Superpedestrian – E-Bike per Laufradtausch

Von John Smith 6 März, 2020
4 minutes

Ein verlockendes Prinzip bringt Fahrrad-Enthusiasten derzeit ins Grübeln: Einfach nur das Hinterrad des eigenen Gefährts austauschen und schon haben Sie ein E-Bike? Die amerikanische Firma Superpedestrian verspricht genau das und zieht damit alle Blicke auf sich. Statt komplette Fahrräder, verkauft das Unternehmen nur Hinterräder, die angeschraubt werden können.

Alles Wichtige wie Motor, Akku, Sensoren und die ganze restliche Technik sind in der roten Radnabe untergebracht. Zum ersten Mal vorgestellt wurde dieses Prinzip schon 2009 zur Klimakonferenz in Kopenhagen. Das Medienecho war entsprechend hoch. „Das ist die Zukunft“ waren die Worte der begeisterten Anhänger des Superpedestrians. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und wir fragen uns, macht eine Nachrüstung heute noch Sinn?

Ein teurer Spaß – macht die Nachrüstung für 1.200 EUR Sinn?

Die Idee wurde nach der Klimakonferenz weiter ausgeführt und entwickelt, doch es dauerte. Erst Ende 2013 gab es in Amerika die ersten Modelle, die man kaufen konnte. Erst seit August dieses Jahres gibt es das Laufrad auch in Europa, doch günstig geht anders.

Ganze 1.200 Euro muss man für das Rad ausgeben. Lohnt sich diese Anschaffung, wenn man heutzutage schon für ein paar Hundert Euro ein neues E-Bike bekommt? Dies sollen Tests und ein paar Proberunden beweisen.

Der Unterschied ist deutlich bemerkbar

Auch wenn man es nicht glauben mag: Der Unterschied zu einem normalen E-Bike ist schon beim Start spürbar. Im Reifen ist eine Anfahrhilfe verbaut, die reagiert, sobald Druck aufs Pedal ausgeübt wird.

Der installierte Eco-Modus wird auf einer kleinen Nebenstraße bei Regen und Wind getestet. Dem Fahrrad machen die Wetterbedingungen gar nichts aus: Ganz leicht fährt man über den Asphalt. Hier entdecken wir einen weiteren Unterschied: Das „E-Bike“ ist eben noch ein ganz normales Fahrrad. Während wir mit einem herkömmlichen elektrischen Fahrrad schon auf die höheren Stufen schalten müssten, gibt sich das Hinterrad des Superpedestrian mit der Stufe Eco zufrieden und treibt das Fahrrad kraftvoll an.

Interessant ist der Modus Exercise. Sobald man bergab fährt oder bremst, lädt sich der Akku wieder auf, wenn auch langsam. Dieses Feature ist in vielen anderen Bikes noch nicht so oft verbaut, wird als Rekuperation bezeichnet schafft so mehr Reichweite.

Ist die Reichweite wirklich ausreichend?

Der eingebaute Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 279 Wattstunden bei einer Betriebsspannung von durchschnittlichen 48 Volt. Damit hat man eine maximale Reichweite von 50 km, was für die meisten Pendler ausreichend sein sollte. Allerdings machen sich viele E-Bikes in diesen Punkt schon besser, da mehr Platz für den Akku und eine höhere Kapazität vorhanden sind.

Lohnt sich also ein Kauf?

Man kann sagen, dass sich die Entwicklungszeit durchaus gelohnt hat: Das Superpedestrian ist ausgereift, die Features passen und die Reichweite ist durchaus im Mittelfeld angesiedelt. Das Beste an dieser Variante eines E-Bikes ist wohl das Fahrgefühl: Mit dem Hinterrad fährt man immer noch wie mit einem normalen Fahrrad, nur mit etwas Unterstützung. Für Fahrradliebhaber, die das Fahrgefühl ihres vorhandenen Rades nicht missen wollen, ist das Superpedestrian sicherlich eine Überlegung wert.

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