Kostenvoranschlag für Kfz-Reparaturen: Kosten im Überblick
Für die meisten Autofahrerinnen und Autofahrer stellt ein Unfall ein einschneidendes Erlebnis dar. Nach einem Unfall musst du mit dem Geschehenen in psychischer und finanzieller Hinsicht fertig werden. Beides kann sich – wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen – zu einer Belastung entwickeln.
Abgesehen vom klassischen Schadenfall kann es sein, dass du eine Autowerkstatt aufsuchen musst. Zum Beispiel, wenn deine Autoscheibe kaputt ist oder nach einem Wildunfall. Auch wenn es „nur“ darum geht, ein paar Steinschlagschäden zu entfernen.
Es ist von Vorteil, zumindest grob zu wissen, wie hoch deine Werkstatt-Rechnung sein wird. Wir erklären dir, ob ein Kostenvoranschlag kostenpflichtig ist und wenn ja, welche Ausgaben auf dich zukommen können. Die folgenden Abschnitte helfen dir auf der Suche nach Antworten weiter!
Was kostet ein Kostenvoranschlag für Kfz-Reparaturen?
Vorweg: Es gibt viele freie Werkstätten und auch viele Partnerwerkstätten, die Kostenvoranschläge aus Kulanz kostenlos erstellen. Natürlich kann es sein, dass du einen Kostenvoranschlag bei einer Werkstatt beantragst und hierfür zahlen musst. Eine einheitliche Regelung hierzu gibt es nicht. Ob du einen Kostenvoranschlag bezahlen musst, kann also nicht einheitlich festgehalten werden.
In den meisten Fällen stehen die Kosten, die im Zusammenhang mit dem Kostenvoranschlag anfallen, im Verhältnis zur Reparatur. Der Kostenvoranschlag wird in solchen Fällen mit etwa 10 Prozent der Reparaturkosten berechnet.
Überwiegend handelt es sich dabei um die Ausnahme. Denn in den meisten Fällen musst du für deinen Kostenvoranschlag für dein Kfz entweder weniger oder überhaupt nichts bezahlen. Kein Wunder. Immerhin sind die betreffenden Werkstätten darauf bedacht, dich als Kunden oder Kundin zu werben und zu behalten. Wenn du zum Beispiel im Falle einer Steuergerät-Reparatur oder einer Felgenreparatur in Vorkasse gehen sollst, weil du Interesse am Preis hast, entscheidest du dich sonst womöglich für eine andere Werkstatt.
Solltest du von einer Werkstattbindung betroffen sein, schränkt sich deine Auswahl dementsprechend ein.
Unfall: Wann zahlt die Versicherung den Kostenvoranschlag?
Wenn du der oder die Geschädigte eines Unfalls bist, hast du in jedem Fall das Recht auf einen Sachverständigen oder eine Sachverständige. Dies gilt auch, wenn deine Versicherung dich darauf hinweist, dass eigentlich ein Kostenvoranschlag für die Autoreparatur ausreichen würde. Ein professioneller Sachverständiger bietet dir jedoch viele Vorteile. Geht es um Streitigkeiten über den Unfallhergang, um eine Wertminderung oder um einen (von deiner Seite aus) unverschuldeten Unfall.
Hast du den Unfall selbst verschuldet, werden Kosten für Sachverständige in der Regel nicht durch die Versicherung übernommen. Dann kann es sein, dass deine Versicherung selbst eine sachverständige Fachperson schickt oder sich auf die Kalkulation der Werkstatt beruft. Das zeigt dir dann die voraussichtlichen Kosten für die Instandsetzung deines Autos auf.
Um versicherungstechnisch auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dich mit den jeweiligen Vertragsbestimmungen auseinandersetzen. Dies wird vor allem dann ersichtlich, wenn du zum Beispiel einen Unfall im Ausland hast. Einige Versicherungen schränken die Leistungen in verschiedenen Ländern ein. Manchmal müssen besondere Konditionen bei Reisen in andere Länder beachtet werden.
Du möchtest wissen, welche Regeln für Unfälle mit Fahrzeugen ohne TÜV gelten? Dann solltest du im Artikel „Unfall bei abgelaufenem TÜV – Zahlt die Versicherung?“ vorbeischauen.
Bevor Reparaturen am Fahrzeug durchgeführt werden, ist oft ein Kostenvoranschlag erforderlich. Mit unserer Reparaturkostenversicherung bist du stets auf der sicheren Seite – egal wie hoch die tatsächlichen Reparaturkosten ausfallen.
Tipps zur Vorbereitung auf den Werkstattbesuch
Damit dein Werkstattbesuch so angenehm und unkompliziert wie möglich vonstattengeht, solltest du dich ein wenig vorbereiten. Die folgenden Tipps helfen dir sicher weiter:
- Formuliere deinen Auftrag genau!
Auch, wenn du dir eigentlich sicher bist, dass „alles klar“ ist: Du solltest deinen Auftrag immer genau formulieren. Ansonsten riskierst du, dass entweder zu viele oder zu wenige Arbeiten ausgeführt werden und (mitunter teure) Missverständnisse entstehen können. Tipp: Gehe zusammen mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin der Werkstatt alle zu erledigenden Reparaturen durch. Schon zu diesem Zeitpunkt kannst du grob über die zu erwartenden Kosten sprechen.
- Bestehe auf einen schriftlichen Kostenvoranschlag
Nur dieser ist verbindlich. Solltest du für die Erstellung des Kostenvoranschlages etwas zahlen müssen, wird der Betrag meist mit dem Reparaturauftrag verrechnet. Am besten lässt du (ebenfalls schriftlich) eine Kostenhöchstgrenze festlegen.
- Bleibe während der Reparatur telefonisch erreichbar
Auch im Zusammenhang mit dem akribischsten Kostenvoranschlag kann es vorkommen, dass der angegebene Preis überschritten wird. Die Differenz sollte sich jedoch auf jeden Fall im Rahmen halten. Wenn sich zeigt, dass der Unterschied zum Kostenvoranschlag zu gravierend wird, muss dich der betreffende Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin informieren. Deswegen solltest du dein Telefon am besten nicht auf „lautlos“ stellen.
- Vereinbare einen verbindlichen Fertigstellungstermin – schriftlich!
Du bist auf deinen Wagen angewiesen? In diesem Fall solltest du unbedingt auf einen verbindlichen Fertigstellungstermin bestehen und dir diesen schriftlich bestätigen lassen. Wird dieser dann von der Werkstatt nicht eingehalten, kannst du sogar Schadensersatz fordern.
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