Bahnübergang: Schienen sicher überqueren

Von Manu 23 März, 2023
4 minutes
Bild von einem Bahnübergang vor blauem Himmel

Bahnübergänge stellen im Straßenverkehr ein großes Risiko dar. Häufig kommt es hier immer wieder zu schwerwiegenden Verkehrsunfällen. Aus diesem Grund schreibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) exakt an dieser Gefahrenzone strikte Verhaltensregeln vor. Ein Bahnübergang ist meist durch Lichtzeichen, Bahnschranken und deutliche Verkehrsschilder gekennzeichnet. Doch welche Vorschriften gelten an einem Bahnübergang? Und wann musst du vor einem Bahnübergang warten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen folgen in unserem Ratgeber.

Das gilt am Bahnübergang

Sei achtsam, wenn du dich an Orten aufhältst, wo sich Züge bewegen. Denn Züge durchqueren Bahnhöfe nicht selten mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometer. Sie haben somit einen extrem langen Bremsweg. Dabei können sie Hindernissen nur schwer ausweichen. Durch sachgemäßes Verhalten kannst du drohende Gefahren reduzieren. Doch was gilt überhaupt an Bahnübergängen?

Ganz einfach: Rot heißt Stopp. Ebenso wie sich senkende Bahnschranken. Ein Bahnübergang ist meist mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet. Du bist verpflichtet, vor diesem anzuhalten. Natürlich nur dann, wenn die Schranken sich senken und Licht- oder Akustiksignale auf einen heranfahrenden Zug aufmerksam machen. Signalisiert ein Bahnmitarbeiter eine kommende Zugeinfahrt, musst du ebenfalls warten. Bei einem unbeschrankten Übergang ohne Signaltechnik musst du hingegen auf ein Pfeifsignal achten. Dieses weist auf einen heranfahrenden Zug hin.

Halte den Bahnübergang stets frei, um dich und andere Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr zu bringen. Befahre den Bahnübergang nur dann, wenn du sicher bist, dass du diesen vollständig überqueren kannst.

Musst du vor einem Bahnübergang warten, gelten folgende Verhaltensregeln:

  • Schalte den Motor ab und halte die Seitenstraßen frei.
  • Schalte das Fernlicht aus. Sofern nötig, kannst du auf das Standlicht zurückschalten.
  • Geschlossene Schranken darfst du nicht umfahren.

Grundsätzlich gilt, dass Schienenfahrzeuge Vorrang haben: auf Bahnübergängen, die über Feld-, Fuß-, Rad- oder Waldwege führen. In Hafen- und Industriegebieten. Auf Bahnübergängen, die mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet sind.

Sind die Bahnschranken wieder vollständig geöffnet, darfst du weiterfahren. Achte auf Lichtzeichen und Bahnmitarbeiter, die dir die Weiterfahrt signalisieren. Bedenke bei einem unbeschrankten Bahnübergang, dass auch aus der Gegenrichtung Züge kommen können. Warte also unbedingt, bis du nach der Durchfahrt eines Zuges wieder uneingeschränkte Sicht auf die Gleise hast.

Damit das Andreaskreuz für alle Verkehrsteilnehmer sichtbar bleibt, beachte:  Zehn Meter vor und hinter dem Schild herrscht innerorts ein Parkverbot. Außerorts gilt das Parkverbot von 50 Meter vor und hinter dem Andreaskreuz.

Achtung: Kommt dein Auto aufgrund eines technischen Defekts oder eines Unfalls auf einem Bahnübergang zum Stehen, verlasse diesen umgehend. Informiere im Anschluss direkt die Polizei und warte auf weitere Anweisungen.

 

Unsere Reparaturkostenversicherung kann dir hilfreich sein, wenn dein Auto bei der Überquerung eines Bahnübergangs beschädigt wird. Sollte es zu Kollisionen oder Schäden am Bahnübergang kommen, helfen wir dir, dass dein Auto schnell wieder fahrtüchtig wird. 

Bahnübergang

Bußgeld: Das droht bei Nichtachtung

Verkehrszeichen am Bahnübergang solltest du stets beachten. Hältst du dich hier nicht an die Straßenverkehrs-Ordnung, musst du mit hohen Bußgeldern und Strafen rechnen. Durch Vorausschauendes Fahren kannst du diese häufig vermeiden.

Überholst du trotz einem geltenden Überholverbot, droht dir ein Bußgeld von 70 Euro. Entsteht durch dein Fehlverhalten eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder gar eine Sachbeschädigung beläuft sich das Bußgeld auf 85 Euro bzw. 105 Euro.

Beachtest du den Vorrang des Schienenfahrzeuges nicht, musst du mit einem Bußgeld von 80 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Fährst du zudem in einer nicht angemessenen Geschwindigkeit, dann ist ein zusätzlicher Punkt im Fahreignungsregister die Folge.

Verstößt du gegen die Wartepflicht, drohen dir ein Bußgeld von 240 Euro und zwei Punkte in Flensburg. Ein Verstoß gegen die Wartepflicht liegt vor, wenn du den Bahnübergang überquerst:

  • obwohl du vor dem Andreaskreuz mit blinkenden Lichtsignalen auf einen heranfahrenden Zug hingewiesen wurdest
  • du trotz senken der Schranken die Schienen überquert hast
  • ein Bahnbediensteter mit Handzeichen auf das heranfahrende Schienenfahrzeug aufmerksam gemacht hat
  • du den Zug hören konntest

Entsteht zusätzlich zum Verstoß gegen die Wartepflicht eine Gefährdung oder Sachbeschädigung, droht dir ein einmonatiges Fahrverbot. Zudem erhöht sich das Bußgeld entsprechend der jeweiligen Situation.

Besonders harte Sanktionen drohen dir, wenn du grob fahrlässig handelst und den Bahnübergang trotz geschlossener Schranken oder Halbschranken überquerst. In diesem Fall beläuft sich das Bußgeld auf 700 Euro. Hinzukommen zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von drei Monaten. Sind die Bahnschranken geschlossen, musst du zwingend warten, bis der Zug vorbeigefahren ist und dir gefahrlose Durchfahrt signalisiert wird.

So verhinderst du Unfälle am Bahnübergang

Du möchtest dir Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot ersparen? Und einen Unfall am Bahnübergang so gut es geht vermeiden? Dann solltest du unbedingt unsere folgenden Tipps beherzigen:

  • Wenn du dich einem Bahnübergang näherst, solltest du die Geschwindigkeit reduzieren.
  • Vor einem Bahnübergang schalte dein Radio ab. Auch empfiehlt es sich auf Gespräche, Telefonate und ähnliche Konversationen zu verzichten. Denn all das kann dich ablenken.
  • Versuche zu keiner Zeit einen Bahnübergang noch kurz vor einem sich nähernden Zug zu überquere Halte dich stattdessen an das Bahnübergang Schild, die Licht- oder Handzeichen.
  • Halte dich niemals auf einem Bahnübergang auf. Und bedenke, dass das Parken vor einem Andreaskreuz in einem gewissen Areal nicht gestattet ist. Dies führt womöglich dazu, dass andere Verkehrsteilnehmer das Bahnübergang Schild nicht wahrnehmen.
Bahnübergang

Auf Warnsignale beim Bahnübergang achten!

Schranken, Blinklichter und akustische Warnsignale dienen an Bahnübergängen als technische Sicherung. Trotz der praktischen Warnmaßnahmen, solltest du zu deiner eigenen Sicherheit über die unterschiedlichen Bahnübergang Warnschilder und Warnsignale Bescheid wissen.

Bei uns in Deutschland sind beinahe alle Bahnübergänge, ganz gleich ob beschrankte oder unbeschrankte, durch ein Andreaskreuz gekennzeichnet. Hierbei handelt es sich um zwei gekreuzte Balken mit roten Enden. Sie befinden sich exakt 2,25 Meter vor dem Bahnübergang und räumen dem Schienenverkehr Vorrang ein. Zusätzlich kann auch ein rotes Blinklicht oder ein gelb-rotes Lichtzeichen angebracht sein. Siehst du ein Andreaskreuz mit rotem Blinklicht, gilt: Leuchtet die Anlage, musst du anhalten. Bei einem Andreaskreuz mit gelb-roten Lichtzeichen schaut das etwas anders aus. Hier signalisiert das gelbe Licht eine Warnung. Der Bahnübergang ist sofort zu räumen. Während das nachfolgende rote Lichtsignal darauf hindeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer anhalten müssen.

Ein Andreaskreuz mit einem Blitz in der Mitte deutet auf eine kreuzende Oberleitung hin. Dieses Warnzeichen ist vor allem für größere Fahrzeuge wie Transporter, LKWs, Busse und Co. relevant.

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