Fernstraße

Von Linda 16 Mai, 2023
4 minutes
Fernstraße, Route 66

Nicht nur für Motorradfahrende ein Traum: Stundenlang die Route 66 oder den Highway 1 in den USA entlangfahren. Ohne Ampeln, Schranken, Fußgängerüberwege oder sonstige Hindernisse. Aber du musst gar nicht über den großen Teich blicken, um tolle Fernstraßen zu entdecken. Denn auch hier in Deutschland kannst du die „Freiheit auf Rädern“ beinahe endlos genießen. Aber weißt du auch, welche besonderen Vorschriften es zu beachten gibt?

Ab wann gilt eine Straße als Fernstraße?

Fernstraßen werden oft auch als „Fernverkehrsstraßen“ bezeichnet. Im Grunde genommen wird nahezu die ganze Welt von einem Netz dieser überzogen. Sie dienen dem Fernverkehr und ermöglichen es, vergleichsweise schnell auch besonders große Entfernungen zu überwinden.

Hinweis: Das Gegenteil von Fernstraßen sind Innerortsstraßen oder Provinzialstraßen.

Das Bundesamt für Verkehr definiert den Unterschied zwischen Nah- und Fernverkehr anhand der Straßenkategorie: Verkehrswege im Nahverkehr sind solche mit einer Spurbreite bis 7,50 Meter. Für den Fernverkehr hingegen, sind deutlich breitere Straßen vorgesehen.

Grundsätzlich wird eine Straße in Deutschland als Fernstraße bezeichnet, wenn sie dem überregionalen Verkehr dient. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie von PKW, LKW oder anderen Fahrzeugen genutzt wird. Soll diese in das Straßennetz integriert werden und eine einheitliche Nummerierung erhalten, ist dafür das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zuständig. Zur Seite steht ihm dabei das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (wissenschaftliche Vermessung und Aufteilung der Erde in Flächen, Punkte und Markierungen).

Bei uns in Deutschland gibt es allerlei verschiedene Arten davon. Das können Autobahnen sein, aber auch Landstraßen oder Bundesstraßen, die vom Bundesamt für Straßenwesen als Fernstraßen eingestuft werden. Manche sind nur wenige Kilometer lang, andere mehrere hundert Kilometer. Insgesamt gibt es hierzulande etwa 13.000 km Autobahnen und rund 39.000 km Bundesstraßen, die als Fernstraßen gelten. Die längste deutsche Autobahn zum Beispiel ist die A7 von Flensburg nach Füssen in Bayern mit einer Länge von insgesamt 963 Kilometern.

Außerdem gibt es auch europaweite Autobahnnetze wie zum Beispiel den Europäischen Routennetzplan (ERN), der über 130.000 Kilometer umfasst.

Die längsten Fernverkehrsstraßen gibt es in sogenannten „Flächenstaaten“. Das sind Staaten, die über ein besonders großes Staatsgebiet verfügen. Hier weist das Straßennetz häufig eine systematische Gliederung auf.

Besonders für die Wirtschaft und unser tägliches Leben in Deutschland und Europa sind solche Straßen extrem wichtig. Sie verbessern die Mobilität und ermöglichen uns einen schnelleren Zugang zu weiter entfernten Orten.

Wusstest du schon?

Die Panamericana führt auf ihren insgesamt 27.387 Kilometern Länge durch die Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador und Peru bis nach Chile – das ist Weltrekord!

Fernstraße, Viel befahrene Autobahn

Fernverkehrsstraßen befahren: Diese Regeln gelten

Grundsätzlich gelten auf Fernstraßen die gleichen Straßenverkehrsregeln wie auf anderen Straßen auch. Oft ist es so, dass beispielsweise viele Autobahnabschnitte ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern vorschreiben. Es können aber auch jederzeit abweichende Beschränkungen für bestimmte Abschnitte oder Fahrzeugtypen gelten.

Eine weitere wichtige Regel ist die Mindestgeschwindigkeit. Auch hier können je nach Fahrzeug und Situation unterschiedliche Beschränkungen gelten. In der Regel liegt diese jedoch bei 60 Stundenkilometern auf Autobahnen und 50 Stundenkilometern auf Landstraßen. Wenn du zu langsam unterwegs bist, kann es für andere Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Situationen kommen.

Nutzt du das Fernstraßennetz auch im Ausland? Dann solltest du vor Antritt der Fahrt unbedingt deinen Auslandsschadenschutz, sowie deine Kaskoversicherung checken.

Wenn du längere Autofahrten auf Überlandstraßen planst, empfiehlt es sich, sich vorher über die geltenden Regeln zu informieren (Tipps für lange Autofahrten).

Weiterführende Artikel aus unserer Redaktion: Unfall im Ausland – so verhältst du dich richtig, und diesen Versicherungsschutz brauchst du!

Auf Fernstraßen ist das Risiko von Verkehrsunfällen möglicherweise höher. Eine umfassende Autoversicherung ist entscheidend, um Schäden am eigenen Fahrzeug sowie an Dritten abzudecken. Zusätzlich könnte eine Kaskoversicherung sinnvoll sein, um auch Schäden am eigenen Fahrzeug bei selbst verschuldeten Unfällen zu versichern.

Autobahn, Bundes -und Fernstraße: Das ist der Unterschied

Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen Autobahnen und Bundesstraßen. Im Paragraf 1 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) Absatz 3 wird festgelegt, welche Straßen als Autobahnen gelten.

Demzufolge sind Autobahnen Straßen ohne höhengleiche Kreuzungen und mit speziellen Anschlussstellen. Außerdem gibt es getrennte Fahrbahnen für den Verkehr in beide Richtungen.

Auch Bundesstraßen, die keine Autobahnen sind, kannst du als Fernstraßen bezeichnen. Dann müssen sie jedoch ähnlich ausgebaut sein wie Autobahnen. In diesem Fall sind sie oft als Kraftfahr- oder Schnellstraße ausgeschildert.

Außerdem kann eine Bundesstraße als Fernstraße betitelt werden, wenn sie für die verkehrstechnische Infrastruktur des Landes von besonderer Bedeutung ist. Dann muss sie nicht einmal unbedingt wie eine Autobahn ausgebaut sein.

Wertvolle Reparaturtipps für dein Fahrzeug:

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