Mängelbericht durch TÜV oder Polizei: Was du wissen solltest
Vielleicht warst du selbst schon einmal in der Situation: Du hast einen Termin bei der TÜV-Hauptuntersuchung vereinbart und der/die Prüfer:in hat festgestellt, dass dein Wagen die TÜV-Kriterien nicht mehr erfüllt. Szenarien wie diese sind nicht selten. Immerhin handelt es sich bei einem Gebrauchtwagen um ein Gefährt, das unter anderem den unterschiedlichsten Einflüssen ausgesetzt ist. Und auch ein unvorsichtiges Fahren auf einer „nicht optimalen Straße“ kann dafür sorgen, dass Nachbesserungsbedarf entsteht.
Ein Blick auf den TÜV-Mängelbericht hilft hier weiter. Er zeigt dir auf, welche Mängel vorliegen und auf welche Teile deines Wagens sie sich beziehen. Damit du immer genau weißt, wie du mit einem Mängelbericht der Polizei bzw. des TÜV umgehen musst und was zu tun ist, solltest du weiterlesen.
Lesenswert: Infos darüber, welche Termine du einhalten solltest, findest du im Artikel „Wan muss mein Auto zum TÜV?“. Warte nicht so lange, bis dein TÜV abgelaufen ist, sondern nimm rechtzeitig mit deiner Werkstatt Kontakt auf.
Ein TÜV Mängelbericht kann auf bestehende oder potenzielle Probleme mit dem Fahrzeug hinweisen. Berechne unten in nur 5 Minuten deinen monatlichen Beitrag bei Freeyou und prüfe, ob sich eine Reparaturkostenversicherung nicht eventuell lohnen würde.
Mängelbericht durch TÜV: Das sind die Gründe
Es gibt unterschiedliche Gründe, die dazu führen können, dass ein Wagen den TÜV nicht besteht. Wenn du genau wissen willst, woran es gelegen hat, dass man dir die Plakette verweigert hat, musst du einen Blick auf die TÜV-Mängelliste werfen. Hier kannst du alles nachlesen. Besagte Liste ist manchmal länger, manchmal kürzer. Sie zeigt dir aber immer auf, wo „Nachbesserungsbedarf“ besteht.
Wenn du möchtest, dass dein Auto wieder im Straßenverkehr unterwegs sein darf, muss du alle Mängel beseitigen. Ansonsten erhältst du keine Betriebserlaubnis. Sollte eine Verkehrsgefährdung vorliegen, werden auch die Zulassungsbehörden informiert. Zudem entfernt der zuständige Mitarbeiter die alte Plakette.
Typische Beispiele für besonders schwere Mängel sind unter anderem:
- kaputte Bremsen
- eine defekte Lenkung
- Rostschäden, vor allem in sicherheitsrelevanten Bereichen.
Ob du deinen Wagen reparieren lassen möchtest oder nicht, bleibt natürlich dir überlassen. Wenn sich die Reparatur nicht mehr lohnt, weil dein Auto schon sehr alt ist, ist es vielleicht sinnvoller, sich für ein neues Auto zu entscheiden.
Welche Mängelkategorien gibt es?
Der TÜV teilt seinen Mängelbericht in fünf verschiedene Mängelkategorien auf. Die folgende Auflistung sorgt dafür, dass du den Überblick behältst:
- Ohne Mängel („OM“)
- Geringe Mängel („GM“): Hierbei handelt es sich um kleine Mängel, die du zeitnah beheben musst. Sie sind allerdings meist so geringfügig, dass du nicht zu einer Nachprüfung verpflichtet wirst. Du bekommst deine Prüfplakette.
- Erhebliche Mängel („EM“): Hier wird dir keine neue TÜV-Plakette ausgehändigt. Zuerst musst du die Mängel, die im Bericht aufgeführt wurden, beseitigen.
- Gefährliche Mängel („VM“): Wenn ein gefährlicher Mangel vorliegt, ist die Sicherheit im Straßenverkehr definitiv gefährdet. Hier ist es dir nur noch erlaubt, deinen Wagen in die nächstgelegene Werkstatt oder nach Hause zu fahren.
- Verkehrsunsicher („VU“): Bei dieser Mängelkategorie wird dein Wagen stillgelegt. Der Prüfer entfernt deine alte Plakette und informiert die Zulassungsstelle.
Auch die Polizei kann einen Mängelbericht erstellen
Wer an eine Mängelliste denkt, denkt meist an den TÜV als Zuständigkeitsbereich. Aber: Auch die Polizei ist dazu berechtigt, einen solchen Bericht zu erstellen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du mit deinem Auto zum Beispiel in eine Fahrzeugkontrolle gerätst und hier Mängel auffallen.
Auch dann wird eine Mängelliste erstellt, die der des TÜV ähnelt. Denn: Die Polizei schreibt die Mängel auf, die zum Beispiel dafür sorgen können, dass keine Verkehrssicherheit mehr gegeben ist. Zudem kann es sein, dass die Beamten im Rahmen einer Verkehrskontrolle prüfen, ob du für einzelne Bauteile eine Zulassung vorlegen kannst.
Besonders gravierend gestaltet sich das Ganze natürlich, wenn dein TÜV abgelaufen ist. Den TÜV zu überziehen, solltest du daher auf jeden Fall vermeiden.
Mit einem Mängelbericht, der durch die Polizei ausgestellt wurde, gehst du übrigens genau so um, wie mit einem Mängelbericht, den du vom TÜV bekommen hast. Das bedeutet: Auch hier bist du dazu verpflichtet, die festgestellten Mängel zügig zu beseitigen und gegebenenfalls zu einer Nachkontrolle vorstellig zu werden.
Weitere Infos zu der jeweiligen Frist, findest du auf der Karte, die dir der/die Polizeibeamt:in aushändigt. Wurde der Mangel beseitigt, hinterlässt die Autowerkstatt einen Vermerk auf besagter Karte. Diese musst du danach nur noch auf dem zuständigen Revier vorzeigen. Wenn du willst, kannst du sie auch per Post dorthin schicken.
Diese Autos fallen durch!
Der ADAC hat sich mit der Frage „Welche Autos fallen beim TÜV durch?“ auseinandergesetzt. Hierbei zeigte sich, dass jedes fünfte Auto es nicht schafft, die Hauptuntersuchung zu bestehen. Vor allem in der Kategorie der älteren Fahrzeuge schafft es der Audi TT und der VW Golf Plus zu überzeugen.
Dagegen ist es unter anderem der Dacia Logan, der schon „in jungen Jahren“ seinen Besitzern beim TÜV die Sorgenfalten auf die Stirn treiben kann. (Die entsprechenden Angaben beziehen sich aus dem aktuellen ADAC TÜV-Report 2024)
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