Welche Versicherungen kannst du steuerlich absetzen?  

Von Julia Schäfer 16 Oktober, 2023
4 minutes

Versicherungsschutz kann teuer sein. Egal, ob Kfz-Vollkaskoversicherung oder Zweitwagen-Versicherung: Die Ausgaben summieren sich und können dein Budget mitunter stark belasten. Wir zeigen dir, wie du Geld sparst und welche Versicherungen du steuerlich geltend machen kannst.

Deine Versicherungsbeiträge von der Steuer abzusetzen, funktioniert nicht mit allen Versicherungen. Bevor du also alle Versicherungen kündigst, bei denen keine Versicherungspflicht besteht, solltest du schauen, welche Versicherungsbeiträge du hier angeben kannst. So stellst du sicher, dass du kein Geld verschenkst.

Wusstest du zum Beispiel, dass du Kosten, die dir im Zusammenhang mit berufsbedingten Versicherungen entstehen, im Bereich der Werbungskosten bzw. bei den Betriebskosten angeben darfst? Als Angestellter kannst du auch deine Kfz-Haftpflichtversicherung absetzen – und das auf mehrere Arten.

Diese Versicherungen kannst du von der Steuer absetzen

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Versicherungen, die du von der Steuer absetzen kannst:

  • Die Versicherungen, die deiner Gesundheitsvorsorge und der Absicherung deines Einkommens dienen. Klassische Beispiele hierfür sind deine Krankenversicherung, die Arbeitslosen- und die Pflegeversicherung. Auch Berufsunfähigkeitsversicherungen und Rentenversicherungen fallen in diese Kategorie.
  • Die Versicherungen, die in Verbindung mit deinem Beruf bzw. mit deiner Ausbildung stehen. Hierzu gehören unter anderem die Berufshaftpflicht und die Dienst-Haftpflichtversicherung.

All diese Versicherungen kannst du in deiner Steuererklärung angeben und so den Betrag, den du an den Staat zahlst, senken. Selbstverständlich solltest du hierbei bedenken, dass es natürlich auch Grenzen gibt. Du kannst nicht all deine Versicherungen geltend machen. Wenn du dir unsicher bist, frag am besten bei deinem Steuerberater nach.

Diese Versicherungen kannst du nicht geltend machen

Leider gibt es auch einige Versicherungen, die du nicht von der Steuer absetzen kannst. Sachversicherungen beziehen sich nicht auf den Bereich der Vorsorge und sind auch mit Hinblick auf deinen Beruf nicht unerlässlich. Daher kannst du sie im Rahmen deiner Steuererklärung auch nicht angeben. Typische Beispiele für Sachversicherungen sind unter anderem deine Hausratversicherung und die Kaskoversicherung für dein Auto.

Achtung: Im letztgenannten Fall gibt es Ausnahmen. Mehr dazu unter „Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung in der Steuererklärung“.

Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung in der Steuererklärung

Ob du deine Kaskoversicherung steuerlich absetzen kannst, ist davon abhängig, ob du angestellt oder selbstständig bist. Hierzu gibt es verschiedene Vorgaben. Im Folgenden zeigen wir dir die einzelnen Beispiele.

Für Selbstständige: Kfz-Versicherung absetzen

Als Selbstständiger kannst du sowohl deine Kaskoversicherung als auch deine Kfz-Haftpflichtversicherung von der Steuer absetzen. Die entsprechenden Ausgaben kannst du in der Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder in der Bilanz als Betriebsausgaben geltend machen. Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch, dass du deinen Wagen auch beruflich nutzt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du mit ihm zur Arbeit fährst und/ oder auf Dienstreisen unterwegs bist.

Für Angestellte: Kfz-Versicherung absetzen

Wenn du Angestellter bist, kannst du hingegen nur die Kfz-Haftpflicht, aber nicht deine Vollkasko absetzen. Letztere gilt als Sachversicherung und bezieht sich dementsprechend nicht auf dein ganz persönliches „Lebensrisiko“.

Aber Achtung: Im Jahr 2020 wurde im Rahmen des Klimapakets beschlossen, dass die Pauschale ab dem 21. Kilometer angehoben wird. Hier kannst du für die Jahre 2021, 2022 und 2023 dann 0,35 Euro pro Kilometer ansetzen. Für 2024, 2025 und 2026 gelten sogar 0,38 Euro pro Kilometer als Basis. Ab 2027 wird die Kilometerpauschale wieder mit 0,30 Euro festgesetzt. Die Grundlage für die Entfernungspauschale bildet der kürzeste Hinweg. (Der Rückweg fließt nicht in die Berechnung ein.) Umwege sind erlaubt. Um sie jedoch geltend machen zu können, musst du allerdings nachweisen können, dass du auch wirklich mit ihnen Zeit sparst. Bei einer Arbeitswoche mit fünf Tagen werden in der Regel 230 Tage pro Jahr anerkannt. Dienstreisen kannst du komplett angeben. Wichtig ist lediglich, dass dir die Kosten nicht zusätzlich von deinem Arbeitgeber steuerfrei ersetzt wurden.

Versicherung steuerlich absetzen: Diese Fehler solltest du vermeiden

Du möchtest die Kfz-Steuer absetzen und dich so im Rahmen deiner Steuerzahlungen ein wenig entlasten? In diesem Fall solltest du die folgenden Fehler auf jeden Fall vermeiden.

Du schreibst generell keine Steuererklärung

Du bist der Meinung, dass es dir freisteht, eine Steuererklärung anzufertigen? Hierbei handelt es sich um einen Trugschluss. In den meisten Fällen ist es definitiv sinnvoll, ein wenig Zeit in die Erstellung deiner Steuererklärung zu investieren. Wenn du dir Arbeit ersparen möchtest, solltest du deine Belege von Anfang an ordentlich aufbewahren. So musst du sie am Ende nur noch richtig eintragen. Im Zweifel kannst du dich natürlich auch an einen Lohnsteuerhilfeverein oder an einen Steuerberater wenden. Aber auch hier empfehlen wir die eine ordentliche Aufbewahrung und Dokumentation der Belege. Denn je weniger Arbeit du deiner Lohnsteuerhilfe bereitest, desto weniger kostet sie auch.

Du vergisst, Kosten anzugeben

Wie du bereits weiter oben gesehen hast, gibt es – sowohl als Angestellter als auch als Selbstständiger – viele Kosten, von denen du vielleicht nicht wusstest, dass du sie im Rahmen deiner Steuer angeben kannst. Informiere dich im Vorfeld, welche Arbeits- oder Hilfsmittel du angeben kannst.

Du zahlst deine Rechnungen vor allem in bar

Grundsätzlich handelt es sich natürlich hier auch um Ausgaben, die du von der Steuer absetzen kannst. Fest steht jedoch auch, dass es bei Barzahlungen deutlich schwerer fällt, sie dem Finanzamt nachzuweisen. Am Ende hast du wahrscheinlich einen Berg von Quittungen, die du irgendwie sortieren musst.

Du trägst die Kosten falsch ein

Achte darauf, deine Aufwendungen immer im richtigen Feld einzutragen. Ansonsten riskierst du, dass sie das Finanzamt nicht anerkennt.

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