Die Geschichte der Vuelta de Espana
Die Vuelta a Espana ist neben der Tour de France und dem Giro d’Italia eines der drei alljährlich in Europa stattfinden großen Radrennen. Der Streckenverlauf führt quer durch Spanien über Flachetappen, Mittel- und Hochgebirgsstrecken, aber auch in die Nachbarländer. Ein Highlight unter den Bergetappen ist der Anstieg auf den Alto de Angliru im Nordwesten Spaniens mit bis zu 24 Prozent Steigung.
Auf einer Strecke von 12,55 Kilometern müssen die Fahrer über 1250 Höhenmeter überwinden. Diese Passage mit extrem schlechtem Straßenbelag gilt als eine der schwersten des Radsports überhaupt. Das Ziel der Spanienrundfahrt ist in aller Regel die Hauptstadt Madrid. Die Veranstalter sind stets bemüht ein herausforderndes Streckenprofil anzubieten.
Die Anfänge der Vuelta
Die erste Vuelta wurde im Jahre 1935 mit 14 Etappen ausgetragen, die der Belgier Gustaf Deloor gewann. Die Etappenlänge des allerersten Teilstücks von Madrid nach Valladolid betrug 185 Kilometer. Die Streckenlänge der gesamten Rundfahrt wies schon damals mehr als 3000 Kilometer auf. Es kam noch zu einer weiteren Veranstaltung im Folgejahr, die Deloor ebenfalls gänzlich dominierte, danach aber gab es Unterbrechungen bedingt durch die Wirren des Spanischen Bürgerkrieges, des Zweiten Weltkrieges und die daraus resultierende wirtschaftlich desolate Lage des Landes.
Erst seit 1955 gab es in jedem Jahr eine Veranstaltung. Es nahmen im Laufe der Zeit immer mehr internationale Sportler teil. Das Rennen war während seiner Geschichte von einem Terroranschlag und diversen Dopingfällen überschattet. Aktuell gibt es neben der Gesamtwertung eine Punkte-, Kombinations-, Berg- und Mannschaftswertung. Die Regelungen der Wertungen und wer welches Trikot tragen darf, wurde mehrfach angepasst.
Zur Geschichte gehören auch der Wechsel des Ausrichters und das mehrfache Verschieben der Veranstaltung innerhalb des Rennkalenders, um Überschneidungen mit der Tour de France und dem Giro d’Italia zu vermeiden. Die Vuelta konnte sich im Gegensatz zu den beiden Konkurrenzveranstaltungen erst nach dem Zweiten Weltkrieg etablieren.
Bedeutende Teilnehmer an der Vuelta
Auf der Siegerliste sind alle großen Namen des Radsports vertreten: Bernard Hinault und Eddy Merckx seien hier hervorgehoben. Bei der Zahl der Gesamtsiege führt der Spanier Roberto Heras mit vier Siegen. Es folgt sein Landsmann Alberto Contador und der Schweizer Tony, die je drei Mal Gesamtsieger waren. Der Schweizer Alex Zülle ist mit 45 Tagen derjenige mit der Zahl der meisten Tage im Führungstrikot. Überhaupt wurde die Rundfahrt meist von Spaniern dominiert, die ja anfangs auch den überwiegenden Anteil der Teilnehmer stellen.
So führt Dellio Rodriguez, auch ein Spanier, bei der Zahl der meisten Etappensiege. Auch die Gebrüder Manuel und Emilio Rodriguez konnten die Radsportwelt begeistern, in dem sie die Fahrt im Jahre 1950 von Anfang bis zum Ende beherrschten und am Ende die ersten beiden Plätze belegten. Aus Deutschland waren Rudi Altig, Rolf Wolfsdohl und Jan Ullrich je einmal Gesamtsieger. Weitere bekannte deutsche Teilnehmer waren Klaus-Peter Thaler, Dietrich Thurau und Marcel Wüst. Monika Sattler, eine Ausnahmesportlerin vom RSV Stuttgart-Vaihingen war im Jahr 2018 die erste weibliche Teilnehmerin, die die Akkreditierung für die Vuelta schaffte.