Wegfahrsperre: Der unerlässliche Diebstahlschutz

By August 29, 2022
4 minutes
wegfahrsperre

Die klassische Wegfahrsperre gibt es nicht mehr. Vielmehr musste sich die Technik im Laufe der Zeit immer mehr an die hohen Erwartungen der Autofahrer:innen anpassen.

Der Sinn, der sich hinter einer mechanischen oder einer elektronischen Wegfahrsperre verbirgt, ist jedoch immer der gleiche: Es geht darum, das Auto vor Diebstahl zu schützen. Oder aber, um als Ordnungshüter:in dafür zu sorgen, ein Fahrzeug aus dem Verkehr zu ziehen.

Aber: Welche Wegfahrsperren gibt es eigentlich? Und worin liegen die Unterschiede? Wir erklären es dir!

Elektronische (elektrische) Wegfahrsperren: Eine Frage der Generation

Seit Ende der 1990er Jahre sind elektronische Wegfahrsperren von gesetzlicher Seite aus vorgeschrieben. Sie verhindern ein Starten des betreffenden Autos. Die Technik in modernen Fahrzeugen arbeitet hier mit einem RFID Transponder im Autoschlüssel. Grundsätzlich wird in Bezug auf die verschiedenen Modelle zwischen drei verschiedenen Generationen unterschieden.

Die 1. Generation

Die erste Generation basierte auf einer Dreikreisunterbrechung und einem Relais. Es gab jedoch viele Fälle, in denen sich der Wagen dennoch starten ließ.

Die 2. Generation

Hier setzte man bereits auf den RFID Transponder. Erst, wenn der richtige Transponder zum Einsatz kommt, startet das Fahrzeug, weil die Wegfahrsperre deaktiviert wird. Die zweite Generation war im Vergleich zur ersten deutlich sicherer.

Die 3. Generation

In der dritten Generation wurde der Austausch zwischen Wegfahrsperre und Transponder noch weiter ausgebaut. Zudem erfolgt hier ein verschlüsseltes Übertragen der Daten.

Von der Radkralle bis zum Ventilwächter: Mechanische Wegfahrsperren

Wer einen Wagen aus einem Baujahr vor 1998 fährt und dementsprechend über keine elektrische Wegfahrsperre verfügt, kann auch mechanisch nachrüsten. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Radkrallen

Wie die Bezeichnung schon verrät, wird die Radkralle tatsächlich in den Reifen „gekrallt“. Dieses kann sich so nicht mehr drehen. Besonders vorteilhaft: Diese Wegfahrsperre für das Auto wirkt abschreckend und lässt sich flexibel einsetzen. Für die Installation genügen ein paar Handgriffe – deshalb verwenden auch Ordnungsbehörden diese Form der Sperre.

Ventilwächter

Der Ventilwächter wird auf dem Ventil des Reifens fixiert. Wer dann losfährt, riskiert schon bei niedrigen Geschwindigkeiten ein Ablassen der Luft aus dem Reifen. Leider lässt sich der Wagen aber dennoch in Schrittgeschwindigkeit “entführen”.

OBD Saver und Lenkradsperre

Der OBD Saver findet eigentlich in Werkstätten zur Fehlerdiagnose Verwendung, kann aber auch von Dieben missbraucht werden. Wer hier auf die entsprechende Technik setzt, kann verhindern, dass Kriminelle die elektrische Wegfahrsperre aushebeln können. Wie zum Beispiel durch den Einsatz eines Tablets.

Ein gesperrtes Lenkrad dagegen ist ein absoluter Klassiker: Mit aktivierter Lenkradsperre kann ein Auto nur im Kreis fahren.

Bedeutung der Wegfahrsperre für deinen Versicherungsschutz

Wer in seinem Wagen keine Wegfahrsperre hat, zahlt in der Regel einen höheren Versicherungsbeitrag. Immerhin ist die Gefahr hier höher, dass ein Autodiebstahl erfolgreich ist. Entwendet jemand dein Auto mit einer nicht-funktionierenden Wegfahrsperre, zahlt die Kaskoversicherung den Schaden entweder nicht oder nur zum Teil.

Eine sinnvolle Alternative stellt hier eine mechanische Wegfahrsperre dar. Diese lässt sich – wie oben erwähnt – vergleichsweise unkompliziert einsetzen, um den Schutz gegen Diebstahl zu erhöhen.

Fahren ohne Wegfahrsperre?

Ist die Wegfahrsperre defekt, ist die Werkstatt der richtige Ansprechpartner. Die Mitarbeitenden holen das Fahrzeug entweder ab oder sorgen vor Ort dafür, dass alles wieder schnell funktioniert. Wer einen Defekt nicht meldet und weiterfährt, riskiert ein Verwarngeld. Wird dein Auto mit einer defekten Wegfahrsperre gestohlen, kann es sein, dass du auf den Kosten sitzen bleibst. Der Versicherungsschutz greift nicht, da du grob fahrlässig handelst.

Zudem ist es verboten, Wegfahrsperren dauerhaft zu deaktivieren. Laut § 38a Absatz 1 StVZO muss die Technik einsatzbereit sein. Zudem würdest du den Diebstahlschutz für dein Auto dann ebenfalls deaktivieren.

Weitere lesenswerte Beiträge zum Thema Versicherung und Co. findest du auf unseren Seiten:

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