Antragsannahme: Definition & Erklärung

Von Julia Schäfer 30 März, 2023
4 minutes
Antragsannahme

Jeder Versicherungsvertrag beginnt mit einem Antrag durch eine:n Versicherungsnehmer:in und endet mit der sogenannten Antragsannahme durch das Versicherungsunternehmen. Im Antrag selbst vereinbaren die antragstellende Person und die Versicherung den gewünschten Versicherungsschutz. Auch die Vertragslaufzeit und die Zahlungsmodalitäten sind hier aufgeführt. Anschließend folgt die Antragsannahme durch die Antragstelle bzw. das Versicherungsunternehmen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Näheres dazu erklären wir dir im Folgenden.

Antragsannahme: Was bedeutet das?

Die Antragsannahme ist ein wichtiger Bestandteil im Versicherungsprozess. Sie bezeichnet den Moment, in dem der Antrag, den du bei einer Versicherung eingereicht hast, offiziell angenommen wird. Dieser Schritt ist für den Vertragsabschluss und den Erhalt des gewünschten Versicherungsschutzes unabdingbar.

Möchtest du also eine Versicherung abschließen, füllst du zuerst ein Antragsformular aus. Hierbei spielt es keine Rolle, um welche Art von Police es sich handelt. Ganz gleich, ob private Krankenhauszusatzversicherung, Geräteversicherung oder Reparaturkostenversicherung. Auch bei einem Darlehen kommen Antragsannahme und Annahmeerklärung ins Spiel. Das Vorgehen ist immer gleich. Im eigentlichen Antragsformular trägst du zunächst deine persönlichen Daten ein. Anschließend machst du Angaben zu deinem gewünschten Versicherungsschutz und eventuell vorhandenen Risikofaktoren. Sobald du den Antrag eingereicht hast, prüft das Unternehmen deine Angaben und entscheidet, ob es den Antrag annimmt oder ablehnt. Je nach Versicherungsart und der Anzahl bereits vorliegender Antragstellungen anderer Versicherungsnehmer:innen nimmt dieser Prozess unterschiedlich viel Zeit in Anspruch.

Eine Antragsannahme erfolgt nicht immer automatisch. So kann es sein, dass die Versicherungsgesellschaft zusätzliche Informationen oder Dokumente von dir fordert, bevor sie eine Entscheidung trifft. Lehnt die Versicherung den Antrag ab, so ist dies meist auf bestimmte Risikofaktoren oder fehlende Informationen zurückzuführen. Nimmt die Gesellschaft die Antragsannahme an, so wird der:die Antragsteller:in darüber in Kenntnis gesetzt. Dies erfolgt meist durch die Zusendung einer Annahmeerklärung. Näheres dazu im Folgenden.

Wissenswert: Die Antragsannahme ist ein grundlegender Bestandteil zahlreicher Verwaltungs- und Geschäftsprozesse. So kann die Antragsannahme in vielen Bereichen und Situationen auftreten. Zum Beispiel nach einem Jobcenter Antrag bei der Beantragung von Sozialleistungen, bei der Beantragung von Baugenehmigungen und Co.

Antragsannahme

Was versteht man unter einer Annahmeerklärung?

Im Versicherungsbereich begegnen uns zahlreiche Fachbegriffe, die für Laien nur schwer zu verstehen sind. Hierzu zählt unter anderem auch der Begriff „Annahmeerklärung“. Aber was genau versteht man unter der sogenannten Annahmeerklärung? Wozu dient sie? All diese Fragen sind unter den Versicherungsnehmern keine Seltenheit. Doch keine Sorge, wir schaffen Klarheit.

Der Begriff „Annahmeerklärung“ bezeichnet die ausdrückliche oder stillschweigende Zustimmung einer Versichererung zu einem Vertragsangebot der Versicherungsnehmer:innen. Hierbei handelt es sich also um eine rechtliche Willenserklärung. Diese dient dazu, einen Vertrag zwischen dem beiden Parteien zustande zu bringen.

Die Annahmeerklärung kommt somit immer dann ins Spiel, wenn Versicherungsnehmer:innen einen Antrag auf Versicherungsschutz eingereicht haben. Und dieser durch die Versicherungsgesellschaft abgesegnet wurde. In diesem Fall erfolgt nach der Antragsannahme die schriftliche oder stillschweigende Antragserklärung durch konkludentes Handeln. Hierzu zählt unter anderem die Ausstellung einer Versicherungspolice oder der Beginn der gewünschten Leistungserbringung.

Nach erfolgreicher Annahmeerklärung kommt der eigentliche Versicherungsvertrag zustande. Das heißt, dass sowohl Versicherungsnehmer:in als auch Versicherungsgesellschaft an die im Vertrag vereinbarten Bedingungen und Leistungen gebunden sind.

Wichtig – Antragsannahme vs. Annahmeerklärung: Es ist durchaus relevant, die Unterschiede zwischen einer Annahmeerklärung und der Antragsannahme zu verstehen. Die Antragsannahme bezeichnet den Moment, in dem die Versicherung den Antrag der Versicherungsnehmer:innen annimmt. Die Annahmeerklärung hingegen ist die rechtliche Zustimmung der Versicherungsgesellschaft zum Vertragsangebot der versicherungsnehmenden Person. Das bedeutet: Erst nach erfolgreicher Annahmeerklärung kommt der eigentliche Vertrag zustande. Zu bedenken gilt, dass ein Wechsel der Annahmeerklärung in der Regel nicht ohne weiteres möglich ist. Denn schließlich führt die Annahmeerklärung zusammen mit dem Vertragsangebot zur Schließung eines Vertrages.

Das gilt für Gewerbetreibende

Im Hinblick auf die Antragsannahme und -erklärung gelten auch für Gewerbetreibende ähnliche Prozesse und Anforderungen wie für Privatpersonen. Allerdings benötigen Gewerbetreibende meist spezielle gewerbliche Versicherungen. Schließlich müssen sie häufig auch ihr Geschäft, ihre Mitarbeitenden und ihre Vermögenswerte entsprechend absichern.

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