Pedelec Tuning – Rechtliches, technische Möglichkeiten, Grenzen

Von John Smith 6 März, 2020
4 minutes

Nicht nur bei motorisierten Fahrzeugen spielt das Tuning eine große Rolle sondern es wird auch bei Pedelec Nutzern immer beliebter. Die Beliebtheit rührt daher, das viele Pedelec Nutzer die Leistung ihres E-Bikes erhöhen möchten. Wie bei motorisierten Fahrzeugen auch, ist dies auch bei E-Bikes mit verschiedenen Methoden möglich.

Tuning

E-Bikes besitzen zwar einen Motor, gehören jedoch immer noch zu den Fahrrädern. Damit das E-Bike fährt, muss in die Pedale getreten werden. Europaweit dürfen Pedelecs mit einem Motor mit maximal 250 Watt genutzt werden, welche das Pedelec bis maximal 25 km/h unterstützen.

Außerhalb Europas findet man dagegen auch Pedelecs mit Motoren bis zu 500 Watt. Diese können das E-Bike auf bis zu 32 km/h beschleunigen. Speed-Pedelecs liefern sogar Unterstützung bis zu 45 km/h.

Das Pedelec fährt immer so schnell, wie man in der Lage ist, zu treten. Ist die eingestellte Höchstgeschwindigkeit erreicht, so fällt die Unterstützung durch den Motor weg.

Natürlich bietet jedes Pedelec auch die Möglichkeit, schneller zu fahren als der Motor dies vorsieht und dennoch die Unterstützung durch diesen zu bekommen. Möglich werden kann dies durch so genannte Dongles oder das Tuning mit Chips für den Motor. Mit diesen Methoden ist eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h möglich. Das Tuning basiert darauf, dass dem Motor ein langsameres Tempo „vorgespielt“ wird, damit dieser auch noch bei einer Geschwindigkeit von über 25 km/h funktioniert. Mit den Chips wird somit nicht die Leistung erhöht sondern die 25 km/h Grenze umgangen. Die Kosten für das Tuning liegen zwischen 140 und 200 Euro.

Rechtliches

Beim Tuning des Pedelec sollte man jedoch beachten, dass die Gewährung durch den Hersteller entfällt. Darüber hinaus ist es nach dem Tuning auch nicht mehr mit der StVO konform. Getunte Pedelecs, welche Geschwindigkeiten von mehr als 25 km/h erreichen, dürfen laut Gesetz dann nicht mehr auf öffentlichen Straßen gefahren werden.

Grund hierfür ist, dass für schnellere Pedelecs das Gesetz einen Mopedführerschein vorsieht sowie eine Versicherung, Kennzeichen und eine Helmpflicht. Wer sich daran nicht hält, der muss mit einer Anzeige wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis rechnen. Die Folge davon sind empfindliche Bußgelder bis hin zu Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr. Zudem sind auch Führerscheinsperrfristen von 6 Monaten bis hin zu 5 Jahren möglich.

Neben der Zahlung empfindlicher Bußgelder verliert der Besitzer des Pedelecs seine Garantieansprüche. So erlischt auch bei einem unverschuldeten Unfall der Schadensersatzanspruch. Auch viele private Haftpflichtversicherungen decken Schäden mit dem E-Bike bis 250 Watt ab. Wurde das Pedelec jedoch nachweislich getunt, so bleibt auch hier der Besitzer auf den Kosten des Unfalls sitzen.

Gefahren

Das E-Bike Tuning kann nicht nur rechtliche und versicherungstechnische Folgen nach sich ziehen, sondern es können auch Schäden am Pedelec entstehen. So kann das Tuning zu Überhitzung und Überspannung am Motor führen. Das Tuning kann zudem auch zu Überlastungen an Bauteilen des Pedelec führen. So können einzelne Teile überfordert und somit geschädigt werden. Auch der Verschleiß einzelner Bauteile wird auf diese Weise beschleunigt.

Einige Akkus von Pedelecs verfügen zudem nicht über einen Eigenschutz durch BMS. Dies ist ein Schutz für die eigene Unterspannungsgrenze. So kann das Tuning dazu führen, das die Spannung unter den kritischen Wert der Unterspannung fällt. Hierdurch können die Zellen im Akku dauerhaft geschädigt werden.

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