Versicherungsprinzip

Von Manu 10 Oktober, 2023
4 minutes
Versicherungsprinzip

Versicherungen spielen eine große Rolle in unserer Gesellschaft. Als Grundpfeiler dieses Systems gehört das Versicherungsprinzip zu den Prinzipien der Sozialversicherung. Sozialversicherungen sind staatliche Systeme, die die soziale Sicherheit der Bürger:innen schützen. Sie bieten Schutz und finanzielle Unterstützung in Lebenssituationen wie Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit, Alter und Mutterschaft. Sie sind für die  Bürger und jede Bürgerin verpflichtend.

Das sind die Kernprinzipien von Versicherungen

Die Sozialversicherung minimiert finanzielle Risiken im Leben aller Bürgerinnen und Bürger. Indem jeder einen Beitrag einzahlt, profitieren viele von den Leistungen bei Bedarf. Sie beruht auf folgenden Kernprinzipien:

  • Versicherungsprinzip: Dieses Prinzip bildet das Herzstück der Sozialversicherung. Es erklärt, wie Menschen gemeinsam ihre Risiken absichern. Jeder zahlt regelmäßig Beiträge in einen gemeinsamen Pool, aus dem Schäden finanziert werden. Individuelle finanzielle Risiken werden verringert und gemeinsam getragen. Dafür gibt jeder etwas von seinem oder ihrem Gehalt ab.
  • Versorgungsprinzip: Die Regierung stellt finanzielle Unterstützung für Menschen bereit, die besondere Dienste für die Gesellschaft geleistet oder erheblichen Schaden erlitten haben. Zum Beispiel erhalten Soldaten, Rettungskräfte und Personen, die durch staatliche Verantwortung Schaden erlitten haben, Hilfe vom Staat. Diese Unterstützung sichert wichtige Teile der Gesellschaft ab und gewährleistet die öffentliche Versorgung. Anders als bei Versicherungen, bei denen Beiträge gezahlt werden, wird das Versorgungsprinzip durch Steuermittel finanziert. Das beruht auf dem öffentlichen Interesse.
  • Fürsorgeprinzip: Regierung und Gesellschaft tragen die Verantwortung für das Wohl ihrer Bürger. Der Sozialstaat stellt sicher, dass Grundbedürfnisse wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Wohnraum gedeckt Das Fürsorgeprinzip umfasst Unterstützung in Notsituationen, wie bei Arbeitslosigkeit. Die Hilfe hängt von der Bedürftigkeit ab. Nachweise sind Einkommen und Vermögen.

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Einer für alle und alle für einen

Die Gestaltungsprinzipien legen fest, wie die Kernprinzipien in der Praxis umgesetzt werden. Anders gesagt, sind sie ethische Leitfäden und keine strengen Gesetze.

  • Äquivalenzprinzip: Beiträge, die Versicherungsnehmer:innen zahlen, stehen in einem fairen Verhältnis zu den Leistungen. Die Prämien werden gerecht berechnet und spiegeln den Nutzen ihrer Einzahlung wieder.
  • Leistungsprinzip: Die Leistungen der Sozialversicherung werden den Bedürfnissen angepasst. Das bedeutet, dass der Sozialstaat jedem hilft, ohne Unterschiede in der Höhe der Unterstützung. Menschen, die mehr verdienen, zahlen mehr in das System ein. Dies spiegelt sich beispielsweise in den Steuerklassen in Deutschland wider.
  • Solidaritätsprinzip: Bürger:innen tragen, unabhängig von ihrem Einkommen, zur Finanzierung des Sozialstaats bei und profitieren davon. Alle sind füreinander verantwortlich und helfen sich gegenseitig. Dies verhindert soziale Ungleichheit. Das ist wichtig für das Leistungsprinzip, bei dem finanziell Bessergestellte für finanziell Benachteiligte aufkommen.
  • Subsidiaritätsprinzip: Die Sozialversicherung unterstützt, wenn es keine Alternativen Wenn das eigene Vermögen oder familiäre Unterstützung nicht ausreichen, um die Bedürfnisse zu decken, tritt die Sozialversicherung ein. Dies gilt insbesondere für die Arbeitslosigkeit. Hier gilt die Nachweispflicht, dass keine anderen Optionen trotz ernsthafter Bemühungen zur Jobsuche verfügbar sind.

Darum geht es beim Versicherungsprinzip

Das Versicherungsprinzip ist ein Konzept, das die Funktionsweise von Versicherungen erklärt. Es beruht auf der Idee, dass Menschen in eine gemeinsame Kasse einzahlen, um sich gegen Risiken abzusichern. Wenn ein Schadenfall eintritt, trägt die Gemeinschaft die finanzielle Belastung. Dies ermöglicht es, individuelle Risiken zu minimieren und sichert die Unterstützung der Menschen in Notlagen. Es beruht auf den Prinzipien der Solidarität, der Risikoverteilung und der Absicherung gegen unvorhergesehene Ereignisse.

Das Versicherungsprinzip in der Praxis

Um das Versicherungsprinzip zu verdeutlichen, betrachten wir ein Beispiel: die Kfz-Versicherung. Fahrzeughalter:innen zahlen regelmäßig eine Versicherungsprämie an die Kfz-Versicherungsgesellschaft. Diese Prämien werden in einen gemeinsamen Pool eingezahlt. Bei einem Autounfall übernimmt die Versicherung die Kosten für Reparaturen oder Ersatz. Deutlich wird der Effekt des Versicherungsprinzips an der Summe des Schadens. Dieser geht in vielen Fällen weit über die eingezahlten Beiträge des Einzelnen hinaus. Ein weiteres Beispiel für das Versicherungsprinzip ist die Krankenversicherung. In vielen Ländern besteht eine Versicherungspflicht für die gesetzliche Krankenversicherung. Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen zahlen Beiträge, um gemeinsam das Gesundheitssystem zu finanzieren. Wenn ein Versicherter medizinische Versorgung benötigt, werden die Kosten von der Krankenversicherung getragen. Dies umfasst Arztbesuche, Medikamente, Krankenhausaufenthalte und andere Leistungen. Die Kosten werden von der Gemeinschaft getragen.

 

Bildnachweis: ©AdobeStock_569776774, Chanakon

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