TÜV abgelaufen: Strafe & Informationen!

Von Annalena B. 1 Juni, 2023
4 minutes
TÜV abgelaufen Strafe

Was passiert, wenn der TÜV abgelaufen ist? Sobald du ein Fahrzeug besitzt, musst du regelmäßig zur Hauptuntersuchung (HU). Dabei werden unter anderem die Bremsen, Reifen und das Licht kontrolliert, um eine ausreichende Sicherheit im Straßenverkehr zu bieten. Du erkennst auf der Plakette auf deinem Nummernschild, wann du den TÜV erneuern musst. Auf was du achten solltest, wenn dein TÜV abgelaufen ist, erfährst du im folgenden Beitrag:

TÜV abgelaufen: Rückdatierung nicht mehr möglich

Ist der TÜV beispielsweise seit drei Monaten abgelaufen, wurde früher eine Rückdatierung bei der nächsten HU vorgenommen. Das bedeutet, dass du den TÜV bei einem Pkw nicht nach 24, sondern nach 21 Monaten kontrollieren lassen musstest. Seit 2012 hat sich dies jedoch geändert. Sobald du den TÜV nachholst, wird der Zeitpunkt für die nächste Hauptuntersuchung neu eingetragen. Du musst dadurch nicht mehr früher hin, selbst wenn du den TÜV überzogen hast.

Sollte dein TÜV abgelaufen sein, können dir Geldstrafen und Punkte in Flensburg drohen. Unsere Autoversicherung bietet jedoch Schutz vor finanziellen Belastungen, die durch solche Strafen entstehen können.

Wie lange kann man den TÜV überziehen ohne Strafe?

Ohne gültige TÜV-Plakette zu fahren ist verboten. Die Hauptuntersuchung muss in dem Monat geschehen, der auf der Plakette eingetragen ist. Bei einer Polizeikontrolle wirst du im ersten Monat nur eine Ermahnung erhalten und die Aufforderung, den TÜV schnellstmöglich nachzuholen. Ab dem zweiten Monat wird dir als Fahrzeugeigentümer ein Bußgeld auferlegt. Dieses richtet sich nach der zeitlichen Überziehung und es ist unerheblich, ob es sich um dein Erst- oder Zweitfahrzeug handelt.

Das sind die wichtigsten TÜV-Fristen

Je nach Fahrzeugtyp gibt es verschiedene Intervalle, wann ein TÜV durchgeführt werden muss. Bei Taxis, Anhängern und Lkws über 3,5 Tonnen muss ein TÜV nach zwölf Monaten erfolgen.

Bei Pkws, Motorrädern, Anhängern und Wohnwagen bis 2,5 Tonnen sowie bei Lkws bis 3,5 Tonnen erfolgt eine Hauptuntersuchung nach 24 Monaten. Ist ein Wohnwagen älter als sechs Jahre, muss jedes Jahr eine Untersuchung durchgeführt werden. Bei der Erstzulassung eines Pkws ist die erste Inspektion für das Auto erst nach 36 Monaten notwendig.

Die Hauptuntersuchung kann bei einer unabhängigen Prüfstelle wie zum Beispiel dem TÜV, der KÜS, DEKRA, oder GTÜ gemacht werden. Du kannst dir aber auch einen Termin in einer Autowerkstatt ausmachen.

Neben der Hauptuntersuchung gibt es auch die Abgasuntersuchung (AU). Diese kannst du getrennt oder zusammen durchführen lassen. Damit du mit den Fristen nicht durcheinander kommst, bietet es sich an, die AU mit der HU gemeinsam zu machen.

Werden bei der Untersuchung Mängel festgestellt, musst du etwa vier Wochen später zu einer Nachkontrolle. Die Zeit solltest du nutzen, um die Funktionen nachzubessern, die der Prüfung nicht standgehalten haben. Nimmst du die Nachprüffrist nicht wahr, musst du mit einem Verwarnungsgeld von 40 Euro rechnen. Außerdem ist eine neue Anmeldung zu einer neuen HU erforderlich, für die du die vollen Kosten übernehmen musst.

TÜV abgelaufen: Diese Strafen drohen!

Aus dem neuen Bußgeldkatalog 2022 geht hervor, welche Strafe bei einer abgelaufenen Plakette auf dich zukommt.

  • Bis zu einem Monat: mündliche Verwarnung und Aufforderung, den TÜV nachzuholen
  • Ab zwei Monaten: 15 Euro
  • Ab vier Monaten: 25 Euro
  • Ab acht Monaten: 60 Euro und ein Punkt in Flensburg

Bei Fahrzeugen, die eine Sicherheitsprüfung vorgeschrieben bekommen, wie es bei Lkws, Anhängern und Bussen der Fall ist, fallen die Kosten für einen überzogenen TÜV etwas höher aus:

  • Bis zu zwei Monate: 15 Euro
  • Zwei bis vier Monate: 25 Euro
  • Vier bis acht Monate: 60 Euro
  • Ab acht Monaten: 75 Euro und ein Punkt in Flensburg

Überziehst du den TÜV mindestens zwei Monate, musst du eine umfassendere Untersuchung durchführen lassen. Daher werden die Kosten für die TÜV-Hauptuntersuchung etwa 20 Prozent teurer.

Auch ein abgelaufener TÜV bei einem parkenden Auto ist nicht zulässig. Handelt es sich um einen Parkplatz, der für die Öffentlichkeit zugänglich und nicht abgesperrt ist, ist es ein öffentlicher Verkehrsraum. Bei einer Kontrolle wird dir daher ein Bußgeld auferlegt. Du kannst dein Auto auch mit abgelaufenem TÜV verkaufen. Allerdings wirst du mit einem Wertverlust für dein Auto rechnen müssen, da die Fahrzeugbewertung schlechter ausfallen kann.

TÜV abgelaufen: Welche Strafen drohen bei einem Unfall?

Ein Unfall kann schnell passieren. Bei einem abgelaufenen TÜV deckt die Kfz-Haftpflichtversicherung dennoch die Ansprüche der Unfallgegner ab. Wird jedoch nachgewiesen, dass der Unfall aufgrund eines technischen Mangels ausgelöst wurde, musst du dich als Fahrzeughalter:in möglicherweise an den entstandenen Kosten beteiligen. Die Versicherung kann bis zu 5.000 Euro zurückverlangen.

TÜV überzogen bei Saisonkennzeichen

Bei einem Saisonkennzeichen muss der abgelaufene TÜV nicht direkt nachgeholt werden, wenn er abgelaufen ist. Stattdessen ist dies zu Beginn der vereinbarten Saison notwendig.

TÜV abgelaufen: Strafe im Ausland?

Im Ausland ist oft kein TÜV erforderlich, da es sich um eine Regel in Deutschland handelt. Hier solltest du darauf achten, ob gegebenenfalls eine andere Prüfung durchgeführt werden muss. Bist du im Ausland in einen Unfall verwickelt, wird dein Auto weder beanstandet, noch musst du mit einer Strafe rechnen. Du kannst ohne Probleme nach Deutschland zurückfahren.

Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_165560777, momius, Bild 1: ©AdobeStock_504129049, bluedesign

background image

Aktuelle Updates erhalten

    Table of contents

      Lesen Sie auch