Anfahren am Berg: So klappt’s
Viele Fahranfängerinnen und Fahranfänger haben Angst vor dem Anfahren am Berg. Besonders bei schwierigen Bedingungen wie Schnee und Eis kann dies zu einer enormen Herausforderung werden. Ein falsches Zusammenspiel von Kupplung, Gas und Bremse kann dazu führen, dass der Motor abgewürgt wird oder das Auto zurückrollt. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Fahrzeug zurückrollt und mit dem nachfolgenden Fahrzeug kollidiert. Wie das Anfahren an Steigungen ohne Rückrollen mit oder ohne Handbremse funktioniert, zeigen wir dir hier.
Anfahren am Berg mit der Handbremse
Egal ob Benziner oder Diesel: Beim Berg anfahren mit Handbremse gehst du wie folgt vor:
- Sobald dein Auto zum Stehen kommt, ziehst du die Handbremse fest. Nun die Kupplung vollständig durchdrücken und den ersten Gang einlegen.
- Beim Anfahren am Berg ist es wichtig, dass du leichten Druck auf das Gaspedal ausübst. Zeitgleich musst du allerdings auch ein wenig Druck von der Kupplung nehmen. Sobald du die richtige Mischung aus Druck und Loslassen erreicht hast, beginnt dein Auto leicht zu vibrieren.
- Nun löst du langsam die Handbremse und gibst vorsichtig Gas.
Das Anfahren am Berg will gelernt sein und erfordert viel Übung. Durch häufiges Abwürgen kann es nämlich schneller zu Verschleiß deines PKWs kommen. Um überraschenden Werkstattrechnungen zuvorzukommen, informiere dich hier über unsere Reparaturkostenversicherung.
Anfahren am Berg ohne Handbremse
Ohne Handbremse erfordert es ein korrektes Zusammenspiel von Kupplung, Gas und Bremse. Hier gehst du folgendermaßen vor:
- Drücke zeitgleich das Kupplungs- und das Bremspedal. Lege den ersten Gang ein und löse dann den Fuß vom Bremspedal, während du vorsichtig Gas gibst.
- Beim Berganfahren ohne Handbremse musst du stärker Gas geben als mit Handbremse. Zudem ist es wichtig, dass du die Kupplung während des gesamten Vorgang leicht schleifen lässt.
Wichtig: Es ist besser, etwas mehr Gas zu geben, um die Gefahr des Zurückrollens zu minimieren. Wenn die Gefahr besteht, mit einem Fahrzeug, einer Person oder einem Gegenstand zu kollidieren, musst du sofort bremsen.
Rückwärts einen Berg hochfahren?
Das Rückwärtsfahren mit dem Auto an Steigungen kann kompliziert sein. Ähnlich wie beim Vorwärtsfahren ist es wichtig, Kupplung und Gaspedal gut aufeinander abzustimmen, damit das Auto nicht nach vorne rollt. Grundsätzlich gelten aber die gleichen Tipps und Tricks wie beim Vorwärtsfahren.
Einfacher Anfahren am Berg: Mit Automatik und Berganfahrassistent
Im Gegensatz zum Anfahren mit Schaltwagen ist das Bergauffahren mit dem Automatikauto völlig unproblematisch. Denn bei der Automatikschaltung ist ein Rückwärtsrollen nicht möglich. Lässt du die Bremse los, rollt das Fahrzeug auch beim Anfahren am Berg immer im „Schneckentempo“ vorwärts. Dazu musst du nur den Wählhebel in Stellung D bringen.
Ebenso praktisch wie Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sind Autos mit einer zusätzlichen Berganfahrhilfe. Vielleicht fragst du dich jetzt, wie die Berganfahrhilfe im Auto funktioniert. Zuerst musst du die Berganfahrhilfe aktivieren. Dann verhindert er, dass dein Auto zurückrollt, indem er das Anfahrmoment regelt. Sobald du mit dem Fuß vom Bremspedal auf das Gaspedal wechselst, bremst der Berganfahrassistent dein Auto weiter ab. So kannst du an Steigungen bequem anfahren, ohne dass dein Auto zurückrollt oder der Motor aussetzt. Hat der Berganfahrassistent Nachteile? In Bezug auf die Sicherheit sicher nicht. Wenn du aber von Anfang an ein Assistenzsystem im Auto und deshalb nie gelernt hast, einen Berg von Hand hochzufahren, kann das ein Nachteil sein. Vielleicht fährst du mal ein Auto, das diesen Assistenten nicht hat, sei es ein Leihwagen, ein Firmenwagen oder ähnliches.
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