Massenkarambolage (Massenunfall)
Egal, ob bei einem Unfall im Ausland oder in heimischen Gefilden: Ein Massenunfall kann das Leben der Beteiligten von jetzt auf gleich verändern – auch dann, wenn es sich bei den Folgen lediglich um einen Blechschaden handelt.
Aber ab wann spricht man eigentlich von einem Massencrash? Und wie kann ein solcher Unfall auf der Autobahn oder im Tunnel bestmöglich vermieden werden? Die folgenden Abschnitte liefern Antworten auf diese und weitere Fragen. Zudem erfährst du, wie du dich als Unfallverursacher:in bzw. als Betroffene:r verhalten solltest.
Wann spricht man von einer Massenkarambolage?
Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, handelt es sich bei einer Massenkarambolage um einen Unfall, in den mehrere Fahrzeuge verwickelt sind. Schon ab drei Fahrzeugen ist von einer Massenkarambolage die Rede. Manche nutzen hierfür auch das Synonym „Serienunfall“.
Die Einschätzung von Versicherungen unterscheidet sich deutlich von dieser Grenze. Hier gelten erst Unfälle ab 40 Fahrzeugen als Massenkarambolage.
Massenkarambolage: So verhältst du dich richtig!
Egal, ob selbstverschuldeter Unfall oder nicht: Das richtige Verhalten nach einer Massenkarambolage kann sogar Leben retten. Daher ist es umso wichtiger, sich bereits im Vorfeld mit Hinblick auf dieses Thema zu sensibilisieren.
Bei einer Massenkarambolage können nicht nur große Unfälle, sondern auch kleine Kratzer und Dellen an deinem Fahrzeug entstehen. Eine Reparaturkostenversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen solcher unerwarteten Schäden. Selbst bei kleineren Reparaturen übernimmt unsere Versicherung die Kosten, sodass du dir keine Sorgen um hohe Werkstattrechnungen machen musst und dich auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren kannst.
Am besten ist es natürlich, wenn ein Massenunfall überhaupt nicht erst entsteht. Die Gründe dafür, dass mehrere Autos ineinander fahren, können vielseitig sein. Oft beginnt es mit einem „harmlosen“ Auffahrunfall. Oder es herrschen komplizierte Wetterbedingungen, die für eine (teilweise abrupte) Verschlechterung der Sichtverhältnisse sorgen. Die Folge: Du kannst ein Stauende erst dann erkennen, wenn es bereits zu spät ist. In einem solchen Fall reicht der Bremsweg oft nicht mehr aus. Wenn genau das mehreren Fahrenden passiert, kommt es nicht selten zu einer Massenkarambolage.
Besonders wichtig ist es, dass du nicht zu schnell unterwegs bist. Wenn auf dem betreffenden Autobahnabschnitt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h festgelegt wurde, bedeutet dies nicht, dass du auch 120 km/h fahren musst. Stattdessen ist es unerlässlich, dass du deine Fahrweise an die Sicht- und Witterungsverhältnisse anpasst und aufmerksam bleibst. Fahre vorausschauend und warne diejenigen, die hinter dir fahren mit Hilfe deines Warnblinklichts vor dem Stauende. Beachte zudem, dass sich dein Bremsweg verlängert, wenn die Straße nass oder sogar vereist ist.
Wer zahlt bei einer Massenkarambolage?
Wie bereits erwähnt, sprechen die meisten Versicherer erst ab einer Beteiligung von mindestens 40 Fahrzeugen von einer Massenkarambolage. Sollten weniger Fahrzeuge beteiligt sein, haftet die unfallverursachende Person, bzw. deren Kfz-Versicherung.
Da eine Abwicklung über die Versicherung oft auch eine Rückstufung nach sich zieht, streiten sich die Unfallgegner:innen in vielen Fällen darüber, wen letztendlich die Schuld trifft. Es kann durchaus einige Zeit dauern, bis Klarheit herrscht. Eher unkompliziert ist es, wenn 40 (oder mehr) Fahrzeuge beteiligt waren. In diesem Fall greift dann die sogenannte „100-Prozent-Regelung“. Das bedeutet: Diejenigen, die in den Unfall verwickelt waren, wenden sich alle jeweils an ihre Versicherung. Die Erstattung des Schadens beläuft sich, wie der Name schon vermuten lässt, auf 100 Prozent. Unfällen, die von Versicherungsseite aus als „Massencrash“ gelten, gestaltet sich somit deutlich einfacher, denn die Suche nach der verursachenden Person des Schadens entfällt hier komplett.
Ein weiterer Vorteil: Wenn ein Unfall für den Versicherer als Massenkarambolage gilt, ändert sich die Schadenfreiheitsklasse der Beteiligten nicht.
Als Grundvoraussetzung gilt jedoch, dass die betreffenden Fahrzeuge in direkter Abfolge aufeinandergeprallt sind. So zählt es beispielsweise nicht als Massenkarambolage, wenn bei drei „kleineren Unfällen“ in Summe 40 Fahrzeuge betroffen sind.
Diese Vorsichtsmaßnahme kannst du ergreifen
Vorweg: Eine Massenkarambolage lässt sich nie gänzlich vermeiden. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die du treffen kannst, um einem solchen Szenario bestmöglich vorzubeugen. Die folgenden Tipps helfen dir weiter:
- Halte den nötigen Sicherheitsabstand zu der vorderen Person ein und achte in diesem Zusammenhang unbedingt auf die Witterungsbedingungen und die Straßenverhältnisse.
- Fahre vorausschauend. Das bedeutet: Achte nicht nur auf das Auto vor dir, sondern auch auf die Fahrzeuge davor.
- Solltest du ein Stauende entdecken, schalte deine Warnblinkanlage an. Auf diese Weise zeigst du den Fahrzeugen hinter dir, dass sich ein Hindernis auf der Straße befindet und es an der Zeit ist, die Geschwindigkeit zu reduzieren – notfalls bis zum Stillstand.
Damit letztgenannter Tipp auf jeden Fall gelingt, solltest du – gerade dann, wenn du dich in ein dir neues Fahrzeug setzt – die Position der Warnblinkanlage checken, bevor du losfährst. Im Idealfall findest du selbige „blind“. So stellst du sicher, dass du den Blick nicht von der Straße abwenden musst, um sie einzuschalten.
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