Ab wann ist dein Auto ein Youngtimer?
Du hast von der Oma eines Kumpels einen quietschgelben Opel Corsa B erstanden: Und der kleine Flitzer hat schon stolze 27 Jahre auf dem Buckel. Ist er nun als Youngtimer ein Klassiker der Automobilgeschichte? Oder ist er doch eher ein alter Gebrauchtwagen, dessen nächste Station der Schrottplatz sein wird?
Wir klären im Folgenden, was ein Youngtimer eigentlich ist und wie er sich von einem Oldtimer unterscheidet. Ebenso erfährst du, was diese Bezeichnung für die Kfz-Versicherung bedeutet.
Die Unterschiede zwischen Old- und Youngtimer
Damit ein Auto als Oldtimer bezeichnet werden kann, muss es einige Bedingungen erfüllen:
- Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein.
- Sachverständige müssen das Auto prüfen und einen zeitgemäßen und allgemein guten Zustand attestieren.
- Ein Oldtimer musst du als solchen anmelden und erhältst dann ein sogenanntes H-Kennzeichen. Damit darfst du das Fahrzeug beispielsweise auch ohne Abgasregelung in Umweltzonen fahren.
- Wenn du einen Oldtimer versicherst, profitierst du von teilweise stark reduzierten Tarifen. Auch die Kfz-Steuer ist mit einer Pauschale von 192 Euro pro Jahr vergleichsweise günstig.
Im Gegensatz zum Oldtimer gibt es für den Youngtimer keine klare Definition. Du kannst dein Auto nicht offiziell als Youngtimer anmelden. Und es gibt auch keine verbindlichen Versicherungs- oder Steuertarife dafür. Es gibt aber Versicherungsgesellschaften, die von sich aus vergünstigte Tarife für Youngtimer anbieten.
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Ab wann gilt dein Auto als Youngtimer?
Im Prinzip gibt es kein festes Alter, ab dem ein Fahrzeug als Youngtimer gilt. Es handelt sich grob gefasst um ein Auto, das nicht mehr als Neuwagen durchgeht. Ein Oldtimer ist es aber auch noch nicht. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet man meist Fahrzeuge ab 15 oder 20 Jahren als Youngtimer.
Außerdem soll der Begriff auch ausdrücken, dass es sich bei dem Youngtimer um einen Klassiker handelt. Oft sind es Modelle, die von Liebhabern geschätzt werden oder sogar einen gewissen Kultstatus erreicht haben. Zu den typischen Youngtimern gehören etwa Sport- oder Luxusautos aus den 90ern. Wie beispielsweise der BMW 3er E46 oder der Alfa Romeo Spider. Als Neuwagen waren diese Modelle damals eher teuer und technisch bereits sehr fortschrittlich.
Deswegen sind sie auch heute noch alltagstauglich und gleichzeitig eine Kapitalanlage für Sammler:innen. Denn ein gut gepflegter Youngtimer wird in einigen Jahren zum wertvollen Oldtimer. Doch auch andere Fahrzeugtypen wie Kombis, Camper und Kleinwagen können als Youngtimer gelten.
Der Youngtimer im Gesetz
Früher gab es in Deutschland eine gesetzliche Regelung zum Youngtimer: Die Ausnahmeverordnung 49 der StVZO definierte alle Pkw mit einem Alter zwischen 20 und 30 Jahren als Youngtimer.
Seit dem 28. Februar 2007 ist diese Verordnung aber nicht mehr gültig. Seitdem gibt es in der StVZO nur noch Regelungen zum Oldtimer. Zum Youngtimer gibt es keine offiziellen Bestimmungen mehr.
Die Vorteile bei der Versicherung
Manche Kfz-Versicherer bieten eine spezielle Youngtimer-Versicherung an. Die Konditionen dafür darf jede Versicherungsgesellschaft selbst definieren, weswegen es teilweise große Unterschiede gibt. Erkundige dich deshalb am besten bei verschiedenen Versicherern nach ihren Youngtimer-Konditionen.
Eine Youngtimer-Versicherung lohnt sich vor allem aus den folgenden Gründen:
- Youngtimer-Versicherungen bieten niedrigere Tarife für die Leistungen der Teilkasko, Vollkasko und der Haftpflicht.
- Im Schadenfall richtet sich die Versicherung nicht nach dem Marktwert des Autos. Stattdessen geht der Versicherungsvertrag vom tatsächlichen Wert aus. Dieser liegt durch Pflege und Restaurierung meist deutlich über dem Marktwert.
- In einer Youngtimer-Versicherung ist meistens auch eine sogenannte Ruheversicherung für Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen einbegriffen. Diese haftet für Schäden außerhalb der Fahrsaison, wenn du dein Auto für mehrere Monate nicht fährst.
Bedingungen für eine Youngtimer-Versicherung
Bei den meisten Youngtimer-Versicherungen muss dein Auto diese oder ähnliche Bedingungen erfüllen:
- Mindestalter: Viele Versicherer akzeptieren Pkws ab einem Alter von 20 Jahren als Youngtimer, manche Anbieter jedoch erst ab 25 Jahren.
- Fahrer oder Fahrerin: Oft musst du selbst mindestens 25 Jahre alt sein, um eine Youngtimer-Versicherung abschließen zu können.
- Wertgutachten: Ein Gutachten mit Zustandsnote genügt in der Regel.
- Mindestwert: Ein Youngtimer muss einen gewissen Wert haben, um versicherungswürdig zu sein. Die Untergrenze liegt oft bei 4.000 Euro.
- Maximale Fahrleistung: Mit dem Auto als Youngtimer darfst du je nach Anbieter nicht mehr als 9.000 Kilometer pro Jahr zurücklegen.
- Zweitauto: Oft musst du nachweisen, dass du ein Alltagsauto besitzt und den Youngtimer nur in der Freizeit fährst.
- Leistungskombination: Bei vielen Versicherern musst du für die Youngtimer-Versicherung zusätzlich zur Haftpflicht mindestens eine Teilkasko abschließen.
Welches Kennzeichen bekommt ein Youngtimer?
Für Youngtimer gibt es kein gesondertes Kennzeichen. Denn alle Pkw, die jünger als 30 Jahre sind, gelten vor dem Gesetz als reguläre Fahrzeuge. Rechtlich gesehen macht es also keinen Unterschied, ob dein Auto fünf oder 25 Jahre alt ist. Die StVZO grenzt nur die Oldtimer von den regulären Fahrzeugen ab, deshalb bekommen diese auch das H-Kennzeichen.
Das rote 07-Kennzeichen ist ebenfalls nur für Oldtimer erhältlich. Fahrzeughalter und Fahrzeughalterinnen dürfen mit diesem Kennzeichen nur zu bestimmten Zwecken am normalen Straßenverkehr teilnehmen. Es ist vorrangig dafür gedacht, den Oldtimer zu einer Rally oder einer Ausstellung zu bringen. Auch Fahrten zu Vorführungszwecken vor einem Verkauf oder für die Wartung sind erlaubt.
Für deinen Youngtimer kommt also in erster Linie ein reguläres Kfz-Nummernschild infrage. Außerdem kannst du deinen Youngtimer natürlich auch auf eine Saison- oder Wechselkennzeichen zulassen.
Welches Kennzeichen ist für meinen Youngtimer das Richtige?
Als Youngtimer-Halter oder -Halterin hast du die Wahl zwischen dem regulären Kennzeichen oder einem von zwei Sonderkennzeichen: Dem Saison- oder dem Wechselkennzeichen. Welches Nummernschild sich am meisten lohnt, ist individuell und hängt von deiner Fahrzeugnutzung ab:
- Reguläres Kfz-Kennzeichen: Das normale amtliche Kennzeichen solltest du beantragen, wenn du deinen Youngtimer als Alltagsfahrzeug nutzt. Nur mit diesem Kennzeichen kannst du das Auto während des ganzen Jahres nutzen. Du hast damit auch keine Kilometerbeschränkung und darfst entsprechend so weit fahren, wie du willst. Wie bei jedem modernen Auto zahlst du auch mit diesem Kennzeichen den regulären Kfz-Steuersatz. Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer gehen normalerweise mit einer eingeschränkten Fahrzeugnutzung einher.
- Saisonkennzeichen: Ist der Youngtimer dein Zweitwagen und fährst du im Alltag ein anderes Auto? Dann lohnt sich ein reguläres Kennzeichen eher nicht. Eine saisonale Zulassung könnte dann die bessere Option sein. Wenn du ein Saisonkennzeichen beantragst, legst du einen Zeitraum fest, indem du jedes Jahr fahren möchtest. Dieser Zulassungszeitraum kann zwischen acht Wochen und elf Monaten lang sein. Während dieser aktiven Periode darfst du das Fahrzeug uneingeschränkt im Straßenverkehr nutzen und bezahlst Steuern und Versicherungsbeiträge. Außerhalb der Saison musst du weder Kfz-Steuer noch die Versicherung bezahlen. Dafür darfst du das Auto aber nicht bewegen – nicht einmal zur Garage oder zum TÜV. Falls du deinen Youngtimer im Winter also sowieso stehen lässt, sparst du mit einem Saisonkennzeichen bares Geld.
- Wechselkennzeichen: Dieses Sonderkennzeichen erlaubt es dir, zwei Fahrzeuge unter dem gleichen Nummernschild abwechselnd zu benutzen. Die einzige Vorgabe dabei ist, dass beide der gleichen Fahrzeugklasse angehören. Du musst dann jeweils die Kennzeichen an dem Fahrzeug anbringen, das du gerade fährst. Bei Bedarf wechselst du es einfach. So kannst du beispielsweise dein Alltagsauto unter der Woche benutzen, um zur Arbeit zu fahren. Am Wochenende nimmst du dann die Kennzeichen ab und montierst sie an deinem Youngtimer. Beispielsweise, um damit Ausflüge zu machen. Du zeigst mit einem Wechselkennzeichen, dass nie beide Wagen gleichzeitig in Gebrauch sind. Aufgrund dieser geringeren Fahrleistung gewähren dir viele Kfz-Versicherer vergünstigte Prämien. Bei der Kfz-Steuer sparst du mit einem Wechselkennzeichen hingegen nicht.
Neben der Deckung von Unfallkosten durch unsere Kfz-Versicherung übernehmen wir auch Reparaturkosten, die durch den natürlichen Verschleiß deines Fahrzeugs entstehen können. Fahre ohne Sorgen und lasse uns die Kosten übernehmen, damit dein Youngtimer in bestem Zustand bleibt
Youngtimer zulassen – diese Dokumente brauchst du
Weil es für Youngtimer keine gesonderte Regelung gibt, funktioniert deren Zulassung genauso wie bei regulären Autos. Du musst beim Gang zur Zulassungsbehörde die folgenden Papiere dabeihaben:
- Personalausweise oder Reisepass (Achte darauf, dass das Dokument noch gültig ist)
- eVB-Nummer
- Zulassungsbescheinigung Teil 1/Fahrzeugschein (003323-B-0181)
- Zulassungsbescheinigung Teil 2/Fahrzeugbrief
- Kfz-Kennzeichen. Falls das Auto bereits zugelassen ist, brauchst du die bisherigen Kennzeichen.
- Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung/HU-Bericht
- SEPA-Mandat/Einzugsermächtigung für die Kfz-Steuer
Welche Vorteile gibt es?
Wie du gesehen hast, kannst du mit einem Youngtimer bei manchen Kfz-Versicherungsanbietern einen finanziellen Vorteil erwirken. Grundsätzlich bietet ein Youngtimer allerdings wenig Vorteile gegenüber einem modernen Auto. Einen Youngtimer zu pflegen und zu erhalten ist eher eine Herzenssache. Wenn du ein Liebhaber von Klassikern der Automobilgeschichte bist: Dann ist ein Youngtimer eine Investition in die Zukunft. Denn in einigen Jahren wird er zum Oldtimer. Und dann kannst du damit auch von finanziellen Vorteilen profitieren.
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