Regress

Von Annalena B. 26 Februar, 2024
4 minutes
Regress, Person zerreißt Zettel, auf dem Regress steht

Regress ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Versicherungen und Schadenfällen auftaucht. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Ausdruck, der vom lateinischen Wort „regressus“, was „Rückkehr“ bedeutet, abgeleitet ist? Regress ist ein wichtiger rechtlicher Mechanismus, der es Versicherungen ermöglicht, geleistete Zahlungen zurückzufordern, wenn eine andere Partei für den entstandenen Schaden verantwortlich ist. Es ist daher wichtig, die rechtlichen Grundlagen und Bedingungen des Regresses zu verstehen, um im Falle eines Schadens angemessen reagieren zu können.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Konzept des Regresses, seine Bedeutung, typische Szenarien und die rechtlichen Aspekte.

Was ist Regress und wie funktioniert er?

Regress, auch bekannt als Rückgriff, bezeichnet die rechtliche Möglichkeit eines Versicherers oder Gläubigers, bereits geleistete Zahlungen von den für den Schaden verantwortlichen Schuldner:innen zurückzufordern. Diese Rückforderung kann auf verschiedenen rechtlichen Grundlagen basieren, darunter das Vertragsrecht, das Haftungsrecht oder spezifische gesetzliche Regelungen wie das Versicherungsvertragsgesetz (VVG).

Im Kontext von Versicherungen tritt der Regress auf, wenn eine Versicherung Schadensleistungen erbracht hat und im Anschluss feststellt, dass eine versicherungsnehmende Person für den Schaden haftbar ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der die Person grob fahrlässig gehandelt hat oder gegen vertragliche Vereinbarungen verstoßen hat. In solchen Fällen hat das versichernde Unternehmen das Recht, einen Regressanspruch geltend zu machen, um einen Teil oder die gesamte geleistete Summe zurückzuerhalten.

Wichtig: Dieses und alle nachfolgenden Beispiele gelten jedoch nur, wenn der Versicherer vorher keine Kenntnis der Verstöße hatte. In der Regel prüft die Versicherung vor der Auszahlung der Versicherungssumme, ob Verstöße dieser Art vorliegen.

Der Prozess des Regresses ist oft komplex und erfordert eine genaue Prüfung der rechtlichen Grundlagen sowie der Umstände des Schadenfalls. Es ist wichtig, dass der Versicherer alle erforderlichen Schritte unternimmt, um seinen Regressanspruch wirksam durchzusetzen und sicherzustellen, dass die verantwortliche Partei für den entstandenen Schaden angemessen haftbar gemacht wird.

Regress: Praxisbeispiel aus der Kfz-Versicherung

Um das Konzept des Regresses besser zu verstehen, betrachten wir ein Beispiel aus dem Bereich der Vollkasko-Versicherung. Angenommen, ein Fahrer verursacht einen Unfall unter Alkoholeinfluss. Die Versicherung des Fahrers reguliert den entstandenen Schaden gemäß den Versicherungsbedingungen. Da das Fahren unter Alkoholeinfluss als grob fahrlässiges Handeln gilt, kann die Versicherung den Versicherungsnehmer in Regress nehmen und einen Teil der ausgezahlten Summe zurückfordern.

Regress und seine rechtlichen Grundlagen

Regressansprüche können auf verschiedenen rechtlichen Grundlagen beruhen, darunter:

  • Grob fahrlässiges Handeln: Wenn eine Partei bewusst gegen vernünftige Vorsichtsmaßnahmen verstößt und dadurch einen Schaden verursacht, kann dies zu Regressforderungen führen.
  • Vorsätzliches Handeln: Wenn ein Schaden absichtlich verursacht wird, kann die Versicherung Regressansprüche geltend machen.
  • Verletzung von Vorschriften: Wenn ein Schaden durch den Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften oder gesetzliche Bestimmungen verursacht wird, kann dies zu Regressforderungen führen.
  • Verschweigen von Risiken: Wenn die versicherungsnehmende Person wichtige Informationen über das zu versichernde Risiko verschweigt, können Regressansprüche entstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Möglichkeit eines Regresses in den Versicherungsbedingungen festgelegt ist und von Fall zu Fall unterschiedlich sein kann.

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Bildnachweis: Header ©AdobeStock_382093324; iushakovsky

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