Hörgeräte schnell und einfach versichern: Darauf musst du achten
Du trägst ein Hörgerät und niemand weiß es? Verwunderlich wäre dies nicht. Denn dank innovativer Technologien erhältst du mittlerweile Mini-Modelle in unauffälligem Design mit dennoch maximaler Klangqualität. Das ist grundsätzlich natürlich toll. Allerdings verschwinden kleine Gegenstände auch schneller als große – einmal verlegt, bleibt die Suche oft erfolglos. Vielleicht trägst du dein Hörgerät auch gerade in deiner Tasche statt im Ohr und fällst in diesem Moment einem Langfinger zum Opfer. Möglich ist natürlich auch, dass es einfach nicht mehr einwandfrei funktioniert. Denn selbst hochwertige Qualität hält nicht ewig.
Alles gute Gründe also, Hörgeräte versichern zu lassen. Denn ebenso, wie du eine maßgeschneiderte Kameraversicherung abschließen kannst, findest du auch Angebote dieser Spezialversicherung für Hörgeräte. Mittlerweile erhältst du auf Wunsch für alles Erdenkliche einen Risikoschutz. Du kannst deine Kfz-Teilkasko um eine Reparaturkostenversicherung erweitern oder eine Erstattung vereinbaren, geht dein Handy verloren oder wird es geklaut. Du musst also eine Auswahl treffen. Ist eine Deckung deiner Hörhilfe wirklich erforderlich? Wir sagen dir, ob sich eine Versicherung für diese elektronischen Geräte lohnt. Und worauf du achten solltest, möchtest du dein Hörgerät gegen Verlust, Diebstahl oder Beschädigungen versichern.
Was deckt eine Hörgeräteversicherung ab?
Natürlich dienen sie primär deiner verbesserten Hörfähigkeit. Doch moderne Hörgeräte können noch mehr. Trotz geringer Größe überraschen viele Modelle mit digitalen Hochleistungen wie einer drahtlosen Vernetzung mit Multimedia-Geräten. Je mehr dieser praktischen Funktionen du dir jedoch wünschst, desto mehr musst du dein Budget belasten. Bereits für Mittelklassegeräte solltest du mit mindestens 800 Euro rechnen, für brillante Hörerlebnisse auch mit dem Vierfachen. Eigentlich Grund genug, dich gegen Verlust oder Beschädigungen finanziell abzusichern. Doch bei einem Vergleich verschiedener Gegenstandsversicherungen erkennst du schnell unterschiedlichste Leistungsangebote beim Versicherungsschutz. Schaue dir deshalb folgende Aspekte in deiner Versicherungspolice genauer an:
- Welche Schäden werden erstattet?
- Wie hoch sind Versicherungsbeitrag und Selbstbeteiligung?
- Gilt dein Versicherungsschutz auch im Ausland?
- Welcher Zahlungsrhythmus wird geboten?
Grundsätzlich schützen die meisten Versicherer jegliche Arten von Hörgeräten bei Beschädigung, Verlust oder Diebstahl. Doch schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Welche Gründe werden für die Kostenübernahme zerstörter Geräte akzeptiert? Erhältst du auch bei einer fahrlässig unsachgemäßen Handhabung den Betrag für ein neues Modell? Nicht alle Anbieter kommen zudem für Schäden optionaler Zubehörteile wie Otoplastiken auf. Lies dir also das Vertragsangebot genau durch. Seriöse Versicherungen legen ihren Angeboten zudem die allgemeinen Versicherungsbedingungen für Hörgeräte zugrunde.
Hörgerät kaputt: Was ist zu tun?
Du weißt jetzt also, dass man Hörgeräte versichern kann und sich die Policen voneinander unterscheiden. Doch bei einer Funktionsstörung musst du nicht sofort deine Hörgeräteversicherung bemühen. Kosten für kleinere Reparaturen übernimmt im Rahmen einer Servicepauschale von etwa 100-200 Euro möglicherweise deine gesetzliche Krankenkasse. Ist dieser Betrag allerdings aufgebraucht oder die Garantiezeit abgelaufen, wirst du wenig Glück haben und kannst deine Hörgeräteversicherung kontaktieren.
Nun zeigt sich die Bedeutung der passenden Police. Denn diese deckt eingetretene Schäden nur, sind sie Teil der Vertragsgestaltung. Und selbst dann musst du höchstwahrscheinlich einen vereinbarten Prozentsatz aus eigener Tasche begleichen. Denn die meisten Versicherer inkludieren eine Selbstbeteiligung in ihr Angebot. Wie viel du beitragen musst, richtet sich normalerweise nach dem Kaufpreis deines Hörgerätes. Und dieser wiederum bestimmt die Höhe deiner Prämie. Gib also für eine angemessene Entschädigungshöhe immer den wirklichen Wert des Versicherungsgegenstandes an. Sparst du am Beitrag, sparst du im Schadensfall am falschen Ende. Prinzipiell solltest du mit maximal einem Drittel vom Anschaffungswert deiner Hörhilfe selber haften.
Springt die Hausratversicherung ein?
Wir schieben doch noch einen Zwischenschritt ein. Zwar besteht für dich in Deutschland nur für eine Krankenversicherung und als Autohalter für eine Kfz-Haftpflicht eine Versicherungspflicht. Doch eine Hausratversicherung solltest du unbedingt freiwillig abschließen. Denn damit schützt du vertragsabhängig fast dein gesamtes bewegliches Eigentum – und damit auch dein Hörgerät. Allerdings springt sie nur bei Einbruchdiebstahl, Naturgewalten oder mutwilliger Beschädigung ein. Beachte dabei zwei Aspekte:
- Fielen neben deiner Hörhilfe weitere Gegenstände derselben Ursache zum Opfer, erbittet dein Versicherer normalerweise eine Gesamtliste der betroffenen Sachen. Kannst du keine Rechnungskopie deines Hörgeräts beilegen, findest du auf dem Gerät eine Seriennummer, mit der dein Gerät zugeordnet werden kann.
- Einbruchdiebstahl, Raub und Diebstahl sind drei unterschiedliche Straftatbestände. Hat sich eine fremde Person gewaltsam Zutritt in deine vier Wände verschafft, tritt der Versicherungsfall ein. Ist hingegen jemand durch ein offenes Fenster in deine Wohnung eingestiegen, greift deine Hausrat nicht. Ebenso wenig, wenn du dein Hörgerät verloren hast. Auch eine zusätzliche Hörgeräteversicherung über die Hausratversicherung laufen zu lassen wie beispielsweise für dein Fahrrad, ist meistens nicht möglich. Das kommt allerdings auf deinen Versicherer an.
Diese Kosten können auf dich zukommen
Es läuft also doch wieder auf eine gesonderte Hörgeräteversicherung hinaus. Für den vereinbarten Schutz musst du allerdings auch einen Beitrag entrichten. Ihre Höhe orientiert sich sowohl am vereinbarten Leistungsumfang als auch am Anschaffungspreis deines versicherten Hörgerätes. Vergiss nicht, auch optionales Zubehör in die Versicherungssumme einzukalkulieren.
Während einige Anbieter nur einen einmaligen Betrag bei Vertragsabschluss verlangen, sind monatliche oder jährliche Beitragszahlungen die Regel. Rechne mit monatlich rund acht bis zehn Prozent deiner Versicherungssumme. Schließt du die Police für dein Kind ab, solltest du ebenso wie Senioren mit einem Risikoaufschlag rechnen.
Wirf schließlich auch einen Blick auf die Vertragslaufzeit. Eine Hörgeräteversicherung schließt du immer für ein bestimmtes Gerät ab.
Hörgerät versichern: Lohnt sich das?
Nun weißt du, was eine Hörgeräteversicherung deckt und was du dafür ungefähr kalkulieren musst. Ist also alles in allem eine Versicherung für Hörgeräte sinnvoll? Die Rechnung kannst du im Grunde einfach selbst aufstellen.
Ein durchschnittliches Hörgerät kostet dich zwischen 500 und 3000 Euro. Die Servicepauschale deiner Krankenkasse bringt dich bei größeren Schäden oder Verlust nicht weiter. Der Eintritt einer dieser Risikofälle ist mit der Zeit bei kleinen Hörgeräten allerdings nicht unwahrscheinlich. Hast du dich zudem für ein Modell mit technischer Sonderausstattung entschieden, solltest du einen Risikoschutz unbedingt erwägen. Suche dir einen seriösen Anbieter, achte aufs Kleingedruckte und eine geringe Zuzahlung.
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