Die Motorrad Hinterradbremse: Alles, was du wissen musst!

Von Julia Schäfer 2 Oktober, 2023
4 minutes

Eines ist allen Motorrädern gemeinsam: Die Vorderradbremse steht stark im Vordergrund. Sowohl in der Bauweise als auch im Gebrauch. Die Hinterradbremse droht da ein bisschen in Vergessenheit zu geraten. In diesem Artikel zeigen wir dir, warum es trotzdem wichtig ist, mit dem Motorrad auch hinten zu bremsen.

Die rechtliche Lage

Abgesehen von praktischen Gründen ist das Vorhandensein von zwei Bremsen am Motorrad auch gesetzlich vorgeschrieben. Paragraf 41 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) besagt Folgendes:

„Alle Kraftfahrzeuge müssen über zwei Bremsanlagen verfügen, die unabhängig voneinander wirken.“

Beim Motorrad bedeutet das, dass sowohl eine Vorder- als auch eine Hinterradbremse verbaut sein müssen. Außerdem dürfen die beiden Bremsen nicht miteinander verbunden sein. Vielmehr musst du sie auf unterschiedliche Art und Weise bedienen können.

Übrigens: Wenn du an deinem Motorrad herumschraubst und deine Bremsen später versagen, kannst du im Schadenfall deinen Versicherungsschutz verlieren. Aber auch professionell durchgeführte Modifikationen an deinem Motorrad können unvorhergesehene Probleme verursachen. Mit unserer Kfz-Versicherung sicherst du dich optimal gegen Schäden dieser Art ab.

Die Vorteile der Hinterradbremse

Die Vorderradbremse übernimmt den größeren Teil der Arbeit bei jedem Bremsmanöver. Der Grund dafür liegt in der Physik. Die Massenträgheit sorgt dafür, dass sich beim Bremsen das Gewicht nach vorne verlagert. Diese sogenannte dynamische Radlastverlagerung sorgt dafür, dass das Vorderrad deutlich höhere Bremskräfte übertragen kann als das Hinterrad. Trotzdem trägt die Hinterradbremse zu einem erfolgreichen Bremsmanöver bei:

  • Sie stabilisiert das Motorrad, indem sie dafür sorgt, dass sich das Gewicht nicht schlagartig nach vorne verlagert.
  • Auch wenn die Vorderradbremse den Löwenanteil beim Bremsmanöver übernimmt, so trägt die Hinterradbremse trotzdem ihren Teil bei. Gerade wenn du auf gerader Strecke mit hoher Geschwindigkeit unterwegs bist, zählt bei einer Gefahrenbremse jeder Meter. In einer solchen Situation kann die zusätzliche Bremskraft den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.
  • Anders als die Vorderradbremse sorgt die Hinterradbremse in Schräglage nicht dafür, dass sich deine Maschine aufrichtet.
  • Moderne Motorräder mit neuen Anti-Blockier-Systemen (ABS) arbeiten mehr mit der Hinterradbremse. Wenn du nur die Vorderradbremse betätigst, aktiviert das ABS zuerst die Hinterradbremse und lässt dein Heck leicht absacken. Das erhöht die Stabilität deiner Maschine und trägt merklich zur Fahrsicherheit bei.

Hinterradbremse: Motorrad ist nicht gleich Motorrad

Die Art deines Motorrades hat einen großen Einfluss auf dein Bremsverhalten. Oder anders ausgedrückt: Ein Chopper bremst sich nicht wie ein Sportbike. Ein Harley-Cruiser wiegt viel, trägt das meiste Gewicht hinten und hat einen sehr niedrigen Schwerpunkt. Entsprechend kann das Hinterrad deutlich mehr Bremskräfte übertragen als beispielsweise bei einem Suzuki-Sportler. Je nachdem, was du fährst, benutzt du also deine Hinterradbremse mehr oder weniger.

Hinterradbremse: Ein Kurs lohnt sich!

Bremsmanöver mit dem Motorrad sind um einiges komplexer als mit dem Auto. Deshalb lohnt sich ein Fahrsicherheitstraining für Motorradfahrer auf jeden Fall. Hier kannst du im sicheren Rahmen auf einer abgesperrten Strecke extreme Situationen, Gefahrenbremsen und viele andere Manöver üben.

Du absolvierst den Kurs auf deinem eigenen Motorrad und erhältst individuelle Tipps und Hinweise vom Trainer. Du lernst deine Maschine besser kennen, optimierst dein Fahrgefühl und kannst in Zukunft deine Bremsen ideal nutzen. Du trägst damit zu deiner Sicherheit und der von anderen Verkehrsteilnehmern bei. Außerdem ist ein Fahrsicherheitstraining kein langweiliger Theoriekurs, sondern macht richtig Spaß.

Bildnachweis:
headerbild:©AdobeStock_465308127; Hannes

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