Zahlungsgarantie
Bestimmt sind dir auch schon mal die Begriffe „Zahlungsgarantie“ oder „Bankgarantie“ begegnet. Doch was hat es hiermit auf sich? Und welche Bedeutung hat die Zahlungsgarantie überhaupt? Wir schaffen Klarheit.
Was ist eine Zahlungsgarantie?
Die Zahlungsgarantie wird auch als Ausfall-Zahlungsgarantie oder Payment-Guarantee bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Form der Bankgarantie. Diese soll die Garantie begünstigten Personen vor den finanziellen Folgen des Risikos der Zahlungsunfähigkeit des/det Schuldner:in schützen. Auch Zahlungsverzüge werden hiermit abgesichert.
Eine Zahlungsgarantie seitens der Bank kommt also immer in folgenden Situationen zum Einsatz: Die Bonität des/der Schuldner:in und dessen sonstige Sicherheiten reichen dem/der Gläubiger:in nicht aus. Infolgedessen verlangt der/die Gläubiger:in die Zahlungsgarantie einer dritten Partei – meist der Bank.
Ab wann handelt es sich um eine Zahlungsgarantie?
Wie du nun weißt, spielen die Bonität des Schuldners und sonstige Sicherheiten eine essentielle Rolle. Und zwar immer dann, wenn es um die Aufnahme eines Kredites geht. Doch ab wann spricht man von einer Zahlungsgarantie?
Beispiele für die Zahlungsgarantie einer Bank
Zu einer der einfachsten Formen der Bankgarantie zählt ganz klar die klassische Bürgschaft. Besser gesagt, die Zahlungsbürgschaft. Stell dir folgendes vor: Du gründest ein Start-up und benötigst zu Beginn einen Kredit in Höhe von mehreren Millionen Euro. Ein Darlehen gewährt dir die Bank jedoch nicht, da dein Unternehmen kaum Umsätze vorlegen kann. Aus diesem Grund agiert die Muttergesellschaft deines Start-ups als Bürge bei der Bank. Sollte es seitens deines Start-ups zu einer Zahlungsunfähigkeit kommen, bittet diese die Muttergesellschaft zur Kasse.
Ein weiteres Beispiel der Zahlungsgarantie liegt auch in diesem Fall vor: Du gewährst deinen Kund:innen die Zahlungsmöglichkeiten via Kredit- oder Girokarte. In diesem Fall liegt eine Bankgarantie des kartenausgebenden Geldinstituts vor. Dieses wiederum garantiert dir als Verkäufer:in, dass der zu zahlende Betrag auch tatsächlich verfügbar ist.
Zu guter Letzt noch ein weiteres Beispiel der Zahlungsgarantie: Die Warenkreditversicherung. Hierbei schließt du für dein Unternehmen eine Bankgarantie-Versicherung ab. Diese Art von Versicherungsschutz soll dich und dein Unternehmen vor Zahlungsausfällen absichern. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eine globale Versicherung für sämtliche Zahlungsausfälle gewährter Schuldner handeln. Ebenso kann sich die Garantie aber auch nur auf eine bestimmte Forderung beziehen. Tritt der Versicherungsfall ein, da der oder die Schuldner:in nicht zahlt, springt der Versicherer ein und leistet die Zahlung.
Für wen spielt die Zahlungsgarantie eine Rolle
Die Zahlungsgarantie ist vor allem für die Unternehmen von essentieller Bedeutung, die Forfaitierung oder Factoring betreiben. Beim sogenannten Factoring werden sämtliche Forderungen verkauft. Bei der Forfaitierung steht dagegen lediglich die Veräußerung einzelner Forderungen im Vordergrund.
Die Zahlungsgarantie und der internationale Zahlungsverkehr
Auch im internationalen Zahlungsverkehr werden Zahlungsgarantien geleistet. Hierbei handelt es sich häufig um eine Bankgarantie zugunsten des oder der Exporteur:in im Auftrag des/der Importeur:in. Sie dient als eine Art Schutz für die garantiebegünstigte Person. Schließlich kann es immer mal wieder dazu kommen, dass ein:e Importeur:in seiner oder ihrer Restzahlungspflicht nicht nachkommen kann – oder er dies einfach verweigert.
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