Digitale Erpressung (Erpressung im Internet)

Von Annalena B. 17 Juli, 2024
4 minutes
Erpressung im Internet, Bild "System Hacked"

Erpressung im Internet ist ein wachsendes Problem, das zunehmend Menschen und Unternehmen in den Fokus nimmt. Cyberkriminelle haben ausgeklügelte Methoden entwickelt, um ihre Opfer in die Falle zu locken und finanziellen Profit aus ihrer Notlage zu schlagen. Einer der häufigsten Wege, wie dies geschieht, ist durch digitale Erpressung mittels Schadsoftware, besser bekannt als Ransomware. Aber keine Sorge, mit den richtigen Maßnahmen kannst du dich schützen und im Ernstfall richtig reagieren.

Was ist digitale Erpressung?

Digitale Erpressung oder Cyber-Erpressung beschreibt kriminelle Aktivitäten, bei denen Cyberkriminelle digitale Daten als Geiseln nehmen. Dabei wird in der Regel Ransomware eingesetzt. Diese Schadsoftware verschlüsselt die Daten auf deinem Computer und macht sie somit unzugänglich. Um die Daten wieder freizugeben, verlangen die Betrüger:innen ein Lösegeld, meist in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin.

Die Nachricht, die auf deinem Bildschirm erscheint, fordert dich zur Zahlung eines bestimmten Betrags auf, um deine Daten zurückzubekommen. Doch selbst wenn du zahlst, gibt es keine Garantie, dass die Kriminellen ihre Versprechen halten und deine Daten tatsächlich entschlüsseln.

Cyber-Erpressung: Ein globales Problem

Erpressung im Internet ist nicht nur ein Problem für Einzelpersonen, sondern auch für Unternehmen weltweit. Ganze Netzwerke können lahmgelegt und wichtige Geschäftsdaten verschlüsselt werden. Die finanziellen Schäden sind oft enorm, sowohl durch das Lösegeld als auch durch den Verlust von Geschäftsmöglichkeiten und das Vertrauen der Kunden.

Lese-Tipp: Wann lohnt sich eine Cyberschutz-Versicherung?

Nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt machen Kriminelle keinen Halt vor Erpressung oder Diebstahl. Um deine wertvollen Gegenstände optimal abzusichern, solltest du dich unbedingt über unsere Gegenstandsversicherung informieren:

Was tun bei Erpressung im Internet?

Gerätst du in die missliche Lage einer Online-Erpressung, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und überlegt zu handeln. Hier sind die Schritte, die du befolgen solltest:

  1. Nicht zahlen: Auch wenn es verlockend erscheint, auf die Forderungen einzugehen, zahlst du besser nicht. In vielen Fällen werden die Dateien und Programme trotz Zahlung nicht entschlüsselt.
  2. Beweise sichern: Fotografiere oder dokumentiere die Erpressungsnachricht auf deinem Bildschirm. Diese Beweise sind wichtig für die polizeilichen Ermittlungen.
  3. Anzeige erstatten: Erstatte Anzeige bei der Polizei. Die Behörden haben spezielle Abteilungen, die sich mit Cybercrime und Internetkriminalität beschäftigen und dir weiterhelfen können.
  4. System neu aufsetzen: Meist bleibt dir nichts anderes übrig, als dein System komplett neu aufzusetzen und ein Backup deiner Daten einzuspielen. Hierbei ist es hilfreich, regelmäßige Backups deiner Daten anzufertigen.

Prävention ist der beste Schutz

Die beste Verteidigung gegen digitale Erpressung ist eine gute Vorbereitung und Vorsorge. Hier sind einige Tipps, wie du deinen Computer und deine Daten schützen kannst:

  1. Anhänge und Links prüfen: Öffne niemals Anhänge oder Links in E-Mails, deren Herkunft du nicht zweifelsfrei als sicher identifizieren kannst. Cyberkriminelle nutzen oft Phishing-Mails, um Schadsoftware zu verbreiten oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Auch unseriöse Fake-Shops solltest du meiden.
  2. Nur verifizierte Downloads: Lade keine Dateien oder Programme aus dem Internet herunter, die nicht von vertrauenswürdigen Quellen stammen. Verifizierte Stellen bieten in der Regel sicherere Downloads an.
  3. Regelmäßige Backups: Sichere deine Daten regelmäßig auf externen Datenträgern. Das kann dir im Ernstfall das Leben erleichtern, da du deine Daten schnell wiederherstellen kannst.
  4. Sicherheitsupdates installieren: Halte dein Betriebssystem und alle installierten Programme immer auf dem neuesten Stand. Sicherheitsupdates schließen bekannte Schwachstellen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.
  5. Aktuelle Antivirenprogramme: Nutze ein aktuelles Antivirenprogramm, das regelmäßig aktualisiert wird. Diese Programme erkennen und entfernen viele Arten von Schadsoftware, bevor sie Schaden anrichten können.

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_726163841; Pakin

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