Abgefahrene Bremsbeläge selber erkennen

Von Annalena B. 6 September, 2023
4 minutes
Abgefahrene Bremsbeläge erkennen

Fast nichts ist für die Sicherheit beim Autofahren so wichtig wie funktionierende Bremsen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bremse und ihre Verschleißteile im Auge zu behalten – und insbesondere abgefahrene Bremsbeläge zu erkennen. In diesem Beitrag erklären wir dir, warum Bremsbeläge so wichtig sind und woher du weißt, wann sie abgefahren sind.

Welche Aufgabe haben Bremsbeläge?

Der Bremsbelag ist ein Teil am Bremssattel, welches dafür zuständig ist, Bewegungsenergie in Wärmeenergie umzuwandeln. Die Bremsbeläge befinden sich zwischen Bremsscheibe und Bremssattel. Während des Bremsvorgangs werden sie gegen die Bremsscheibe gedrückt und durch die Reibung entsteht Wärme und das Auto wird langsamer. Kurz gesagt: Die Bremsbeläge sind essenziell, damit das Auto abbremsen und zum Stehen kommen kann. Wenn die Bremsbeläge abgefahren sind, dann bremst du direkt mit dem Bremssattel (oder den Bremsbelagträgern). Da diese Teile nicht dafür ausgelegt sind, der extremen Reibung standzuhalten, kann das schnell gefährlich sein. Am besten solltest du also frühzeitig die Bremsbeläge prüfen.

Wann sind Bremsbeläge abgefahren?

Bei Bremsbelägen handelt es sich um Verschleißteile. Das bedeutet, sie sind so konzipiert, dass von vorneherein klar ist, dass du sie früher oder später auswechseln musst. Doch wie lange bleiben dir die Bremsbeläge erhalten? Leider lässt sich das nicht genau sagen, denn verschiedene Faktoren haben Einfluss auf ihren Verschleiß. Zum einen macht dein Fahrstil einiges aus sowie ob dein Auto eher Kurzstrecken in der Stadt oder lange Strecken auf der Autobahn fährt. Größe und Gewicht des Autos beeinflussen die Lebensdauer der Bremsbeläge ebenso.

Wer eher langsam und vorausschauend fährt, kann es vielleicht mit einem Satz Bremsbelägen bis zu 100.000 Kilometer weit schaffen. Autofahrer:innen, die sportlicher unterwegs sind und auch mal die ein oder andere Vollbremsung hinlegen, müssen die Bremsbeläge viel früher wechseln lassen.

Ob du ein älteres Modell oder ein relativ modernes Auto fährst, macht auch einen Unterschied. Die Bremsbeläge von älteren Fahrzeugen verschleißen oft schneller und werden unabhängig von den Bremsscheiben ausgetauscht. Bei den meisten modernen Autos werden Bremsscheiben und -beläge in einer Tour ersetzt und die Bremsbeläge halten um einiges länger.

Weiterhin können auch externe Faktoren den Verschleiß der Bremsbeläge vorantreiben. Der häufige Kontakt mit Streusalz oder Feuchtigkeit kann dazu führen, dass deine Bremsbeläge schneller abgefahren werden.

Eben weil es schwer zu sagen ist, wie lange genau du mit deinen Bremsbelägen fahren kannst, ist es sehr vorteilhaft, wenn du weißt, woran du abgefahrene Bremsbeläge erkennen kannst.

Abgefahrene Bremsbeläge müssen schnellstens in der Werkstatt deines Vertrauens repariert werden. Um hohen Werkstattrechnung vorzubeugen, informiere dich hier über unsere Reparaturkostenversicherung.

Abgefahrene Bremsbeläge erkennen: So geht’s!

Spätestens wenn der übrige Belag nur noch zwei Millimeter oder weniger dick ist, müssen deine Bremsbeläge gewechselt werden. Viele Autos verfügen heute über eine Anzeige, die aufleuchtet und dich alarmiert, dass es Zeit ist, in die Werkstatt zu fahren. Wer darüber nicht verfügt oder sich gern einen Eindruck machen möchte, wie es um den Verschleiß steht, kann die Bremsbeläge prüfen. Wir stellen dir einige Möglichkeiten vor, abgefahrene Bremsbeläge zu erkennen.

Abgefahrene Bremsbeläge erkennen

Bremsscheiben kontrollieren

Schlage zwei Fliegen mit einer Klappe und überprüfe Bremsbeläge und Bremsscheiben – bei neueren Autos werden ohnehin beide zusammen gewechselt. Du kannst dafür die vorderen Räder nach links oder rechts einschlagen, um so einen besseren Blick auf die Radrückseite zu haben. Wenn du schon einige tausend Kilometer mit diesen Bremsscheiben gefahren bist, kannst du darauf Rillen erkennen, die wie eingraviert wirken. Diese Rillen treten meist dann auf, wenn kleine Steine oder Sand zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe eingeklemmt werden. Wenn du öfter auf „Schotterpisten” unterwegs bist, können deine Bremsscheiben also schlimmer betroffen sein. Tiefe Rillen sind ein Anzeichen, dass die Bremsscheibe gewechselt werden muss. Ein Wechsel der Bremsbeläge allein reicht dann nicht aus, da die neuen Beläge um einiges schneller verschleißen würden. Daher ist es in diesem Fall effizienter, sowohl Bremsscheiben als auch Bremsbeläge auszuwechseln.

Mehr darüber erfährst du in unserem Beitrag „Bremsscheiben wechseln“.

Du hast versucht, deine Bremsscheiben zu überprüfen, konntest sie aber nicht finden? Vielleicht verfügt dein Auto dann über Trommelbremsen, wie es oft bei Kleinwagen der Fall ist. In diesem Fall bleibt dir nichts anderes übrig, als die Bremsen in einer Werkstatt durchchecken zu lassen. Gerade bei Kleinwagen halten die Bremsbeläge aber so gut wie ewig – vielleicht kannst du sogar zehn Jahre bis zum ersten Wechsel fahren.

Bremsflüssigkeit überprüfen und Testfahrt durchführen

Eine weitere Methode, wie du abgefahrene Bremsbeläge erkennen kannst, ist, indem du die Bremsflüssigkeit kontrollierst. Öffne hierzu die Motorhaube und überprüfe, wie viel Bremsflüssigkeit sich etwa im Behälter findet. Der Behälter für Bremsflüssigkeit ist normalerweise durchsichtig und der kleinste, den du sehen wirst. Überprüfe den Flüssigkeitsstand und merke dir, um wie viel es sich handelt. Wichtig ist, dass der Bremsflüssigkeitsstand zwischen den Markierungen für „min” und „max” liegt. Mache dann eine kleine Testfahrt und überprüfe den Stand daraufhin erneut. Ist er gesunken, ist das ein klares Zeichen, dass du die Bremsbeläge austauschen lassen solltest. Aufgrund der abgenutzten Bremsbeläge wandern die Bremskolben näher zur Scheibe, was bedeutet, dass mehr Flüssigkeit nötig ist.

Bei deiner Testfahrt kannst du außerdem auch auf die Geräusche achten, die dein Auto macht. Wenn du beim Betätigen des Bremspedals ein Reiben hören kannst, welches auch nach einiger Zeit nicht weggeht, dann ist es Zeit, die Bremsbeläge auszutauschen.

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