Reifendruckkontrollsystem (RDKS)
Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ist ein intelligentes System, das speziell dafür entwickelt wurde, Autofahrer:innen dabei zu helfen, stets den optimalen Reifendruck zu halten. Es ist nicht nur seit 2014 in der EU verpflichtend für Neuwagen, sondern auch ein echter Sicherheits- und Sparhelfer: Ein optimaler Luftdruck reduziert den Kraftstoffverbrauch und verlängert die Lebensdauer der Reifen. Aber wie genau funktioniert ein Reifendruckkontrollsystem, welche Varianten gibt es, und was solltest du beachten?
Die verschiedenen Reifendruckkontrollsysteme und ihre Funktionsweisen
Ein Reifendruckkontrollsystem kann auf zwei verschiedene Arten arbeiten: direkt oder indirekt.
Direkt messende RDKS-Systeme
Diese Systeme setzen auf spezielle Reifendrucksensoren, die direkt im Reifen montiert sind und kontinuierlich den Luftdruck sowie die Temperatur messen. Die Daten werden in Echtzeit an ein Steuergerät im Fahrzeug übermittelt, sodass Abweichungen sofort erkennbar sind. Dabei zeigt das System normalerweise auch den Druck für jedes einzelne Rad an, was eine punktgenaue Kontrolle ermöglicht.
Diese präzise Methode hat jedoch ihren Preis: Jeder Reifen benötigt einen eigenen Sensor, der oft durch Batterien betrieben wird, die nach etwa fünf bis acht Jahren ausgetauscht werden müssen. Diese RDKS-Sensoren sind sehr empfindlich und können bereits kleinste Schwankungen im Reifendruck erkennen. Deshalb eignen sich direkt messende Systeme vor allem für Fahrzeuge mit hohen Sicherheitsanforderungen.
Indirekt messende RDKS-Systeme
Im Gegensatz zur direkten Variante erfasst die indirekte Reifendruckkontrolle den Reifendruck nicht durch eigene Sensoren im Reifen, sondern analysiert das Abrollverhalten der Räder über die bereits vorhandenen ABS-Sensoren. Ein niedriger Druck beeinflusst das Abrollverhalten der Reifen und führt zu einer erhöhten Drehzahl, was das System als möglichen Druckverlust erkennt.
Der Vorteil liegt klar bei den Kosten, da hier keine teuren Sensoren pro Reifen erforderlich sind. Dennoch ist die indirekte Reifendruckkontrolle weniger präzise, besonders bei langsamen Luftverlusten.
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RDKS nachrüsten und initialisieren
Für Autos ohne RDKS gibt es viele Möglichkeiten, ein Reifendruckkontrollsystem nachzurüsten. Moderne Systeme sind so ausgelegt, dass sie leicht in ältere Fahrzeuge eingebaut werden können, was gerade bei gebrauchten Fahrzeugen eine gute Möglichkeit bietet, die Sicherheit zu erhöhen.
Falls du dein Reifendruckkontrollsystem einmal zurücksetzen musst – etwa nach einem Reifenwechsel – ist das meist mit einem einfachen Tastendruck im Menü des Bordcomputers erledigt. Beachte dabei jedoch, dass ein direktes RDKS selten eine erneute Kalibrierung braucht, während ein indirektes RDKS häufig nach einem Wechsel der Räder neu initialisiert werden muss. Das sogenannte „Anlernen“ der RDKS-Sensoren erfolgt heute bei den meisten modernen Fahrzeugen automatisch, sodass du nach dem Zurücksetzen keine weiteren Schritte unternehmen musst.
Warum ist die Reifendruckkontrolle wichtig?
Ein korrekter Reifendruck ist für die Fahrsicherheit und Kraftstoffeffizienz deines Fahrzeugs wichtig. Fällt der Druck nur geringfügig ab, kann das den Rollwiderstand erhöhen, was wiederum zu einem höheren Kraftstoffverbrauch und einer stärkeren Abnutzung der Reifen führt. Schon ein Reifendruckabfall von 0,5 bar kann den Spritverbrauch um bis zu 4 % steigern und die Lebensdauer der Reifen deutlich verkürzen. Außerdem spielt der Reifendruck für Stabilität und Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten eine Rolle: Ein schleichender Druckverlust kann bei langen Autobahnfahrten gefährlich werden, insbesondere bei beladenen Fahrzeugen.
Auch mit einem Reifendruckkontrollsystem ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, da das System nicht immer den exakten Druck abbildet und Luftverluste zwischen den Checkpoints passieren können. Ein guter Tipp: Prüfe den Reifendruck zusätzlich alle zwei Wochen manuell!
Bildnachweis: Header ©AdobeStock_161167225; Karin & Uwe Annas
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