THG-Quote verkaufen: So verdienst du mit deinem Elektroauto Geld!

Von Erik Lehnert 24 Juli, 2023
10 Minuten
wann lohnt sich ein hybridauto

Im Zusammenhang mit Elektroautos hast du sicherlich schon davon gehört, dass man die THG-Quote verkaufen kann. Da Mineralölunternehmen den CO₂-Ausstoß ihrer Produkte kompensieren müssen, können E-Auto-Halter das eingesparte Treibhausgas verkaufen. Seit 2022 haben die Besitzer von Elektroautos diese Möglichkeit und können auf diese Weise sogar eine attraktive-Prämie bekommen. Bei dieser THG-Prämie kann es sich um mehrere Hundert Euro im Jahr handeln. Es lohnt sich immer ein Vergleich der THG-Quoten. Falls du ein Elektroauto besitzt, ist es also durchaus sinnvoll, sich mit der E-Prämie zu beschäftigen. 

Der Klimawandel hat gezeigt, dass der CO₂-Ausstoß von Autos und anderen Fahrzeugen unbedingt sinken muss. Maßnahmen für dieses Ziel haben mehrere Länder in verschiedenen Klimakonferenzen beschlossen. In Deutschland gibt es dementsprechend auch einige Projekte, die zur Reduzierung von CO₂ beitragen sollen. Dazu zählt zum Beispiel die CO₂-Abgabe auf fossile Kraftstoffe, aber auch die Förderung von Elektromobilität. Das soll klimaschädliche Fortbewegung teurer als klimaschonende Mobilität machen, die durch die Förderung günstiger wird.

Das bedeutet für diejenigen mit einem Elektroauto, dass sie ihren Fahrstrom selbst als nachhaltige Antriebsenergie vermarkten können. Auf diese Weise bekommst du für eine pauschale Strommenge deines E-Autos im Quoten-Handelssystem eine Prämie. Verkaufst du deine THG-Quote, können dabei etwa 250 bis 400 Euro pro Jahr (Stand: Mai 2022) für dich herauskommen. Du siehst: Es lohnt sich ein Vergleich, willst du die THG-Quote verkaufen. Die Abwicklung sowie die Auszahlung der THG-Prämie erledigen Zwischenhändler

Wenn das für dich interessant klingt, solltest du unbedingt weiterlesen. Hier erfährst du alles Wissenswerte rund um den Verkauf der THG-Quote. Außerdem erklären wir dir, worauf du beim THG-Quoten-Vergleich achten musst. 

Was bedeutet die THG-Quote?

Bevor wir erklären, wie du die THG-Quote verkaufen kannst, erklären wir kurz, worum es dabei eigentlich geht. Die Abkürzung THG-Quote steht für die Treibhausgasminderungsquote. Diese kompliziert klingende Bezeichnung dient als Hilfe für den Klimaschutz. Um der Klimakrise entgegenzuwirken, soll die THG-Quote dafür sorgen, dass die CO₂-Emissionen im Verkehr geringer ausfallen. Für Unternehmen, die fossile Kraftstoffe verkaufen, spielt die THG-Quote daher eine wichtige Rolle. 

Der Grund ist das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Dadurch werden die Unternehmen verpflichtet, dass sie die Treibhausgase ihrer Kraftstoffe jährlich mindestens um einen festgelegten Prozentsatz senken müssen. Falls die THG-Quote nicht erreicht wird, können die Unternehmen aber eingespartes CO₂ woanders kaufen. 

Inzwischen besteht die Möglichkeit, dass man auch die eingesparten Treibhausgase von E-Fahrzeugen als THG-Quote verkaufen kann. Sicherlich wirst du gleich feststellen, dass du dir dieses Angebot nicht entgehen lassen solltest. Wie du die THG-Quote verkaufen kannst und der Handel mit CO₂ genau funktioniert, erklären wir dir im nächsten Abschnitt.

Quotenanteile: So funktioniert der Handel mit CO₂

Der Handel mit CO₂ ist durch die THG-Quote möglich, die auf dem „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote“ basiert. Dieses Gesetz hat der Bundesrat im Mai 2021 beschlossen und ist eine Weiterentwicklung von älteren Vorschriften. Dazu zählt zum Beispiel die Biokraftstoffquote aus dem Jahr 2007. Durch diese Auflage werden Unternehmen verpflichtet, den CO₂-Ausstoß ihrer Treibstoffe zu reduzieren. Zu den betroffenen Unternehmen zählen Mineralölunternehmen, die Treibstoffe, die CO₂ verursachen, verarbeiten und in Umlauf bringen. Welche Höhe die THG-Minderungsquote im jeweiligen Jahr hat, setzt die Bundesregierung fest. Von Jahr zu Jahr wird es eine Steigerung geben. Daher wird man im Jahr 2030 von einer THG-Minderungsquote von 25 Prozent ausgehen können.

Um diese Auflagen zu erfüllen, haben die Unternehmen bisher Biokraftstoff in Benzin oder Diesel gemischt. In Deutschland ist das Benzin beim Kraftstoff E10 mit bis zu zehn Prozent versetzt. Bei B7 wurde bis zu sieben Prozent Biokraftstoff in den Diesel beigemischt. Allerdings steigt die THG-Quote jedes Jahr, sodass sie sich über diese Vorgehensweise nicht weiterentwickeln lässt. 

Können die Mineralölunternehmen die THG-Quote nicht mehr erreichen, müssen sie Strafen zahlen. Im Jahr 2022 liegt die Strafzahlung bei 600 Euro pro Tonne CO₂. Alternativ gibt es die Möglichkeit, sogenannte Verschmutzungsrechte nachkaufen. Dadurch erreichen sie zumindest in der Theorie die geforderte THG-Quote und das ist die Gelegenheit, um die THG-Quote zu verkaufen. 

Bisher konnten nur die Energieversorger vom Verkauf der THG-Quote profitieren. Durch den Anteil an sogenanntem grünem Strom nutzen sie ihr CO₂-Budget nicht komplett. Daher können sie das eingesparte CO₂ in Form eines Emissionszertifikat verkaufen. Der Preis, den die Mineralölunternehmen dafür zahlen müssen, ist nicht staatlich vorgegeben. Hier ist Angebot und Nachfrage in der Preisbildung der THG-Prämie entscheidend. Daher lohnt sich auch immer ein Vergleich, will man die THG-Quote verkaufen.

Seit Anfang des Jahres 2022 können aber auch andere die THG-Quote verkaufen. Inzwischen haben die THG-Quote Elektroauto schon zahlreiche genutzt. Allerdings sind noch nicht alle darüber ausreichend informiert. Wenn du ein Elektrofahrzeug fährst und ebenfalls die THG-Quote verkaufen möchtest, erfährst du gleich wie das geht. 

Förderung E-Auto

THG-Quote verkaufen: Das sind die Vorteile

Jeder, der ein rein batterieelektrisches Elektrofahrzeug besitzt, kann die THG-Quote verkaufen. Diese Möglichkeit bezieht sich sowohl auf private als auch auf geschäftlich genutzte E-Fahrzeuge. Dabei ist es auch egal, ob das E-Fahrzeug im Leasing ist oder gekauft wurde. Auch das Alter des E-Fahrzeugs spielt beim Verkauf der THG-Quote keine Rolle. Du kannst also auch für ein älteres E-Auto die THG-Quote verkaufen und nicht nur für ein neu zugelassenes Fahrzeug. Allerdings kannst du bei einem Elektroauto, das gebraucht ist, nicht rückwirkend die THG-Quote verkaufen und auszahlen lassen. Neben E-Autos können auch Elektrotransporter, E-Busse sowie E-LKW die THG-Quote verkaufen. Beachte aber, dass das für Plug-in-Hybride nicht möglich ist. Schließlich kann ein Hybridauto auch mit fossilem Kraftstoff fahren.

Vielleicht hast du noch gehört, dass nur Betreiber von Ladepunkten die THG-Quote verkaufen können. Ursprünglich war dies so vorgesehen, dass sich die Berechtigung nur auf diese öffentlichen und privaten Ladepunkte beschränkt. Allerdings ist der private Ladepunkt so weit definiert, dass eigentlich jeder mit E-Fahrzeug die THG-Quote verkaufen kann. 

Falls du kein E-Auto, aber ein E-Leichtkraftrad oder E-Motorrad fährst, kannst du ebenfalls die THG-Quote verkaufen. Bei diesen Fahrzeugen ist die E-Prämie im Grunde genommen sogar noch größer. Sie kosten und verbrauchen weniger, aber werden dennoch als E-Auto beim THG-Quote verkaufen bewertet. Daher solltest du dir das Verkaufen der THG-Quote bei diesen Fahrzeugen erst recht nicht entgehen lassen. Zu berücksichtigen ist nur, dass eine Zulassungsbescheinigung Teil 1 vorliegt und das Fahrzeug schneller als 45 km/h fährt. Das trifft zum Beispiel auch auf E-Roller zu. Falls du ein zulassungsfreies Kleinkraftrad der EG-Fahrzeugklassen L1e oder L2e fährst, kannst du allerdings leider keine THG-Quote verkaufen.

THG-Quote verkaufen: So geht’s!

So wird der Verkauf der THG-Quote abgewickelt

Die Abrechnung der Treibhausgasminderungsquote mit den Mineralölunternehmen erfolgt über Zwischenhändler. Wenn du deine THG-Quote verkaufen möchtest, bist also auf einen Händler angewiesen. Dieser sammelt die CO₂-Minderungen zahlreicher E-Autos, bevor er dann die gesammelte THG-Quoten an Unternehmen verkauft. Den Erlös bzw. Teile davon zahlen die Händler dann als THG-Prämie aus. Im Internet wirst du einige Anbieter finden. Bevor du dich aber für einen entscheidest, lohnt sich ein Vergleich der Zwischenhändler.

Die Registrierung bei den THG-Anbietern erfolgt meist gleich. Dafür sind lediglich vier Schritte nötig:

  • Melde dich mit deinen persönlichen Daten an und lade einen Scan deines Fahrzeugscheins auf der jeweiligen Plattform hoch. So weist du nach, dass du der Fahrzeughalter bist.
  • Der Anbieter übermittelt die Daten an das Umweltbundesamt. Dieses überprüft die Informationen und stellt ein Zertifikat für den Verkauf der Quote aus.
  • Der Zwischenhändler sammelt mehrere dieser Zertifikate und verkauft sie gebündelt an Unternehmen in Deutschland, die die THG-Quote erfüllen müssen.
  • War der Verkauf erfolgreich, bekommst du die THG-Prämie ausgezahlt – das kann einige Wochen dauern. Bis zu 400 Euro kannst du bekommen. Es gibt auch Anbieter, die in Vorzahlung gehen und dir die THG-Prämie bereits nach ein paar Tagen auszahlen. 

Wenn du dich übrigens nicht selbst um den Verkauf der THG-Quote kümmerst, kannst du auch die THG-Prämie nicht bekommen. Sie wird dir nicht automatisch gutgeschrieben, nur weil du ein E-Fahrzeug besitzt. Daher ist es wichtig, dass du selbst aktiv wirst. Ein solches Angebot solltest du nutzen. Nicht angemeldete THG-Quoten werden sonst von der Bundesregierung verkauft. Die Einnahmen vom Verkauf der THG-Quote kommen dann in den Bundeshaushalt. Es ist also durchaus sinnvoll, dass du dich erwägst, die THG-Quote zu verkaufen. Lass dir die THG-Prämie daher nicht entgehen!

Vor dem Verkauf Angebote vergleichen

Das Verkaufen der THG-Quote ist gar nicht so kompliziert. Für die Berechnung des eingesparten Treibhausgases gibt es beim Bundesumweltministerium hilfreiche Informationen. Jährlich werden die dort veröffentlichten Durchschnittswerte angepasst. Für das Jahr 2022 schätzt die Behörde den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Elektroautos auf 2.000 Kilowattstunden. Dies ergibt eine verkaufbare Menge von 862 kg CO₂, die beim Verkauf der THG-Quote berücksichtigt wird. Die Größe und Fahrleistung des E-Fahrzeugs haben auf die Berechnung übrigens keine Auswirkungen. Der Preis hängt immer vom aktuellen Angebot und der Nachfrage ab. Wegen dieser Schwankungen ist ein Vergleich ratsam, bevor du die THG-Quote verkaufst.

Die THG-Emissionswerte

Wenn du dich mit der Berechnung der Prämie näher beschäftigen möchtest, brauchst du einige Werte. Dazu gehört der THG-Emissionswert für den Ladestrom und der Referenz-Emissionswert für die Kraftstoffe. Außerdem wird die THG-Minderungsquote, die THG-Minderung durch die Nutzung von Ladestrom sowie der THG-Quotenpreis benötigt. Den THG-Emissionswert für den Ladestrom findest du beim Umweltbundesamt. Dieser Wert wird jährlich im Bundesanzeiger veröffentlicht. 

Im Jahr 2022 liegt dieser Wert bei 47,6 g CO₂eq/MJ. Beim Referenz-Emissionswert für die fossilen Kraftstoffe handelt es sich um einen gesetzlich festgelegten Wert. Dieser liegt im Jahr 2022 bei 94,1 g CO₂/MJ. Die THG-Minderungsquote von aktuell sieben Prozent wird dann von diesem Wert abgezogen. Das führt zu einem Basiswert in Höhe von 87,5 g CO₂/MJ. Um die THG-Minderung durch Nutzung von Ladestrom zu berechnen, ziehst du vom Basiswert die THG-Emissionen für Ladestrom ab. Diese werden dreifach angerechnet und ergeben 119,7 g CO₂/MJ also 431,1 g CO₂/kWh. Allerdings musst du diese Berechnungen nicht selbst durchführen. Der Verkauf der THG-Quote gestaltet sich angenehm unkompliziert, sodass niemand Berechnungen erstellen oder ein Fahrtenbuch führen muss. 

Neben der Sammlung von CO₂-Minderungen zum Weiterverkauf, kümmert sich der THG-Quote Anbieter auch um die Fahrzeugregistrierung. Dazu meldet er dein Fahrzeug beim Umweltbundesamt. Diese Registrierung ist wichtig, wenn du deine THG-Quote verkaufen möchtest. Schließlich ist sie auch eine Voraussetzung für den Erhalt der Prämie. Dadurch wird dafür gesorgt, dass ein E-Fahrzeug nicht mehrmals die THG-Quote verkaufen kann. Solltest du dir ein gebrauchtes Elektroauto kaufen, kann es sein, dass für das laufende Jahr die Prämie schon beantragt wurde. Ist der Gebrauchtwagen bereits registriert, kannst du im aktuellen Jahr keine THG-Quote verkaufen. Aber im folgenden Jahr ist dies selbstverständlich wieder möglich.

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Das gilt bei der Versteuerung

Natürlich musst du beim Verkaufen der THG-Quote auch an die Versteuerung denken. Bei dieser Einnahme ist es entscheidend, welche und wie viele Einkünfte du hast. Daher lässt sich nicht generell sagen, wie viel du versteuern musst. Es gibt allerdings ein paar allgemeine Richtwerte. Sollte dein zu versteuerndes Gesamteinkommen beispielsweise unter dem steuerlichen Grundfreibetrag liegen, musst du selbstverständlich keine Steuern zahlen. Dieser Betrag liegt aktuell bei 9.984 Euro und bei Ehegatten beträgt die Grenze 19.968 Euro. 

Falls deine Einkünfte diesen Betrag überschreiten, ist zu beachten, dass der Verkauf der THG-Quote als „Sonstige Einkünfte“ einkommensteuerpflichtig ist. Hier gibt es eine steuerliche Freigrenze in der Höhe von 255,99 Euro. Liegen deine Einnahmen in dem Bereich über diesem Betrag, musst du die gesamte E-Prämie in der Einkommensteuererklärung versteuern. Als Arbeitnehmer ohne weitere Einkünfte hast du sogar einen steuerlichen Freibetrag von bis zu 410 Euro. In diesem Fall wirst du die Einnahmen aus dem Verkauf der THG-Quote wahrscheinlich nicht versteuern müssen. 

Bei Selbstständigen gilt der eingenommene THG-Quote Betrag für ein Elektroauto bei einem betrieblich genutzten Fahrzeug als Betriebsvermögen. Damit wird die Zahlung zur steuerpflichtigen Betriebseinnahme. Von einer Freigrenze kannst du dabei nicht profitieren, sondern musst den Betrag bei deiner Einkommensteuererklärung und Gewinnermittlung komplett angeben. 

Du hast sicherlich festgestellt, dass das Verkaufen der THG-Quote eine gute Sache ist, die du nutzen solltest. Am besten recherchierst du, welche THG-Quote Anbieter ihren Service als Zwischenhändler bewerben. Dort kannst du dich bei einem Vergleich zwischen den THG-Quote Anbietern näher informieren. Wichtig ist dabei auch die Art der Abrechnung. Hier kann es Unterschiede geben. Danach suchst du dir den THG-Quote Anbieter aus, der vertrauenswürdig wirkt und den für dich passenden Service hat. Dann klappt es bestimmt problemlos mit dem Verkauf der THG-Quote.

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