Der Loire Radweg in Frankreich

Von John Smith 6 März, 2020
4 minutes

Das Loiretal zählt zu den schönsten Tälern Frankreichs und erstreckt sich über circa 700 Kilometer. Umso mehr lohnt es sich, dieses mit dem Fahrrad zu erkunden. Weitläufig, flach und ziemlich windig, mit wenigen Steigungen ist es einerseits wunderschön zu befahren, andererseits aber auch eine ziemliche Herausforderung.

Die Etappenplanung sollte daher besonders sorgfältig durchgeführt werden. Liegt der Startort loireabwärts, ist mit Gegenwind zu rechnen. Je nachdem, wieviel Zeit zur Verfügung steht, sollten die Strecke und die Reisedauer genau abgestimmt werden, um sich nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen.

Startort ist meist Nevers, das wegen seiner Porzellanmanufaktur weltberühmt ist. Der Einfluss des Atlantiks und die Lebensart der Bretagne werden in Nantes spürbar. Die Hafenstadt Saint-Nazaire ist der Zielort der meisten Radwege. Eine andere Möglichkeit wäre die Guérande-Halbinsel mit dem Seebad Mesquer-Quimiac.

Das Loiretal und seine Besonderheiten

Im Loiretal gibt es kaum Wald. Mit Rückenwind lässt sich wie „Gott in Frankreich“ radeln, aber wenn nicht, wird der Wind zum Feind. Einige Veranstalter bieten Begleitbusse für die Radler an, um diese Etappen zu überbrücken.

Eine andere Möglichkeit, diese wind- und teilweise verkehrsreichen Strecken zu überbrücken ist, sich dort zwei Tage niederzulassen, wo es viele Schlösser zu besichtigen gibt. So fällt es leichter, die Gegend mit dem Rad zu erkunden, ohne ständig gegen den Wind ankämpfen zu müssen.

Hinweis: Nachts, bei Dämmerung sowie schlechter Sicht muss eine reflektierende Warnweste getragen werden! Kinder unter 12 Jahren müssen einen Radhelm tragen.

Wie ist das Radwegnetz ausgelegt?

Die Städte sind auf weißen Schildern mit Fahrradzeichen ausgezeichnet beschildert und gekennzeichnet. Die Routen werden auf schmalen, fast nicht befahrenen Straßen und Wirtschaftswege geführt. Empfehlenswert ist es, Kartenmaterial des französischen Staatlichen Vermessungsamtes (Institut Géographique national) mitzunehmen.

Der Radweg eignet sich sowohl für ungeübte als auch geübte Radfahrer, für Einzelpersonen, Gruppen, aber auch Familien mit Kindern. Es kommt nur auf die richtige Routenplanung an. Der Streckenverlauf sollte stressfrei sein und abwechslungsreich gestaltet sein. Kinder benötigen mehr Pausen.

Das Wetter im Loiretal – ein ausschlaggebender Faktor!

Mitte bis Ende Mai herrscht fast immer gutes Wetter zum Radfahren. Regen ist in diesem Gebiet häufig. Entlang der Loire gibt es öfter überschwemmte Gebiete und die Flüsse führen hohen Wasserstand.

Die Winde, ein „Markenzeichen“ des Tals, führen dazu, dass es hier noch immer Windmühlen gibt. Darüber hinaus sollte die Strecke durch Pausen unterbrochen werden. Diese lassen sich sehr gut kulinarisch überbrücken.

Übernachtungsmöglichkeiten

Diese gibt es in fast allen Städten. „Chambre d’hote“ bieten Übernachtungen für einen Tag. Die Preise liegen pro Zimmer zwischen 35 und 50 Euro. Beistellbetten sind hier ganz normal. Das Frühstück kostet überall rund 5 Euro und besteht aus Kaffee, frischen Croissants, Baguette, Marmelade und Butter. Die Saison liegt zwischen Oktober bis Juni. Es empfiehlt sich daher, sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu bemühen, wenn die Radtour außerhalb der Saison stattfinden soll.

Die Kulinarik des Loiretals

Die Region ist die Lebensmittelkammer und eines der besten Weinbaugebiete Frankreichs. Menüs sind am günstigsten und sehr schmackhaft. Die Preise liegen zwischen 7 und 15 Euro. Menüs beginnen bei drei Gängen. Der Ziegenkäse dieser Region ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Aal und Maifisch sowie Charlois-Rind zählen zu den begehrtesten Gerichten der Region.

Die bekanntesten Weine der Region sind Cabernet Franc, Cabernet-Sauvignon, Muscadet, Pinau d’Aunis und Gamay. Zu den Spezialitäten der Region zählen der Brotaufstrich Rilettes, die Entenleber-Pâté aus Chatres und die Würstchen Andouilettes. Den Abschluss krönen Quittengelee Cotignac, der Mandel-Blätterteigkuchen Pithiviers sowie der Apfelkuchen Tarte Tatin.

Was bietet das Loiretal an Sehenswürdigkeiten?

Steingräber, Spuren der Römer, Kirchen und Klöster aus dem 11. bis 13. Jahrhundert laden zum Besuch ein. Erstaunlich ist, wie gut die riesigen, romanischen Kirchen erhalten sind. Am meisten begeistern die Radwanderer aber immer wieder die vielen prächtigen Schlösser und Chateaus. Verfeinert, ausgebaut und mit prächtigen Gärten ziehen Prachtbauten wie Chambord oder Chenonceaux sowie Villandry jährlich viele Tausend Besucher in ihren Bann. Die Kathedrale von Orléans sowie die Tuffstein-Wohnhöhlen bei Saumur sollten auf keiner Besichtigungstour fehlen.

Alles in allem bietet der Radweg entlang der Loire das Umfeld, was Radwanderer, die es gerne langsamer angehen, gemeinhin suchen.

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