Kammerjäger: Welche Versicherung zahlt bei Ungeziefer- oder Schädlingsbefall?

Ganz gleich, ob Kakerlaken, Bettwanzen, Mäuse oder Ratten, ein Schädlingsbefall in den eigenen vier Wänden kann zu erheblichem Unbehagen führen. Ebenso geht dieses Horrorszenario oft auch mit hohen, finanziellen Belastungen und gesundheitlichen Risiken einher. Daher ist es umso wichtiger zu wissen, wie man in einer solchen Situation vorgeht. Doch welche Versicherung zahlt bei einem Ungezieferbefall? Gibt es eine spezielle Kammerjäger-Versicherung oder muss ich mich bei einem akuten Schädlingsbefall an die Wohngebäudeversicherung wenden? Das und vieles mehr beantworten wir dir in unserem folgenden Beitrag.

Kammerjäger: Dann solltest du einen beauftragen

Vorab sei gesagt: Nicht bei jedem Schädlingsbefall musst du direkt einen Kammerjäger beauftragen. Denn es gibt durchaus auch Schädlinge, die sich meist auch problemlos in Eigenregie bekämpfen lassen. Hierzu zählen zum Beispiel Fruchtfliegen, Ameisen, Kellerasseln, Holzwürmer, Pflanzenschädlinge, Kleider- oder Lebensmittelmotten. Grundsätzlich gilt, je früher du die Schädlinge entdeckst, desto erfolgreicher lassen sie sich selbst bekämpfen. Die Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass du direkt mit geeigneten Maßnahmen beginnst. Bekommst du den Ungezieferbefall allerdings nicht selbst unter Kontrolle, solltest du nicht zögern, einen Kammerjäger zu beauftragen

Weniger Spielraum hast du bei einem Schädlingsbefall durch Kakerlaken, Bettwanzen, Marder, Flöhe, Mäuse, Ratten, Wespen sowie Hornisse. Hier ist beinahe immer ein fachkundiger Kammerjäger notwendig. Bei der Wahl des Kammerjägers solltest du allerdings unbedingt darauf achten, dass dieser eine möglichst gesundheitsfreundliche Bekämpfungsmethode anwendet. Denn schließlich erfolgt die Ungezieferbeseitigung innerhalb deiner eigenen vier Wände.

Außerdem solltest du bedenken, dass es ganz schön lange dauern kann, Schädlinge loszuwerden. Hinzukommt, dass dieser langwierige Prozess nur selten mit der Schädlingsentfernung selbst beendet ist. Häufig bedarf es regelmäßige Kontrolle, um die Rückkehr des Ungeziefers zu vermeiden. Aber auch hier ist ein Kammerjäger der perfekte Ansprechpartner.

Wissenswert: Es gibt jede Menge Schädlinge, die sich gerade in feuchten Umgebungen besonders wohlfühlen. Daher kann es durchaus sein, dass der Grund für den aufkommenden Schädlingsbefall in einer zu feuchten Wohnung bzw. einem zu feuchten Haus liegt. Ist dem so, empfehlen wir dir einen Blick auf unseren Beitrag zum Thema „Feuchtigkeit in der Wohnung: Ursachen und Problemlösungen“.

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Kosten: Wie hoch sie sind und wer sie trägt

Wie hoch die Kosten für einen Kammerjäger-Einsatz ausfallen, lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Denn sie hängen sowohl vom jeweiligen Wohnort und des ausführenden Betriebes, als auch vom Umfang der Ungezieferbekämpfung ab. Vor allem Letzteres fällt extrem ins Gewicht, wenn es um die Kammerjäger-Kosten geht. Schließlich kann sich ein Befall durch Schädlinge nicht nur in der Art und Dauer, sondern auch im Ausmaß unterscheiden. Muss der zuständige Kammerjäger die gesamte Wohnung von unerwünschten Schädlingen befreien, so ist dies meist kostspieliger als die Ungezieferbekämpfung in nur einem Zimmer. Aber auch die extremen Preisunterschiede der einzelnen Firmen sind nicht zu unterschätzen. So gibt es Kammerjäger, die für die Bettwanzen-Bekämpfung happige 500 Euro berechnen, während andere Betriebe für Ratten nur 200 Euro verlangen. Im Folgenden möchten wir dir kurz und knapp die durchschnittlichen Kammerjäger-Preise für die häufigsten Schädlinge aufzeigen.

So kannst du vor der Beauftragung eines Kammerjägers grob abschätzen, welche Kosten in etwa auf dich zukommen:

Schädlingsbefall	Kosten für den Kammerjäger
Silberfische	Ca. 50 Euro aufwärts
Ameisen	Je nach Ausmaß oft bis zu 150 Euro
Ratten	Je nach Ausmaß bis zu 350 Euro
Flöhe	Ca. 500 bis 600 Euro aufwärts
Wespen/ Hornissen bzw. Beseitigung eines Wespen-/ Hornissennestes	Bis zu 150 Euro
Marder	Ca. 100 Euro aufwärts
Bettwanzen	Je nach Ausmaß und Bekämpfungsart zwischen 500 und 1.000 Euro

 

Wichtig zu wissen: Deutlich höher fallen die Kosten bei der Beauftragung eines Kammerjäger-Notdienstes aus. Denn in diesem Fall berechnen die meisten beauftragten Firmen zusätzlich zu den angefallenen Arbeitskosten auch noch Anfahrtskosten, Wochenend- oder Feiertagszuschläge sowie Aufpreise für Arbeiten in den späten Nacht- bzw. Morgenstunden.

Da du nun bestens über die Kammerjäger-Kosten informiert bist, stellt sich nun folgende Frage: Wer zahlt den Kammerjäger eigentlich – der Vermieter oder der Mieter? Hier kommt es auf die jeweiligen Bedingungen an. Kommt es in einer Mietwohnung zu einem Schädlingsbefall, so ist erst einmal der Vermieter oder die Vermieterin in der Nachweispflicht. Sofern der Mieter oder der Mieter keine Schuld an diesem Vorfall trägt, muss der Vermieter bzw. die Vermieterin für die Kosten der Ungezieferbeseitigung aufkommen. Anders schaut es aus, wenn der Vermieter oder die Vermieterin nachweisen kann, dass der Mieter bzw. die Mieterin für den Schädlingsbefall verantwortlich ist. In diesem Fall trägt dieser die vollen Kammerjäger-Kosten.

Welche Versicherung greift bei Einsatz eines Kammerjägers?

Damit weder Mieter noch Vermieter auf den Kosten für die Schädlingsbekämpfung sitzen bleiben, lohnt sich der Abschluss einer speziellen Kammerjäger-Versicherung. Denn in diesem Fall trägt die Versicherung die Kosten für den Kammerjäger. Doch welche Versicherung bietet Versicherungsschutz bei der Schädlingsbekämpfung? Grundsätzlich kommen nur zwei Policen in Frage: Nämlich die Hausrat- und die Wohngebäudeversicherung. Oder eventuell auch die Gegenstandsversicherung. Allerdings auch nur dann, wenn Schädlingsbefälle mitversichert sind. Denn nur selten deckt weder der Standardtarif einer Hausratversicherung die Kosten für einen Kammerjäger ab noch greift der Standardtarif der Wohngebäudeversicherung bei einem Schädlingsbefall. Dies gilt es also explizit mitzuversichern.

Wichtig: Bei einigen Versicherungen sind bestimmte Schädlingsbefälle wie beispielsweise ein Befall durch Holzwürmer ausgeschlossen. Hier solltest du also explizit auf die Leistungen der jeweiligen Police achten.

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