Fernverkehr

Von Erik Lehnert 17 Juli, 2023
4 minutes

Der Begriff Fernverkehr wird im allgemeinen Sprachgebrauch immer wieder genutzt. Aber wie wird der Fernverkehr eigentlich vom Nahverkehr unterschieden? Hier findest du eine genaue Definition und alle wichtigen Informationen rund um den Fernverkehr.

Was gilt als Fernverkehr?

Die übliche Definition von Fernverkehr bezieht sich entweder auf die zurückgelegte Strecke oder die Fahrtzeit. Bezogen auf die Fahrtstrecke sind Wege von mehr als 50 Kilometern dieser Verkehrsart zuzuordnen. Auch wenn du eine Fahrt von mehr als einer Stunde hinter dich bringst, kannst du sie dem Fernverkehr zurechnen. Demnach sind alle Wege, die unter 50 Kilometern lang sind und weniger als eine Stunde betragen, Teil des Nahverkehrs. 

Diese Definition beruht auf dem § 8 des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Hier wird allerdings der öffentliche Personennahverkehr definiert. Dabei bezieht sich das Gesetz vor allem auf Busse und Straßenbahnen. Es kann aber auch für Taxen und Mietwagen gelten. 

Generell kommt es daher nicht darauf an, wo der Verkehr unterwegs ist. Theoretisch könnte auch eine Strecke auf der Autobahn zum Nahverkehr gezählt werden, wenn sie entsprechend kurz ist. Die gesetzlichen Regelungen sollen unter anderem dazu dienen, die Nachfrage im Nahverkehr befriedigen zu können. Der Fernverkehr ist hier nur zur Abgrenzung wichtig. Leider gibt es bisher kein entsprechendes Gesetz für weite Strecken. Dieses könnte die Situation auf im Bereich der Personenbeförderung verbessern. Dadurch könnten auch Unfälle und Staus auf der Autobahn reduziert werden. Auch Autobahn-Baustellen hätten einen geringeren Einfluss auf den Fernverkehr als bisher.

Früher war die Unterscheidung auch wichtig für den Güterkraftverkehr. Bis zum Jahr 1993 waren die Bestimmungen für den Fernverkehr wesentlicher strenger als für den Nahverkehr. Je nach transportierter Fracht und Strecken gab es unterschiedliche Genehmigungen und Fahrtenbücher. Aus diesem Grund haben die Unternehmen damals auch bestimmte Standorte gewählt, die einen Fernverkehr unnötig machten.

Die Beanspruchung im Fernverkehr kann zu einem erhöhten Verschleiß an Fahrzeugteilen führen. Eine Reparaturkostenversicherung ist wichtig, um die finanzielle Belastung durch Reparaturen zu minimieren, sei es aufgrund von normalen Verschleißerscheinungen oder unerwarteten Schäden.

Unterschied zwischen Fernverkehr- und Nahverkehrszug

Neben der gesetzlichen Regelung gibt es auch weitere Definitionen für den Unterschied zwischen Nah- und Fernverkehr. Bei der Deutschen Bahn gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für die Typen der Züge. Im Fernverkehr gibt es die Züge Inter City Express (ICE), ICE Sprinter, TGV, Inter City (IC), Euro City (EC), D-Zug und EuroNight (EN). Ein Interregio Express (IRE), ein Regional Express (RE), eine Regionalbahn (RB) oder eine S-Bahn sind dagegen im Nahverkehr unterwegs. Für andere Bahnunternehmen gelten dagegen andere Bezeichnungen.

Die Unterscheidung zwischen Nah- und Fernverkehr wirkt sich unter anderem auf die Preisgestaltung und andere Bestimmungen aus. Sobald du eine Teilstrecke mit einem Fernverkehrszug zurückgelegt hast, gelten die Bestimmungen des Fernverkehrs für die gesamte Strecke. Die Deutsche Bahn hat sogar die eigenständige DB Fernverkehr AG für den Schienenpersonenfernverkehr gegründet.

Zusätzlich sind noch verschiedene andere Regelungen vom Unterschied zwischen Fern- und Nahverkehr abhängig. Dazu gehören zum Beispiel die Finanzierung und die Besteuerung bei der Umsatzsteuer. Für Privatpersonen ist noch eine andere Unterscheidung wichtig. Sie betrifft den Nachteilsausgleich für schwerbehinderte Personen. 

Im Fernverkehr kann ein Fernbus eine günstige Alternative zum Fernzug sein. Früher gab es nur wenige Linien. Bis 2013 wurden Fernbusse nur dann genehmigt, wenn es keinen parallelen Schienenverkehr gab. Daher hatte die Bahn eine Monopolstellung im Personenfernverkehr. Seit diesem Zeitpunkt gibt es aber einen deutlichen Ausbau des Fernbusnetzes. Es gibt aber immer noch ein Unterwegsbedienungsverbot für Fernbusse. Dieses gilt, wenn ein paralleler Schienennahverkehr vorhanden ist oder der Haltestellenabstand geringer als 50 km ist. Das soll den öffentlich finanzierten Nahverkehr schützen.

Bildnachweise: Headerbild ©AdobeStock_187461679, MATTHIAS BUEHNER

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