Versicherungsgesellschaft wirst du nur an positiven Überschüssen beteiligt. Macht der Versicherer Minus, muss er allein dafür aufkommen.

Informiere dich hier: Welche Versicherung braucht man als Mieter und Mieterin?

Wie entsteht ein Überschuss bei Versicherungen?

Versicherer planen langfristig und müssen gegebene Garantien auf alle Fälle auszahlen können. Kluges Wirtschaften und Kapitalanlagen führen dabei normalerweise zu Überschüssen, die du weitergeben musst. Bei einer kapitalbildenden Lebensversicherung erhöht sich dadurch die Ablaufleistung. Bei der Rentenversicherung bekommst du später mehr Rente.

Ein Ausschluss der Überschussbeteiligung ist übrigens nur insgesamt möglich. Eine Beschränkung der Beteiligung auf einzelne Überschussquellen gibt es nicht.

Drei Faktoren tragen zur Bildung von Überschüssen bei:            

  • Überschüsse aus Kapitalanlagen: Wenn sich beispielsweise bestimmte Aktien auf dem Kapitalmarkt positiv entwickeln, wird vom Lebensversicherer Kapitalanlageüberschuss erwirtschaftet.
  • Risikoüberschüsse: Treten weniger Versicherungsfälle auf, als die Gesellschaften im Vorfeld kalkuliert haben, sparen sie Geld bei den Auszahlungen.
  • Kostenüberschüsse: Wird beispielsweise die Verwaltung reduziert, spart der Versicherer Kosten ein. Diese werden ebenfalls an die Versicherten weitergegeben.

Was weißt du über die Beitragsbemessungsgrenze?

Laufende Überschussbeteiligung: Was ist das?

Du bekommst jedes Jahr einen Anteil der Überschüsse aus dem Vorjahr in deinen Verträgen gutgeschrieben. Dieser wird jedes Jahr neu von den Versicherungsunternehmen festgelegt. Du erkennst die laufende Überschussbeteiligung an der jährlichen Standmitteilung deiner Renten- oder Lebensversicherung.

Besonderer Tipp der Redaktion: Haftpflichtversicherung mit Leihsachen

Wie erfolgt eine Beteiligung am Überschuss?

Die Beteiligung an den Überschüssen findet auf zwei Arten statt.

  • Laufende Überschussbeteiligung: Sie ermöglicht später eine höhere Auszahlung bei der Lebensversicherung beziehungsweise mehr Rente bei der Rentenversicherung.
  • Schlussgewinne: Sie bestehen aus einer sogenannten Schlussüberschussbeteiligung und einer Beteiligung an den Bewertungsreserven.

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