Keilriemen wechseln: Anleitung zum Selbermachen!
Du hast deinen Führerschein gemacht und bist stolze/r Besitzer:in deines ersten eigenen Autos! Auf einer deiner Spritztouren hörst du plötzlich ein fieses quietschendes Geräusch. Nun ist guter Rat teuer. Was kann das sein? Musst du den Keilriemen wechseln?
In den meisten Fällen wird dieses unangenehme Fiepen vom Keilriemen oder vom Keilrippenriemen kommen. Wo ist der Unterschied? Der Keilriemen ist bei älteren Gebrauchtwagen zu finden, während der Keilrippenriemen eine Weiterentwicklung ist.
Was macht der Keilriemen?
Die meisten Autos besitzen einen Keilriemen. Du fragst dich sicher: was ist das und wofür ist das gut? Der Keilriemen ist ein Band, das über Rollen läuft und Nebenaggregate wie Servopumpe, Klimakompressor, Lichtmaschine oder Wasserpumpe antreibt. Er ist beständig auf Spannung, was dauerhafte Reibung erzeugt.
Bei einem Quietschen solltest du umgehend handeln! Verantwortlich ist immer der oder die Fahrzeugeigentümer:in! Entweder der Keilriemen hat zu wenig Spannkraft oder er ist an einer Stelle angerissen. Jetzt stellt sich dir bestimmt die Frage: Kannst du einen Keilriemen selber wechseln?
Die Spannung des Keilriemens testest du mit einem einfachen Trick: Normalerweise befindet sich der Keilriemen an der Seite des Motorblocks. Versuch mal, diesen mit einem Finger hochzuziehen. Dies sollte nicht möglich sein! Du kannst also gut selber kontrollieren, ob noch genügend Spannung auf deinem Keilriemen ist.
Bei der Eigenreparatur von Autoteilen wie dem Keilriemen ist eine Reparaturkostenversicherung entscheidend, um mögliche Schäden oder Fehler während des Reparaturprozesses abzudecken.
Keilriemen selber wechseln: So geht’s!
Wir haben hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Wechseln des Keilriemens erstellt:
- Schalte den Motor aus.
- Sichere das Auto, damit es nicht wegrollen kann.
- Entferne nun die Motorabdeckung.
- Mittels des Riemenspanners nimmst du die Last von der Spannrolle.
- Entferne den alten Keilriemen und kontrolliere die Spannrolle, ob sie rund läuft.
- Sollte die Keilriemenspannrolle / Keilrippenriemenspannrolle gewechselt werden müssen, informiere dich über dein Fahrzeugmodell, hier sind die Vorgänge verschieden.
- Ziehe den neuen Keilriemen bzw. Keilrippenriemen auf.
- Spanne den Riemenspanner.
- Befestige die Motorabdeckung.
Mache eine Testfahrt, um zu sehen, ob du alles richtig gemacht hast.
Hörst du kein Quietschen mehr, leuchtet keine Kontrollleuchte der Armatur rot auf, funktioniert die Klimaanlage wieder und ist die Servolenkung wieder leichtgängig, hast du dir die Kosten für den Keilriemen-/Keilrippenriemen- und Spannrollenwechsel erfolgreich gespart!
Wer sich einen Wechsel des Keilriemens selber nicht zutraut, hat die Möglichkeit, sich bei einer freien Werkstatt Hilfe zu holen. Allerdings solltest du bei einem Neuwagen oder einem Elektroauto darauf achten, ob du eine Partnerwerkstatt des herstellenden Unternehmens aufsuchen musst. Es kann sein, dass eine verpflichtende Werkstattbindung vorliegt. Handelst du auf eigene Faust, kann als Konsequenz der Verlust der Gewährleistung oder Garantie drohen.
Welche Kosten entstehen bei einem Keilriemenwechsel?
Den Keilriemen selber zu wechseln, spart natürlich Geld ein. Eine Werkstatt möchte immer die Arbeitsstunden bezahlt haben und am Ersatzteil mitverdienen. Dies geschieht durch einen zusätzlichen Preisaufschlag. Genau das sind die Punkte, an denen der Keilriemenwechsel die meisten Kosten verursacht. Ebenfalls entstehen Kosten, wenn du nicht nur den Keilriemen, sondern auch die Spannrolle wechseln musst.
Wann solltest du den Keilriemen wechseln lassen?
Den Keilriemen in deinem Auto solltest du wechseln, sobald du dieses unangenehme Quietschen wahrnimmst.
In welchen Intervallen sollte der Keilriemen kontrolliert oder gewechselt werden?
Einige Hersteller geben für die jeweiligen Autos Wechselintervalle der einzelnen Komponenten vor, an die du dich im Regelfall halten solltest. Unsere Expert:innen empfehlen den Keilriemen nach 120.000 Kilometern zu wechseln.
Du kontrollierst den Keilriemen auch, wenn du dein Auto winterfest machst. Ebenfalls bietet sich die Inspektion am Auto bei der Hauptuntersuchung (HU) an. Ein intakter Keilriemen ist Teil der TÜV-Kriterien. Auch während einer Fahrzeugaufbereitung kannst du den Keilriemen kontrollieren lassen.
Tipps für lange Autofahrten
Am besten checkst du vor einer langen Fahrt alle wichtigen Flüssigkeiten: Öl, Wasser, Kühlmittel. Wirf ebenfalls einen Blick auf den Keilriemen. Vor einigen Jahren konnte man einen gerissenen Keilriemen kurzfristig zwar noch mit einer Strumpfhose ersetzen, doch das ist bei modernen Autos nicht mehr möglich.
Bei der Routenplanung solltest du im Vorfeld darauf achten, wo sich Werkstätten, Park- und Rastplätze oder Tankstellen befinden.
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