Die passende Brille zum Autofahren
Es gibt kaum einen Ort, an dem gute Sicht so wichtig ist wie hinterm Steuer. Für alle Menschen mit nicht-optimaler Sehkraft ist die Brille zum Autofahren daher unerlässlich. Aber es gibt Dutzende von Gläsern: Brillen für Nachtfahrten, Autofahrbrillen, Sonnenbrillen … vielleicht kann dir auch eine Blaulichtfilter-Brille beim Autofahren helfen? Wir erklären dir, welche Brille zum Autofahren geeignet ist und worauf du achten solltest!
Eine Brille zum Autofahren: Ab wann ist sie nötig?
Dass man im Straßenverkehr eine gute Sicht haben muss, versteht sich eigentlich von selbst. Nur so kannst du andere Autofahrende, Hindernisse oder die vielen neuen Verkehrsschilder richtig erkennen und ihre Bedeutung erfassen. Spätestens in Gefahrensituationen ist die Brille zum Autofahren unerlässlich.
Wenn wir ohne Brille Autofahren, obwohl wir nicht genug Sehkraft haben, passieren gleich mehrere Dinge: Zum einen ermüden unsere Augen deutlich schneller und unsere Konzentration sinkt. Denn wir kneifen die Augen zusammen, um doch noch irgendwie zu erkennen, was vor uns liegt. Außerdem sehen wir Dinge in unserem Umfeld schlechter, wenn wir eine Brille zum Autofahren bräuchten, sie aber nicht nutzen. Wir erkennen Objekte und Situationen dann zu spät oder nicht korrekt. Das führt zu ernstzunehmenden Gefahren im Straßenverkehr.
Aber ab wann wird eine Brille zum Autofahren eigentlich benötigt? Die Regel ist sehr einfach: Mindestens 70 Prozent Sehkraft müssen erzielt werden, bevor du dich hinters Steuer setzen kannst. Kannst du diesen Wert aufgrund einer Sehschwäche nicht erreichen, musst du mit einer Brille oder Kontaktlinsen nachhelfen.
Daher ist der Sehtest für den Führerschein Pflicht und spätere, regelmäßige Sehtests empfehlenswert. Bestehen Zweifel an der ausreichenden Sehkraft, kann die Führerscheinstelle einen Fahreignungstest bzw. fachärztliches Gutachten anordnen.
Die richtige Brille zum Autofahren – was strengt die Augen beim Fahren zusätzlich an?
Verzichten wir – trotz Sehschwäche – auf die Brille zum Autofahren, müssen sich unsere Augen stark anstrengen und ermüden schnell. Aber auch andere Faktoren können unser Sehen negativ beeinflussen und die Augen belasten. Sogar Menschen, die eigentlich keine Sehhilfe benötigen, spüren diese Effekte!
Schlechtes Licht begegnet uns vor allem in der Dämmerung, nachts, bei Nebel oder Regen. Es stellt unsere Augen vor große Herausforderungen, da sich die Pupille stark weiten muss, um das verbleibende Licht hereinzulassen. Dadurch sinkt allerdings unsere Fähigkeit, fokussiert, also “scharf” zu sehen. Man spricht daher umgangssprachlich auch von „Nachtblindheit”.
Außerdem kommt es im Straßenverkehr immer wieder zu Blendungen. Denn unsere beim nachts fahren weit geöffnete Pupille ist von plötzlichem, starken Lichteinfall überfordert. Wir empfinden helle Scheinwerfer, Reflexionen auf nasser Straße und ähnliche Lichtquellen als unangenehm und anstrengend.
Oft unterschätzt ist zudem der häufige Blickwechsel: Beim Autofahren wandern unsere Augen immer wieder von der Ferne auf unser Armaturenbrett, die Spiegel, den Routenplaner und andere Punkte. Dieser schnelle Wechsel von fern zu nah belastet unsere Augen.
Die passende Brille zum Autofahren: Welche Brillentypen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Brillen zum Autofahren – sowohl für Menschen mit Sehschwäche als auch solche, die gut genug sehen, aber kein unnötiges Risiko eingehen wollen. Welche für dich geeignet ist, hängt davon ab, was deinen Augen Probleme bereitet.
Gut zu wissen: In deinem Führerschein ist nur die Brille eingetragen, nicht jedoch, welcher Typ oder welche Stärke.
Einstärkenbrille
Die Einstärkenbrille ist die „klassische“ Brille im Alltag oder als Autofahrerbrille. Hier haben die Gläser an allen Stellen dieselbe Stärke. Bei diesem Brillentyp stellt sich das Auge selbst auf verschiedene Entfernungen ein – das ist vor allem bei jungen Menschen in der Regel kein Problem.
Gleitsichtbrille
Spätestens, wenn wir älter werden, fällt unseren Augen die Anpassung auf verschiedene Entfernungen immer schwerer. Wir können dann eine Gleitsichtbrille zum Autofahren oder in anderen Lebensbereichen nutzen: Hier sind die Gläser unterschiedlich geschliffen. Einige Bereiche sind für die Ferne, andere für nahe Bereiche geeignet. Unsere Augen werden dadurch bei der Umstellung unterstützt.
Sonnenbrille
Die Sonnenbrille ist beim Autofahren wichtig, um Blendungen, zum Beispiel durch die tief stehende Sonne, zu vermeiden. Egal ob mit oder ohne Sehstärke sollte sie daher in keinem Auto fehlen. Eine polarisierte Sonnenbrille ist für das Autofahren besonders geeignet, da sie Lichtreflexe und -strahlen besser abfangen kann.
Das sollte die ideale Brille zum Autofahren mitbringen
Eine Brille zum Autofahren muss andere Anforderungen erfüllen als eine für den sonstigen Alltag. Sie sollte eine besonders gute Entspiegelung besitzen, um störende Blendungen zu minimieren. Selbsttönende Gläser passen sich an die Lichtverhältnisse an und können ebenfalls sinnvoll sein. Dass deine Autofahrbrille gemütlich zu tragen und über die passende Stärke verfügen sollte, versteht sich von selbst.
Nutzt du die Brille nur zum Autofahren, kannst du auf viele andere Aspekte verzichten: Ein besonders hochwertiger Kratzschutz oder Designer-Gestelle sind hier nicht erforderlich. Optiker:innen versuchen jedoch häufig, dir teure Zusätze zu verkaufen.
Diese Brillengläser sind fürs Autofahren besonders geeignet
Neben der unbedingt notwendigen Entspiegelung können auch polarisierende Gläser helfen. Sie unterstützen unsere Augen, da sie Spiegelungen und Reflexionen besser ausblenden und so für klare und kontrastreiche Sicht sorgen. Eine leichte Tönung in den Farben Braun oder Grau kann für eine Brille zum Autofahren ebenfalls infrage kommen. Sie lassen Ampeln, Bremslichter und andere Signale besser hervortreten.
Beim Thema Blaulichtfilter-Brille zum Autofahren scheiden sich die Geister: Einige Autofahrende schwören auf den beruhigenden Effekt von weniger blauem Licht, vor allem als Brille zum Nachfahren. Andere spüren hingegen keinen Unterschied. Hier musst du selbst entscheiden, ob sich der oft teure Blaulichtfilter lohnt.
Die passende Brille zum Autofahren: Darauf sollte man mit einer Gleitsichtbrille achten
Wer eine Gleitsichtbrille zum Autofahren verwendet, sollte ausreichend Zeit zur Eingewöhnung einplanen. Besonders der Blick in die Seitenspiegel kann am Anfang Schwierigkeiten bereiten: Da diese im Nahsicht-Bereich der Brille liegen, solltest du den Kopf beim Spiegelblick leicht senken. Dadurch sind die Spiegel im passenden Areal deiner Autofahrbrille.
Brille zum Autofahren – was passiert, wenn ich sie einfach nicht trage?
Wenn du eine Brille zum Autofahren benötigst, solltest du diese auch unbedingt tragen. Ansonsten droht ein Bußgeld von 25 Euro. Sollte es zu einem Unfall kommen, gilt dein Verhalten als grob fahrlässig und die Strafen steigen enorm: Bis zu sieben Punkte in Flensburg, hohe Geldstrafen, Verlust der Fahrerlaubnis oder sogar Gefängnisstrafen sind hier denkbar. Die Versicherung kann diese ebenfalls in Regress nehmen und einen Teil der Kosten von dir zurückverlangen, wenn die fehlende Brille zum Unfall beitrug.
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