Rettungskarte

Von Erik Lehnert 31 Juli, 2023
4 Minuten
Rettungskarte

Das schreiende Baby auf der Rückbank, die streitenden Kinder im Auto oder das klingelnde Handy: Nur eine Sekunde der Ablenkung kann ausreichen, um in einen schweren Verkehrsunfall mit Totalschaden involviert zu sein. Dank der modernen Autos von heute mit jeder Menge Sicherheitsstandards ist die Wahrscheinlichkeit glücklicherweise hoch, einen solchen Unfall zu überleben.

Allerdings kann es sich dennoch schwierig gestalten, die Personen anschließend aus dem Fahrzeug zu befreien. Schließlich können die Rettungskräfte vor Ort nicht einfach an jeder beliebigen Stelle anfangen, das Auto aufzuschneiden. So drohen zum Beispiel nicht ausgelöste Airbag-Patronen zu explodieren. Auch extra-gehärtete Stahlteile stellen ein großes Problem nach einem Unfall dar, denn sie widerstehen den meisten Schneidwerkzeugen hartnäckig.

Hier kommt die sogenannte Rettungskarte fürs Auto ins Spiel. Speziell auf dein Fahrzeugmodell abgestimmt, kann die Rettungskarte wertvolle Sekunden sparen. Was die Rettungskarte für dein PKW ist und wie man an eine passende PKW-Sicherheitskarte kommt? Das erfährst du hier.

Was ist die Rettungskarte und wozu dient sie?

Jedes Fahrzeugmodell ist anders aufgebaut. Im Jahr 2009 hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Kooperation mit dem ADAC und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) die sogenannte Rettungskarte ins Leben gerufen. Denn Fahrzeuge können aufgrund ihrer variablen Bauweise vor allem bei einem schweren Verkehrsunfall eine echte Herausforderung für die Rettungskräfte darstellen.

Dank der Rettungskarte gehört dieses Problem der Vergangenheit an. Sie sorgt für eine deutlich kürzere Bergungszeit. So müssen die Fahrzeuginsassen nicht lange auf medizinische Hilfe warten – denn Zeit haben schwer verletzte Menschen nur selten.

Vereinfacht kann man sagen: Die Rettungskarte informiert den Rettungsdienst über die unterschiedlichen Bauteile deines Fahrzeuges und dient somit deiner Sicherheit. Dadurch können die Rettungskräfte massive Bauteile komplett umgehen und eine Rettung besser durchführen.

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Darum kann die Rettungskarte Leben retten

Dank der farbig markierten Bereiche auf der Rettungskarte sehen Rettungskräfte auf Anhieb, wo sie ihre Werkzeuge ansetzen müssen. Somit bergen sie die verletzten Fahrzeuginsassen schnell und sicher.

Auch die Statistik vom ADAC belegt: Eine Rettungskarte im Auto kann Leben retten, da sich Erste-Hilfe-Maßnahmen viel schneller durchführen lassen. Denn egal, ob es sich um einen Wildunfall oder einen Auffahrunfall handelt – eine möglichst schnelle Bergung beschleunigt den Weg ins Krankenhaus.

Ist die Karte Pflicht?

Bis dato ist die Rettungskarte im PKW noch keine Pflicht. Wir empfehlen jedoch allen Fahrzeughaltern und Fahrzeughalterinnen,  zu jeder Zeit eine Rettungskarte mitzuführen. Eine Rettungskarte kostet weder Geld, noch stört sie die Sicht, da sie direkt hinter der Fahrersonnenblende angebracht wird.

So erleichtert die Rettungskarte den Rettungseinsatz

Wichtig ist, dass du deine Rettungskarte farbig ausdruckst und diese stets auf dem neuesten Stand hältst. Am besten wirfst du einen Blick auf das Foto und die Typbezeichnung. So kannst du schnell herausfinden, ob es sich hierbei um die richtige Rettungskarte handelt.

Solltest du keinen Drucker zur Hand haben, kannst du dich auch einfach an deine ADAC-Geschäftsstelle wenden. Dort erhältst du ebenfalls eine passende Rettungskarte. 

Wichtig – mache mit einem Aufkleber auf die Rettungskarte aufmerksam! Klebe unbedingt einen Aufkleber auf die Innenseite deiner Windschutzscheibe, um darauf hinzuweisen, dass sich in deinem Auto eine Rettungskarte befindet. Diesen Aufkleber erhältst du ebenfalls beim ADAC oder online zum Bestellen.

So einfach kommst du an die passende Rettungskarte

Eine passende Rettungskarte findest du in der Regel auf der jeweiligen Herstellerseite deines Fahrzeuges. Bei einigen Herstellern erhältst du eine PDF-Datei zum Herunterladen, sodass du ganz unkompliziert nach deinem Fahrzeugmodell suchen kannst. Sofern du nur den Namen deines Fahrzeuges und nicht die genaue Baureihenbezeichnung kennst: Wirf einfach einen Blick in  deinen Fahrzeugschein. In Feld D.2 findest du alle relevanten Informationen hierzu.

Bildnachweise: Headerbild: ACE Auto Club Europa e. V.

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