Aktive und passive Sicherheitssysteme im Auto

Von Manu 26 März, 2024
4 minutes
Passive Sicherheit im Auto: Fahrspurassistent im Auto-Cockpit

Alle Sicherheitssysteme im Auto verfolgen ein und dasselbe Ziel: Die Sicherheit des Fahrers und seiner Insassen. Sie sollen die Gefahren eines Unfalls minimieren und dabei alle bestmöglich schützen. So zum Beispiel durch einen Sicherheitsgurt oder Spurhalteassistenten. Es gibt viele unterschiedliche Sicherheitssysteme. Wir zeigen dir, welche passiven und aktiven Sicherheitssysteme es im Auto gibt, welche Aufgaben diese haben und wo der Unterschied zwischen den passiven und aktiven Systemen liegt.

Was ist aktive und passive Sicherheit im Auto?

Die aktiven Sicherheitssysteme in einem Auto kommen noch vor einem Unfall zum Einsatz. Zu diesen Vertretern gehören unter anderem verschiedene Assistenzsysteme, wie das Antiblockiersystem oder das elektronische Stabilitätsprogramm. Sie haben die Aufgabe, im Ernstfall dafür zu sorgen, dass du als Fahrer die Kontrolle über dein Fahrzeug behältst. Sie unterstützen also die aktive Sicherheit.

Doch trotz aller Systeme kann es immer mal wieder zu einem Unfall kommen. Jetzt kommen die passiven Sicherheitssysteme ins Spiel. Diese sorgen nun dafür, dass die Situation so glimpflich wie möglich ausgeht. In diesem Bereich fallen Airbags, Knautschzonen oder Sicherheitsgurte.

Werden die Sicherheitssysteme in der Chronologie von einem eventuellen Unfall betrachtet, so stehen die aktiven Systeme immer an erster Stelle. In den vergangenen Jahren konnte beobachtet werden, dass sich im Bereich der Fahrerassistenzsysteme einiges tut und immer neue Systeme auf den Markt kommen, welche sowohl die Fahrzeugsicherheit als auch die allgemeine Verkehrssicherheit erhöhen. Diese besonderen Sicherheitshelfer sollen nicht nur den automobilen Alltag erleichtern, sondern diesen in erster Linie sicherer machen.

Das sind aktive Sicherheitssysteme im Auto

Diese aktiven Sicherheitssysteme im Auto arbeiten zusammen, um die Sicherheit des Fahrzeugs und seiner Insassen zu verbessern. Sie erkennen potenzielle Gefahrensituationen und warnen entweder den Fahrer oder greifen in einigen Fällen sogar automatisch ein, um Unfälle zu vermeiden.

Antiblockiersystem (ABS)

Das Antiblockiersystem gehört zur Standardausstattung eines Autos und muss bereits seit 2004 in jedem Neuwagen verbaut werden. Wie der Name schon verrät, hat das Antiblockiersystem die Aufgabe, dass die Räder von deinem Auto bei einer Vollbremsung nicht blockieren, sondern auch dann frei gelenkt werden können. Des Weiteren werden Bremsplatten verhindert. Hierbei handelt es sich um flache Stellen, welche durch eine intensive punktuelle Abreibung entstehen, die bei einer starken Bremsung ohne ABS auftritt.

Elektronisches Stabilitätsprogramm (EPS)

Auch das elektronische Stabilitätsprogramm muss seit 2014 in jedem Neuwagen verbaut werden und gehört damit zur Pflichtausstattung. Es konnte sich bereits in zahlreichen Situationen bewähren. Dieses System macht es möglich, jedes der Räder einzeln abzubremsen, sodass du als Fahrer weiterhin die komplette Kontrolle hast.

Notbremsassistent

Der Notbremsassistent hat die Aufgabe, im Notfall einzugreifen, wenn der Fahrer nicht schnell genug reagiert. Hierbei werden die Bremsen automatisch aktiviert. Das zum Beispiel, sobald auf der Straße ein Hindernis erkannt oder du zu dicht auf das vorausfahrende Fahrzeug auffährst und der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird. Es gibt einige Notbremssysteme, welche vor der Geschwindigkeitsdrosselung oder der Bremsung ein akustisches oder optisches Signal abgeben.

ABS-Symbol bei Geschwindigkeitsanzeige im Auto: passive Sicherheit

Geschwindigkeitsassistenten

Die Intelligent Speed Adaption, kurz ISA, gibt dir einen Hinweis, sobald du die zugelassene Höchstgeschwindigkeit überschreitest. Hier gibt es unterschiedliche Systeme. Während eines „nur“ warnt, drosseln wieder andere ISA die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Handelt es sich um eine halb-offene ISA wird der Pedaldruck erhöht. Trotz Warnung kannst du weiterhin Gas geben, nur etwas „unbequemer“. Bei einer geschlossenen ISA wird die Fahrzeuggeschwindigkeit eigenständig durch das System reduziert. Dadurch soll die Fahrweise sicherer gemacht werden. Außerdem wirst du vor Strafzetteln geschützt.

Müdigkeitswarnsysteme

Der Sekundenschlaf gehört zu einer häufig auftretenden Unfallursache. Allein im Jahr 2020 konnten 1448 Unfälle mit Verletzten oder sogar Toten auf übermüdete Fahrer zurückgeführt werden. Es gibt moderne Warnsysteme, welche die „mentale Verfassung“ des Fahrers erkennen. Durch ein akustisches Signal wirst du im Falle von erkannter Müdigkeit daran erinnert, eine Pause einzulegen.

Das sind passive Sicherheitssysteme im Auto

Auch die passiven Sicherheitssysteme im Auto konnten sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickeln und leisten Tag für Tag Beeindruckendes. Nicht selten stellen diese bei einem Umfall die letzte Bastion zwischen den leichteren und den schlimmeren Verletzungen dar.

Anschnallgurt

Schon seit 1976 gilt in Deutschland die Anschnallpflicht und ist im Bereich der Fahrzeugsicherheit nicht mehr wegzudenken. Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat handelt es sich beim Anschnallgurt um den Lebensretter Nummer eins.

Gurtstraffer

Durch den Einsatz von Gurtstraffern werden die Anschnallgurte im Auto noch sicherer. Diese sorgen dafür, dass alle Insassen vor einem Aufprall fest angeschnallt sind. Das verhindert, dass jemand bei einer starken Vollbremsung oder bei einem Aufprall unter dem Gurt hindurchrutscht. Innerhalb von nur 10 bis 15 Millisekunden wird der Sicherheitsgurt in deinem Auto um bis zu 15 cm angezogen. Vor allem bei einem zuvor locker sitzenden Gurt kann das schnell den lebensrettenden Unterschied ausmachen.

Airbag

In den heutigen Fahrzeugen ist in der Regel sowohl ein Front-, Seiten- und Kopfairbag verbaut. Diese verhindern bei einem Unfall, dass du und andere Insassen durch harte Teile im Innenraum verletzt werden. Durch eine gezielte Entzündung von einem im Inneren befindlichen Gas blasen sich Airbags innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden auf und schützen vor einem harten Aufprall und den damit verbundenen schweren Verletzungen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Airbag-Varianten. Dabei gehen nicht bei jedem Unfall alle auf, sondern immer der Airbag, welcher betroffen ist.

Kopfstützen

Die verbauten Kopfstützen dienen nicht nur dem Komfort während der Fahrt, sondern haben auch eine schützende Wirkung. Bei einem Unfall schnellt der Kopf zuerst nach vorn. Im Moment des Stillstandes wird der Kopf im Anschluss jedoch ebenso schnell zurückgeworfen. Durch die Kopfstütze wird genau diese Bewegung aufgefangen und dadurch verhindert, dass der Nacken überstreckt.

 

Bildnachweise:

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