Bauherrenhaftpflichtversicherung

Von Linda 29 September, 2023
4 minutes
bauherrenhaftpflichtversicherung

Bauherren sehen sich mit besonders viel Verantwortung konfrontiert. Unabhängig davon, ob es lediglich darum geht, verschiedene Renovierungsarbeiten vorzunehmen oder wirklich ein komplett neues Gebäude zu errichten: In der Position als Bauherr:in bist du gut beraten, dich abzusichern.

Eine besonders wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Haftpflichtversicherung. Sie ist – je nach Vertragsmodell – dazu in der Lage, dir einen umfangreichen Schutz zu bieten.

Aber: Wenn du dafür sorgen möchtest, dass im Zweifel nicht deine Existenz auf dem Spiel steht, ist es wichtig, sich ein wenig Zeit zu nehmen, um sich mit den verschiedenen Optionen rund um deinen Versicherungsvertrag auseinanderzusetzen. Nicht jede Haftpflichtversicherung deckt auch Bauherrenrisiken ab.

In diesem Artikel erfährst du, welche Versicherungen grundsätzlich für Bauherr:innen sinnvoll sind und was du beim Abschluss eines Vertrages und dem Vergleich der einzelnen Anbieter beachten solltest.

Bauherrenhaftpflichtversicherung: Das musst du beachten!

Im ersten Schritt ist es wichtig, die Verantwortung, mit der du als Bauherr:in konfrontiert wirst, nicht zu unterschätzen. Unabhängig davon, ob du den Schaden selbst verursacht hast oder nicht, bist du für die Schäden, die im Zusammenhang mit deiner Baustelle entstehen, verantwortlich.

Daher ist es umso wichtiger, sich mit Hilfe einer Bauherrenhaftpflichtversicherung zu schützen – im Idealfall natürlich bevor du damit begonnen hast, zu bauen. Wie günstig oder wie teuer die Beiträge zur Versicherung sind, ist von verschiedenen Faktoren, unter anderem von der gewählten Versicherungssumme und dem Anbieter abhängig.

Möglicherweise bist du überrascht davon, wie hoch besagte Versicherungssumme häufig angesetzt wird. Mehrere Millionen sind hier absolut keine Seltenheit. Wenn du dir jedoch vor Augen führst, welche Schäden von einer Baustelle ausgehen können, zeigt sich schnell, dass die entsprechenden Beträge durchaus gerechtfertigt sind.

Du möchtest Kosten sparen? Dann solltest du dir zusätzlich überlegen, einen Vertrag mit einer Selbstbeteiligung abzuschließen.

Das Versicherungsende wird oft auf den Abschluss der Bauarbeiten gelegt. Viele Versicherer setzen jedoch auch auf pauschale Vertragsdauern von drei Jahren oder weniger.

Achte in jedem Fall darauf, deinem Versicherer mitzuteilen, welche Arbeiten auf der Baustelle von dir selbst und welche Arbeiten von einem externen Anbieter übernommen werden. Somit stellst du sicher, dass dein Versicherungsschutz auch dann greift, wenn du beispielsweise als Hobbyhandwerker:in tätig warst.

Du möchtest wissen, wann du eine Bauherrenhaftpflicht abschließen solltest? Am besten noch bevor du damit beginnst, die ersten Schritte mit der Baufirma, dem Architekten und weiteren Personen zu planen. Somit stellst du sicher, dass alle von Beginn an optimal abgesichert sind.

Welche Versicherungen sind sinnvoll als Bauherr?

Um herauszufinden, welche Versicherungen für dich als Bauherr besonders wichtig sind, ist es im ersten Schritt wichtig, deine individuelle Situation zu beleuchten. Solltest du beispielsweise bereits ein Haus besitzen und dieses „nur“ umbauen wollen, kannst du in der Regel auf deine private Haftpflichtversicherung vertrauen.

Im Zweifel ist es selbstverständlich wichtig, auch hier vorher nachzufragen, um dafür zu sorgen, dass du auch wirklich optimal abgesichert bist. Eventuell ist es auch nötig, die angegebene Deckungssumme anzupassen.

Weitere Versicherungen, mit denen du dich als Bauherr unbedingt auseinandersetzen solltest, sind:

  • die Bauleistungsversicherung, die im Zusammenhang mit Schäden am Rohbau greift
  • die Rohbauversicherung, die dich vor den finanziellen Folgen eines Feuers schützt
  • die Bauhelferunfallversicherung, die dafür sorgt, dass beispielsweise Freunde, die dir auf der Baustelle helfen, ebenfalls versichert sind.

Dein Gebäude ist bereits fertig? In diesem Fall lohnt es sich, in dem Artikel „Gebäudeversicherung: So kannst du bei den Kosten sparen!“ vorbeizuschauen. Solltest du eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert haben und dich nun fragen, wie du diese optimal versichern kannst, wirf einen Blick auf „Photovoltaikversicherung: Wie versichert man eine Solaranlage?“.

Bauherrenhaftpflichtversicherung: Diese Ausnahmen gibt es

Grundsätzlich gilt für die Bauherrenhaftpflichtversicherung dasselbe Motto, wie im Zusammenhang mit einer Hausratversicherung oder einer (Wohn-)Gebäudeversicherung: Wenn du dich für den richtigen Vertrag entschieden hast, der optimal zu deinen Ansprüchen passt, profitierst du von einer verlässlichen Absicherung. Es gibt jedoch auch einige Fälle, in deren Zusammenhang die Bauherrenhaftpflichtversicherung nicht zahlen würde.

So leistet diese nicht, wenn sich einer der Arbeitenden dazu entschließt, Ansprüche gegen dich zu stellen. Ein typisches Beispiel: Ein beauftragte:r Bauarbeiter:in, der bei dir auf deiner Baustelle tätig ist, verletzt sich während seiner Arbeitszeit. In diesem Fall handelt es sich um einen klassischen Arbeitsunfall, der der gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet werden muss. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung wäre in diesem Fall nicht zuständig.

Solltest du dir als Laie vorgenommen haben, dein Haus ohne einen Architekten und ohne eine Baufirma errichten zu wollen, ist es ebenfalls nicht möglich, eine Bauherrenhaftpflichtversicherung abzuschließen. Denn: Die Versicherer knüpfen ihre Leistungen daran, dass sie sich sicher sein können, dass du Experten mit den entsprechenden Aufträgen betraut hast. (Daher ist es auch, wie bereits weiter oben schon erwähnt, so wichtig, deinen Versicherer im Vorfeld darauf hinzuweisen, wenn du Arbeiten in Eigenregie übernimmst.)

Achte zu guter Letzt auch darauf, dass nicht alle Schäden, die an einer Baustelle entstehen können, durch die Bauherrenhaftpflichtversicherung übernommen werden. Was genau die Bauherrenhaftpflichtversicherung abdeckt, kannst du immer im jeweiligen Vertrag nachlesen. Je nachdem, welche Arbeiten in deinem persönlichen Fall anstehen, solltest du dich gegebenenfalls zusätzlich, zum Beispiel durch eine Bauleistungsversicherung, schützen.

Deine Wohnung beziehungsweise dein Haus ist fertig und vermietet? Dann wirf einen Blick auf den Artikel „Mietsachschäden in der (Haftpflicht-) Versicherung: Wer zahlt was?“.

Bildnachweis:
Headerbild: ©AdobeStock_617047596_mihail

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