Punkte in Flensburg
Je mehr Punkte, desto besser? Was bei Payback gut ist, gilt nicht im deutschen Straßenverkehr! Das Flensburger Punktesystem ist dazu da, wiederholte Verstöße gegen die Verkehrsregeln zu unterbinden. Niemand will also gern Punkte in Flensburg sammeln. Wir erklären dir hier, was es mit dem System auf sich hat und welche Folgen deine Verkehrssünden haben können.
In Flensburg Punkte bekommen? Das Punktesystem erklärt
Wer sich nicht an die Straßenverkehrsregeln hält, dem können zunächst Bußgelder in verschiedenen Höhen drohen. Je nachdem, wie schwer der Verstoß war, bleibt es aber nicht dabei. Bei schweren Verstößen, die die Verkehrssicherheit gefährden, kannst du auch mit Punkten in Flensburg rechnen.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sammelt hier die Verkehrssünden aller Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen. Wer zu viele Punkte sammelt, muss mit dem Entzug des Führerscheins rechnen. So soll das Punktesystem die Verkehrsteilnehmer:innen daran hindern, Straftaten im Straßenverkehr zu begehen, die sie selbst und andere gefährden.
So hängen Führerschein und Punkte zusammen
Je nachdem, wie viele Punkte sich auf deinem Punktekonto befinden, erwarten dich verschiedene Konsequenzen. Dabei ist der Führerscheinentzug die „Höchststrafe”. Wer trotz Verwarnungen acht Punkte in Flensburg gesammelt hat, muss seine Fahrerlaubnis vorläufig abgeben. Wie diese zurückerlangt werden kann, kommt auf den Einzelfall an.
Prinzipiell ist es Autofahrer:innen nach Führerscheinentzug für eine gewisse Zeit verboten, eine neue Fahrerlaubnis zu beantragen. Diese Sperrfrist beträgt mindestens sechs Monate. Meistens musst du danach eine medizinisch-psychologische Untersuchung bestehen – einen Fahreignungstest – um deine Fahreignung zu beweisen.
So verteilt Flensburg seine Punkte
Nach dem Flensburger System werden je nachdem, wie gravierend ein Verstoß ist, ein bis drei Punkte vergeben. Die meisten Ordnungswidrigkeiten, die eine Geldstrafe von über 60 Euro nach sich ziehen, bringen auch Punkte in Flensburg mit sich. Nachzulesen ist dies unter anderem im Bußgeldkatalog 2023.
Dies gilt allerdings nur, wenn die Straftat die Verkehrssicherheit gefährdet. Schwere Ordnungswidrigkeiten sind mit einem Punkt zu büßen. Für sehr schwere Ordnungswidrigkeiten, die mit einem Regelfahrverbot verbunden sind, sowie „leichte” Straftaten, gibt es zwei Punkte. Drei Punkte sind nur für Straftaten zu berechnen, die den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben.
Flensburg Punkte: Darum gibt es das Punktesystem
Das Punktesystem und die Verkehrssünderkartei haben zum Ziel, Verkehrsteilnehmer:innen so zu erziehen, dass sie sich besser an die Verkehrsregeln halten. Letztendlich soll das natürlich zur erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr führen. Viele Fahrer:innen halten sich tatsächlich nur aufgrund von Sanktionen wie Bußgeldern und den Punkten an die StVO. Ansonsten würden wohl viel mehr von ihnen grob fahrlässig handeln.
Das Punktesystem stellt außerdem sicher, dass wiederholte Verstöße ein Fahrverbot nach sich ziehen. So kommen Fahrer:innen, die die Verkehrssicherheit gefährden, von den Straßen weg oder verbessern ihr Verhalten.
Das hat sich mit der Punktereform 2014 geändert
Das Punktesystem betreibt das KBA schon seit 1958. Im Jahr 2014 war es allerdings Zeit, das Ganze umzugestalten und das neue Fahreignungsregister erhielt Einzug. Die maximale Punktzahl sank von 18 auf acht. Die früheren sieben Kategorien reduzierten sich auf drei. So können Autofahrer und Autofahrerinnen nur noch mit einem bis drei Punkten pro Verstoß bestraft werden. Besonders ist auch, dass es seit 2014 nur noch für ein Verhalten, welches die Verkehrssicherheit gefährdet, Punkte gibt.
Ab wann gibt es einen Punkt in Flensburg und wofür?
Wenn du eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat begehst, die die Verkehrssicherheit gefährdet, kannst du dafür einen Punkt kassieren. Im Folgenden geben wir dir ein paar Beispiele zu Delikten, für die du Punkte in Flensburg sammelst.
Ordnungswidrigkeiten 1 Punkt
- 20 bis 30km/h zu schnell
- Abstand nicht eingehalten
- Auf dem Geh-/Radweg geparkt und jemanden dabei behindert/gefährdet
- Bei Rot über die Ampel gefahren
- Das Handy am Steuer genutzt
- Vorfahrtsverstoß
Ordnungswidrigkeiten mit Regelfahrverbot und Straftaten 2 Punkte
- Über 30km/h zu schnell
- Rettungsgasse verhindert
- Rote Ampel nach über einer Sekunde Rotphase überfahren
- Handy am Steuer mit Gefährdung
- Alkohol am Steuer (0,5 Promille-Grenze)
- Überholverbot missachtet
Straftaten mit Fahrverbot 3 Punkte
- Fahrlässige Körperverletzung
- Fahrlässige Tötung
- Fahrerflucht
- Unterlassene Hilfeleistung
- Vollrausch
- Autorennen
Kann man die Punkte in Flensburg wieder loswerden?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Man kann die Punkte auf zwei verschiedene Arten wieder loswerden. Zum einen verfallen sie nach einer gewissen Zeit automatisch. Das betrifft nicht dein gesamtes Punktekonto, sondern die einzelnen Einträge. Einträge mit einem Punkt verfallen nach zweieinhalb Jahren. Hast du ein Delikt begangen und dafür zwei Punkte kassiert, so verfallen diese nach fünf Jahren. Eine Straftat, für die du drei Punkte bekommen hast, verfällt erst nach zehn Jahren.
Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, einen Punkt abzubauen. Wenn du einen Punktekontostand zwischen einem und fünf Punkten hast, kannst du freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilnehmen. Im Gegenzug dazu baust du einen Punkt ab. Diese Möglichkeit besteht jedoch nur einmal alle fünf Jahre. Du könntest also bei fünf Punkten nicht jedes Jahr ein Seminar mitmachen und so bei null Punkten landen.
Flensburg Punkte – So kannst du deine Punkte in Flensburg abfragen
Jetzt, wo du besser über das Punktesystem Bescheid weißt, willst du sicherlich deinen eigenen Punktestand abfragen. Wir erklären dir, wie das funktioniert.
Punkte per Post abfragen
Auf der Webseite des KBA kannst du einen Antrag herunterladen. Diesen musst du dann nur noch ausfüllen und per Post verschicken. Wichtig ist, dass der Antrag unterschrieben ist und du eine Kopie deines Ausweises oder Reisepasses beilegst. So soll verhindert werden, dass unbefugte Personen deinen Punktestand erfragen.
Punkte vor Ort erfragen
Eine weitere Möglichkeit ist es, deinen Punktestand direkt beim Kraftfahrt-Bundesamt in Erfahrung zu bringen. Beim „Auskunftspavillon” musst du ebenfalls einen Identitätsnachweis erbringen. Den Punktestand vor Ort zu erfragen ergibt natürlich nur Sinn, wenn du ohnehin in Flensburg bist.
Punkte online abfragen
Mittlerweile ist es sogar möglich, die Punkte in Flensburg online abzufragen. Hierfür wird ein Personalausweis mit der Online-Ausweisfunktion vorausgesetzt. Alle Personalausweise, die nach 2010 ausgestellt wurden, verfügen über diese Option. Wenn du den Online-Authentifizierungsprozess durchgeführt hast, schickt das KBA dir deinen Punktestand per Post zu.
Flensburg Punkte – Diese Regeln gelten in der Probezeit
Fahranfänger:innen aufgepasst: Für euch gelten in der Probezeit besondere Regelungen! Die Verkehrsdelikte werden in der Probezeit in schwere Vergehen (A-Verstöße) und weniger schwere Vergehen (B-Verstöße) eingeteilt. A-Verstöße sind zum Beispiel das Fahren unter Alkoholeinfluss oder das Überholen trotz Verbots. Zu B-Verstößen gehören Delikte wie das Parken auf der Autobahn oder die Nutzung des Handys am Steuer.
Begehst du während der Probezeit einen A-Verstoß: Dann verlängert sich die Probezeit um zwei Jahre und du musst an einem Aufbauseminar teilnehmen. Ein einzelner B-Verstoß hat zwar keine Auswirkungen, zwei werden jedoch wie ein A-Verstoß behandelt. Die Punkte, die du während der Probezeit sammelst, bleiben natürlich trotzdem auf deinem Konto in Flensburg.
Achtung: Auch wer zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs ist, kann in Flensburg Punkte bekommen!
Wer glaubt, dass nur Autofahrerinnen und Autofahrer eine Akte in Flensburg haben, der irrt sich. Auch Fußgängerinnen oder Fußgänger und Fahrradfahrer oder Fahrradfahrerinnen sind Verkehrsteilnehmer:innen und können unter Umständen Punkte in Flensburg bekommen. Das gilt für alle Verkehrsteilnehmer:innen ab 14 Jahren.
Fußgänger:innen können zum Beispiel einen Punkt kassieren, wenn sie unerlaubt einen Bahnübergang überqueren. Unfallflucht oder unterlassene Hilfeleistung bedeuten auch für diese je zwei und drei Punkte in Flensburg. Fahrradfahrer:innen müssen die Verkehrsregeln noch besser beachten. Bei roten Ampeln gelten dieselben Regeln wie für Autos. Auch betrunken Rad zu fahren hat seine Konsequenzen, ebenso wie ein nicht verkehrssicheres Rad. Also egal ob zu Fuß, auf dem Rad oder mit dem Auto: Im Zweifel hältst du dich am besten immer an die StVO!
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