Motorrad versichern – darauf musst du achten

Von Annalena B. 11 Oktober, 2023
4 minutes
Motorrad versichern

Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Asphalt erwärmen und ein Hauch von Frühling in der Luft liegt, schlägt das Herz vieler Motorradfreunde höher. Es ist die Vorfreude auf endlose Touren und das Gefühl von Fahrtwind und Freiheit, das unweigerlich mit der neuen Motorradsaison einhergeht. Doch bevor du dich voll und ganz den Straßen hingibst, solltest du dir unbedingt Gedanken über die richtige Absicherung machen. Mit einer soliden Motorradversicherung lässt sich nicht nur das Gefühl der Freiheit auf den Straßen genießen. Sie sorgt auch dafür, dass man im Schadensfall abgesichert ist.

Motorradversicherung – was ist abgedeckt?

Die Haftpflichtversicherung ist nicht nur eine Formalität, sondern gesetzlich vorgeschrieben: Ohne sie darfst du dein Motorrad weder zulassen noch in Betrieb nehmen. Fügst du einer anderen Person einen Schaden mit deinem Motorrad zu, greift diese Versicherung. Dabei ist es völlig irrelevant, ob es sich um einen Personenschaden, einen Sachschaden, einen Vermögensschaden  oder eine Kombination verschiedener Schadensarten handelt. Was aber, wenn das Motorrad beschädigt oder gar gestohlen wird? Hier kommen Teil- und Vollkaskoversicherung ins Spiel.

Die Teilkaskoversicherung bietet Schutz gegen eine Vielzahl von Risiken, die über die Haftpflichtversicherung hinausgehen. Dazu gehören Elementarschäden wie Sturm-, Hagel- und Überschwemmungsschäden. Auch wenn das Motorrad bei einem Gewitter vom Blitz getroffen wird oder in Flammen aufgeht, kommt die Teilkaskoversicherung in der Regel für den Brandschaden auf. Die Teilkaskoversicherung deckt aber nicht nur Schäden durch Naturgewalten ab. Auch unliebsame Begegnungen wie Glasbruch durch Steinschlag oder der unfreiwillige Zusammenstoß mit einem Tier sind oft mitversichert. Ein weiterer häufiger Schaden, der Marderbiss, ist ebenfalls in der Teilkaskoversicherung enthalten.

Während die Teilkaskoversicherung bereits einen umfassenden Schutz bietet, geht die Vollkaskoversicherung noch einen Schritt weiter und übernimmt zusätzlich die Reparatur oder den Ersatz des Motorrads bei selbstverschuldeten Unfällen, Vandalismus oder Transportschäden. Du solltest dir definitiv die Zeit nehmen, um deinen Versicherungsschutz individuell anzupassen, damit dieser alle deine Bedürfnisse optimal abdeckt.

Darauf solltest du beim Abschließen der Versicherung achten

Die Entscheidung für eine Motorradversicherung kann eine herausfordernde Aufgabe sein, da es viele Faktoren zu berücksichtigen gibt. Hier sind einige wichtige Punkte, die du in Betracht ziehen solltest, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen:

  1. Versicherungsart: Teilkasko oder Vollkasko? Entscheide, welches Risiko du eigenständig übernehmen willst.
  2. Deckung im Ausland: Bei geplanten Touren über die Grenze, kontrolliere den internationalen Versicherungsschutz deines Vertrags.
  3. Sicherheitsrabatte und Parkoptionen: Wenn du dein Motorrad sicher und geschützt parkst, kannst du in deinem Vertrag von vorteilhaftere Konditionen profitieren.
  4. Bonus-Malus-Regelungen: Je nach Fahrverhalten kann dies Einfluss auf deine Beiträge haben – sowohl positiv als auch negativ.
  5. Sicherheitstraining: Solche Kurse können nicht nur zu mehr Schutz beitragen, sondern auch zu reduzierten Prämien führen.
  6. Anpassbare Laufzeiten: Saisonkennzeichen oder spezielle Nutzungsfaktoren können in Betracht gezogen werden.
  7. Angebote für Erstfahrer:innen: Junge und unerfahrene Motorradfahrende sollten diese in Betracht ziehen
  8. Selbstbeteiligung: Entscheide, welchen Betrag du bei einem Vorfall selbst übernehmen willst.
Motorrad versichern

Selbstbeteiligung bei Teilkasko- und Vollkaskoversicherung

Ein Unterschied zwischen der Teilkasko- und der Vollkaskoversicherung, der oft übersehen wird, betrifft die Selbstbeteiligung. Neben der Versicherung, die für die weiteren Kosten aufkommt, musst du einen Anteil, die Selbstbeteiligung, übernehmen.

Teilkaskoversicherung: Bei der Teilkasko ist es üblich, dass eine feste Selbstbeteiligung für bestimmte Schadensarten festgelegt wird, beispielsweise für Glasbruch oder Diebstahl. Das bedeutet, dass Versicherte bis zu diesem Betrag für den Schaden selbst aufkommen. Oftmals können Motorradbesitzer zwischen verschiedenen Höhen der Selbstbeteiligung wählen, wobei eine höhere Selbstbeteiligung in der Regel zu niedrigeren Versicherungsprämien führt.

Vollkaskoversicherung: Bei der Vollkasko gibt es in der Regel ebenfalls eine Selbstbeteiligung. Der Unterschied zur Teilkasko besteht jedoch darin, dass diese Selbstbeteiligung oft auch für Schäden gilt, die der Fahrer selbst verursacht hat. Bei der Teilkasko gilt diese Regelung nur für Glasschäden. Dies kann besonders bei höherpreisigen Motorrädern oder bei jüngeren, unerfahrenen Fahrer:innen relevant sein. Auch hier gilt: Eine höhere Selbstbeteiligung kann die Versicherungsprämie reduzieren, birgt jedoch das Risiko, im Schadensfall höhere Kosten selbst tragen zu müssen.

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass die genaue Höhe und Art der Selbstbeteiligung je nach Versicherungsanbieter und Tarif variieren kann. Es lohnt sich daher, die Angebote verschiedener Anbieter genau zu prüfen und das Preis-Leistungs-Verhältnis zu bewerten, bevor man sich für eine Motorradversicherung entscheidet.

Motorrad als Zweitfahrzeug versichern – geht das?

Wer bereits ein Fahrzeug besitzt und darüber nachdenkt, ein Motorrad zusätzlich zu versichern, sollte einige Aspekte beachten. Eine Zweitfahrzeugversicherung für das Motorrad ist zwar finanziell vorteilhaft, es müssen aber auch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Vorteile von Zweitfahrzeugtarifen:

  1. Kosteneinsparungen: Durch Zweitfahrzeugtarife können oft günstigere Versicherungsprämien erzielt werden. Besonders wenn du schon längere Zeit unfallfrei mit deinem Erstfahrzeug unterwegs warst, kann sich das positiv auf die Prämie deines Zweitfahrzeugs auswirken.
  2. Schadenfreiheitsklassen: Wenn du mit deinem Erstfahrzeug bereits eine günstige Schadenfreiheitsklasse erreicht hast, kann diese unter bestimmten Voraussetzungen auch für das Zweitfahrzeug angenommen werden. Dies führt zu einer Reduzierung der jährlichen Versicherungskosten.

Voraussetzungen für die Versicherung des Motorrads als Zweitfahrzeug:

  1. Unfallfreies Fahren: Viele Versicherungen verlangen, dass du in den letzten 12 Monaten mit deinem Erstfahrzeug unfallfrei gefahren bist, um von den Vorteilen eines Zweitfahrzeugtarifs profitieren zu können.
  2. Schadenfreiheitsklassen: Einige Versicherungsunternehmen setzen voraus, dass weder das Erst- noch das Zweitfahrzeug in der niedrigsten Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse 0) eingestuft sind.
  3. Alter der Fahrzeughalter:innen: Einige Versicherungen setzen ein Mindestalter für die Fahrzeughaltenden fest, damit das Motorrad als Zweitfahrzeug versichert werden kann.

Weitere interessante Beiträge zum Thema:

Bildnachweis: Header ©AdobeStock_85243654; lassedesignen ©AdobeStock_616811558, Usmanify

background image

Aktuelle Updates erhalten

    Table of contents

      Lesen Sie auch