Einzelne Autoteile lackieren: So geht’s!
Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand. Daher ist es kein Wunder, wenn es von Zeit zu Zeit zu dem einen oder anderen Lackschaden am Auto kommt. Trotzdem sollte das Auto auch ansprechend aussehen. Darüber hinaus können Kratzer im Lack auch den Startpunkt für einen Rostschaden bilden. Aus diesen Gründen solltest du Lackschäden möglichst bald reparieren. Du kannst dafür einen Profi beauftragen oder den Schaden selbst ausbessern. Wir liefern dir die Anleitung, wie du einzelne Autoteile selbst lackieren kannst.
Wann solltest du deine Autoteile lackieren?
Es gibt verschiedene Gründe für das Lackieren einzelner Autoteile. In einigen Fällen weicht der Lack eines Ersatzteils vielleicht vom restlichen Auto ab. Besonders häufig sind aber Kratzer, verwitterte Stellen und Abplatzer der Grund für die neue Farbe. Der Lack eines Autos dient nicht nur einer ansprechenden Optik. Er ist auch ein wichtiger Rostschutz. Aus diesem Grund solltest du auch schon bei kleineren Schäden tätig werden.
Die Lackierung besteht immer aus verschiedenen Schichten. Direkt über dem Metall befindet sich Phosphat. Darüber wird eine Schicht Grundierung aufgetragen. Die mittlere Schicht ist der sogenannte Füller. Darüber befindet sich dann der farbgebende Metallic-Lack. Abgeschlossen wird das ganze durch eine Schicht Klarlack.
Leichte Schäden im Klarlack können in den meisten Fällen einfach wegpoliert werden. Komplizierter wird es, wenn die tieferen Lackschichten vom Schaden betroffen sind. In einigen Fällen kann die Stelle vorsichtig ausgebessert werden. Oft ist es aber besser einfach das komplette Autoteil neu zu lackieren. Damit kann die neue Farbe gleichmäßig aufgetragen werden und die ausgebesserte Stelle fällt nicht so leicht ins Auge.
Wieviel kostet eine Lackierung beim Profi?
Eine professionelle Lackierung beim Profi ist nicht sehr günstig. Durch die unterschiedlichen Schichten des Lacks sind mehrere Arbeitsschritte nötig, die ihre Zeit brauchen. Und die Arbeitszeit musst du natürlich auch bezahlen. Die Arbeitsschritte bestehen unter anderen aus dem Abmontieren, dem Spachteln und Reinigen, dem Auftragen mehrerer Lackschichten und dem Montieren des Teils.
Je nach Größe des beschädigten Teils werden auch unterschiedliche Preise fällig. Eine Lackierung der Motorhaube kann zwischen 300 und 600 Euro liegen. Ein Kotflügel wird vom Profi meist für einen Preis von 500 bis 600 Euro lackiert. Musst du deinen kompletten Kleinwagen lackieren lassen, kann dich das mindestens 3.000 Euro kosten. Nach oben sind allerdings keine Grenzen gesetzt und auch ein Preis von 10.000 Euro kann für eine Komplett-Lackierung noch realistisch sein.
In die Berechnung fließen viele verschiedene Faktoren mit ein. Dazu gehört die Größe der lackierten Fläche, die Art des Autoteils, der Aufwand der Lackierung und auch die Farbe an sich. Silber- und Metallic-Lacke sind in der Regel schwieriger als andere Farben. Du kannst den Preis in einigen Fällen dadurch reduzieren, dass du die betroffenen Teile im Vorfeld selber abmontierst. Das solltest du aber auch nur dann tun, wenn du weißt, wie das funktioniert. Sonst kannst du zusätzliche Schäden verursachen.
Kläre mit den Profis immer ab, welches Ergebnis du erwarten kannst. Es kann zu verschiedenen Spätfolgen kommen. Dazu gehören nachträgliche Lackveränderungen oder ein erneutes Erscheinen von Rost. Ein professioneller Auto-Lackierer kann dir eine gute Einschätzung geben. So bist du nicht enttäuscht, wenn das Ergebnis nicht perfekt wird.
Schritt für Schritt: So lackierst du deine Autoteile selbst
Wenn du handwerklich geschickt bist, kannst du deine Autoteile auch selbst lackieren und damit Kosten sparen. Dabei solltest du in mehreren Schritten vorgehen. Achte immer darauf, mit gutem Licht, guter Belüftung und in einer sauberen Umgebung zu arbeiten.
Zunächst einmal solltest du das Autoteil abmontieren und eventuelle Roststellen entfernen. Bleibt etwas Rost unter der neuen Lackierung, dann wird er sich darunter weiterverbreiten. Tiefe Lackkratzer solltest du ausbessern und entfernen. Danach musst du die gesamte Oberfläche des Bauteils durch Schleifung aufrauen. Dadurch hält der neue Lack besser. Entferne die Schleifrückstände sorgfältig, indem du es abwäschst und mit einem Silikonentferner behandelst.
Das aufgeraute Bauteil besprühst du in zwei bis drei Durchgängen mit einem Füller. Lass alles immer gut trocknen. Den fertigen Füller musst du noch einmal aufrauen. Eventuell kannst du das Bauteil danach erwärmen, denn das lässt den Lack schneller trocknen. Trage jetzt den Basislack in drei bis vier dünnen Schichten auf. Achte auf gleichmäßiges Arbeiten. Auch diese Lackschicht schleifst du sehr vorsichtig an. Danach trägst du vier bis fünf Schichten Klarlack auf. Anschließend kann eine Politur das Ergebnis perfekt machen.
Bei Arbeiten wie dem Lackieren von Autoteilen besteht das Risiko von Schäden während des Prozesses. Eine umfassende Reparaturkostenversicherung bietet Schutz vor unvorhergesehenen Schäden während der Lackierarbeiten. Informiere dich hier:
Autoteile lackieren: Die besten Tipps
Beim Lackieren solltest du immer auf eine eher warme Umgebung achten. Bei tiefen Temperaturen werden die Ergebnisse nicht so gut.
Denke außerdem daran, im Vorfeld an anderen Objekten zu üben und immer genügend Farbe anzumischen. Damit kannst du viele Fehler vermeiden.
Arbeite immer mit viel Geduld und Sorgfalt. Vor allem die Fehler beim Schleifen und Vorbereiten der Fläche zeigen sich oft erst am Ende. Vergiss nicht, das Bauteil sorgfältig vom Schleifstaub zu reinigen. Überschätze dich aber am besten nicht. Fehler können oft nur schwer ausgebessert werden und können dann zu sichtbaren Abweichungen führen.
Das kann in einigen Fällen zu einer Wertminderung des Autos führen. Dann kann die Lackierung beim Profi am Ende doch günstiger sein. Achte auch immer darauf, deinen Autolack von Anfang an richtig zu pflegen.
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