Sonderfahrten in der Fahrschule: Fit für Autobahn, Landstraße und das Fahren bei Dunkelheit

Von Julia Schäfer 24 März, 2023
4 minutes
Sonderfahrten Fahrschule

Jedes Mal, wenn du mit dem Fahrschulauto zum Beispiel auf die Autobahn fährst, gilt das als eine Sonderfahrt. Aber weißt du, welche dieser Sonderfahrten verpflichtend sind, damit du deinen Führerschein Klasse B bekommst? Welcher Ablauf dabei vorgeschrieben ist und wie viel das kostet? Hier beantworten wir dir all diese Fragen.

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Was versteht man unter Sonderfahrten?

Um den Führerschein fürs Auto machen zu können, musst du in der Fahrschule eine bestimmte Anzahl von Sonderfahrten absolvieren.

Sonderfahrten sind anders als die „normalen“ Fahrstunden!

Bevor du Sonderfahrten absolvierst, musst du als Füherscheinbewerber:in zunächst zeigen, dass du mit dem Straßenverkehr vertraut bist. Erst wenn dein:e Fahrlehrer:in der Meinung ist, dass du den Umgang mit dem Auto beherrschst und auch die Verkehrsregeln fest „sitzen“, vereinbart ihr Termine für die Sonderfahrten.

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Sonderfahrten für den Führerschein: Diese sind Pflicht

Sonderfahrten musst du für einen Auto-Führerschein der Klasse B und für die Klassen A und C absolvieren.

Folgende drei Sonderfahrten sind bei deiner Führerscheinprüfung Pflicht:

  • Nachtfahrt in der Fahrschule: Ziel hierbei ist es, dass du den richtigen Umgang mit allen Beleuchtungselementen des Kraftfahrzeugs übst. Darum werden bei Nachtfahrten auch zunächst alle Lampen gecheckt. Also Abblendlicht, Bremsleuchten und Fernlicht. Oft führt die gewählte Strecke über eine Landstraße. Dort übst du den Einsatz des Fernlichtes. Insgesamt werden für Nachtfahrten drei reguläre Fahrstunden angesetzt, also etwa 135 Minuten.
  • Die Autobahnfahrt in der Fahrschule: Auch das will gelernt sein – und zwar insgesamt 180 Minuten lang. So lange übst du, dich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, wie du gefahrlos überholst, bei hohem Tempo einen sicheren Spurwechsel vornimmst und wie du auf die Autobahn auf- und wieder abfährt.
  • Überlandfahrt: Mit einer Gesamtdauer von 225 Minuten ist die Überlandfahrt die längste aller Sonderfahrten. Vorzugsweise auf Landstraßen absolvierst du hierbei längere Strecken. Hier lernst du, dein Tempo richtig zu drosseln und verkehrssicher zu überholen. Eine weitere Aufgabe ist oft, ein vorgegebenes Ziel mit Hilfe von Straßenschildern oder einer Landkarte selbst zu finden.

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Sonderfahrten und Pflichtstunden – das sind die Unterschiede

Im Grunde genommen ist jede Fahrstunde, die du in der Fahrschule absolvierst, eine Pflichtstunde.

Denn um zur Führerscheinprüfung zugelassen zu werden, musst du zunächst die „normalen“ Fahrstunden in der sogenannten Grundausbildung nehmen. Wie viele das sind, hängt ganz von dir und deinem:deiner Ausbilder:in ab. Obendrauf kommen dann noch die vorgeschriebenen Sonderfahrten.

So geht’s richtig: Anfahren lernen

Bevor es an die Sonderfahrten geht, musst du also zunächst lernen, dich im normalen Straßenverkehr zurechtzufinden. Erst wenn du dabei sicher genug bist, kann es an die mindestens 12 Sonderfahrten gehen.

Es gibt keine festgelegte Anzahl von Pflichtstunden, um zur Führerscheinprüfung zugelassen zu werden. Es kommt eben darauf an, wie viele Stunden du brauchst, um dich mit dem Verkehrsgeschehen vertraut zu machen. Ist dein:e Fahrlehrer:in der Auffassung, dass du die Grundausbildung abgeschlossen hast, kannst du die Sonderfahrten absolvieren.

Sonderfahrt Fahrschule

Preise und Kosten der Führerscheinausbildung

Den „Lappen“ zu bekommen, ist kein billiger Spaß! Erschwerend hinzu kommt, dass es für Fahrschulen keine Gebührenordnung gibt. Das heißt, dass jede Fahrschule ihre Gebühren für die Ausbildung selbst festlegen kann.

Ein Kostenvergleich lohnt sich darum!

Die meisten Fahrschulen halten sich mehr oder weniger an folgende Kosten für den Führerschein Klasse B für ein Auto:

Die Grundgebühr liegt meist zwischen 350 und 500 Euro. Diese wird allein für den theoretischen Unterricht fällig. Der Unterricht besteht aus 12 Doppelstunden von jeweils 90 Minuten für den Grundstoff und zwei für Zusatzstoffe.

Hinzukommen die normalen Fahrstunden à 45 Minuten. Für die Fahrstunden verlangt die Fahrschule in der Regel zwischen 55 und 70 Euro pro Stunde. Wie viele dieser Übungsfahrten oder Ausbildungsstunden du benötigst, hängt von deinem Können ab.

Erst jetzt werden die Sonderfahrten unternommen, die jeweils zwischen 65 Euro und 95 Euro kosten.

Lernmaterial wie zum Beispiel Bücher, Online-Medien und -Zugänge zu Führerschein-Apps kosten noch einmal rund 90 bis 120 Euro.

Für die Vorstellung zur theoretischen Prüfung verlangen die meisten Fahrschulen zwischen 60 bis 70 Euro.

Die Zulassung zur praktischen Prüfung schlägt noch einmal mit 160 bis 250 Euro zu Buche.

Die theoretische Prüfung selbst kostet Dekra, TÜV und Co. einheitlich rund 23 Euro.

Auch die Kosten der praktischen Führerscheinprüfung liegen bei etwa 117 Euro.

Die Straßenverkehrsbehörde verlangt für den Führerscheinantrag je nach Bundesland zwischen rund 38 und 70 Euro.

Hinzu kommen dann noch die Kosten für die vorher zu leistende Erste Hilfe Kurs. Zusätzlich benötigst du einen aktuellen Sehtest und ein biometrisches Passfoto.

Sonderfahrten in der Fahrschule: So bereitest du dich vor

Vor allem die Überlandfahrt stellt viele Fahrschüler:innen vor große Herausforderungen. Denn zum ersten Mal dauert hier eine Autofahrt rund vier Stunden!

Da heißt es, gut vorbereitet zu sein, um diese Sonderfahrt auch „heil“ zu überstehen.

  • Präge dir vorab die Regeln zum Autofahren auf Landstraßen genau ein. Besonders die Verkehrsschilder, die hierbei eine Rolle spielen, sind wichtig.
  • Möglicherweise gibt dir dein:e Fahrlehrer:in vorher schon den einen oder anderen Tipp, worauf du dich einstellen solltest. Präge dir die wichtigsten Punkte gut ein.
  • Achte darauf, dass du in der Nacht zuvor genügend schläfst und am Morgen gut frühstückst.
  • Versuche, nicht nervös zu sein. Wenn etwas unklar ist, frag ruhig mehrmals nach.
  • Vermeide die Einnahme von Beruhigungsmitteln: Diese beruhigen zwar deine Nerven, doch Vorsicht: Die Einnahme solcher Mittel führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Hier sind Fehler vorprogrammiert.
  • Bleibe gelassen: Nervosität und Stress, den du dir selbst machst, verschlimmern die Situation und sind meist Auslöser kleiner Flüchtigkeitsfehler.

Bildnachweis: Header: ©AdobeStock_367636773;Maksym, Bild 1: ©AdobeStock_34769466;Alexander Raths

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