Nachhaltig reisen: Wie ist das möglich?
Das Thema „Ökologischer Fußabdruck“ wird immer wichtiger. Natürlich gilt das auch fürs Reisen. Wie aber kann man umweltfreundlich reisen? Ist eine Art sanfter Tourismus überhaupt möglich? Wir sagen: Ja! Und wir zeigen dir, wie du bei der Flugreise oder auch beim Urlaub mit dem Auto reisen kannst.
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Nachhaltig reisen: die 7 besten Tipps!
Das Bewusstsein für Umweltschutz steigt und immer mehr Menschen möchten gerne nachhaltig Urlaub machen. Und wenn man nicht gleich zum Reisebüro läuft und das erstbeste Pauschalangebot bucht, lässt sich dabei auch so manches verbessern.
Lesetipp: Das wichtigste zur Reiseabbruchversicherung
Plane auch du deine nächste Urlaubsreise nachhaltiger und ökologisch sinnvoller. Wie das geht und wie du dabei auch noch das Tierwohl berücksichtigst, haben wir in unseren 7 Tipps zusammengefasst.
- Flugreisen: Wenn es sich machen lässt, solltest du dein gewünschtes Urlaubsziel mit der Bahn oder dem Autoreisezug erreichen. Ist das absolut nicht möglich, kannst du den dadurch entstehenden CO2-Ausstoß wieder wettmachen. Verschiedene Organisationen und Anbieter wie beispielsweise atmosfair bieten dir die Möglichkeit, deinen CO2-Ausstoß durch den Flug zu berechnen. Zum Ausgleich kannst du dann eine Geldspende tätigen, die für bestimmte Umweltprogramme verwendet wird. Und denke dran: Je weiter das Reiseziel entfernt ist, desto länger solltest du dortbleiben. Dann musst du nicht zwei Flugreisen innerhalb kürzester Zeit unternehmen. Das Gleiche kannst du übrigens auch machen, wenn du eine Kreuzfahrt mit dem Schiff buchst. Um bei solchen Reisen den ökologischen Fußabdruck zu verringern, lässt sich ebenfalls der CO2-Ausstoß berechnen und durch Geldspenden kompensieren.
- Koffer: Weniger ist mehr – das gilt auch fürs Reisegepäck! Willst du nachhaltig reisen, dann beschränke dich auf das, was du wirklich im Urlaub brauchst. Es müssen sicher nicht immer vier Paar Schuhe und drei Jacken sein. Dadurch musst du selbst nicht nur weniger herumtragen. Je weniger Gewicht das Flugzeug, Auto oder die Bahn transportieren muss, desto geringer ist der Ausstoß an Emissionen. (Zusatzinfo: Reisegepäckversicherung)
- Lebensmittel: Sowohl auf der Reise selbst als auch am Urlaubsort spart die eigene Trinkflasche aus Glas oder Edelstahl jede Menge Plastikmüll. Auch die gute alte Butterbrotdose (in der natürlich auch Salat oder andere Lebensmittel mitgenommen werden dürfen …) sorgt für weniger Verpackungsmüll. Bist du dann vor Ort, kannst du mit den dortigen Ressourcen ebenfalls nachhaltig umgehen. Bevorzuge am Urlaubsziel zum Beispiel Speisen, die aus der Region kommen und nicht um die halbe Welt eingeflogen werden müssen. Kaufe auf lokalen Wochenmärkten ein. Das ist frisch, schmeckt lecker und kommt den Einheimischen zugute.
- Unterkunft: Große Hotelketten sind selten nachhaltig – inhabergeführte Unterkünfte hingegen schon. Im Netz findest du einige Nachhaltige-Reise-Anbieter wie zum Beispiel Good Travel, die sich auf sanften Tourismus spezialisiert haben. Sie bieten ökologische, authentische Unterkünfte an.
- Energie: Vergiss nicht, Licht und Klimaanlage in deiner Urlaubslocation auszuschalten, wenn du sie verlässt. Und während des Aufenthaltes müssen die Handtücher sowie die Bettwäsche bestimmt nicht jeden Tag gewechselt werden. Eine ganzer Abfallberg lässt sich zudem vermeiden, wenn du auf die kleinen kostenlosen Shampoos und Seifen im Hotel verzichtest.
- Menschen und Tiere: Nachhaltig reisen heißt auch respektvoll reisen. Natürlich möchtest du im Urlaub Land und Leute kennenlernen. Begegnest du der Natur und den Einheimischen am Urlaubsort mit Respekt, wirst du mit vielen schönen Situationen belohnt. Versuche zum Beispiel, ein paar Worte in der Landessprache zu lernen. Halte dich auch an die örtlichen Sitten und Gebräuche, tritt niemals als kleiner „Gernegroß“ auf. Gleiches gilt auch für die Tiere im Land. Verzichte besser auf angebliche „Attraktionen“ mit Wildtieren. Elefantenreiten, tanzende Bären, hinter Gitter eingesperrte Raubkatzen, Delfinshows oder musizierende Äffchen sollten von deiner Sightseeingtour gestrichen werden. Das ist pure Tierquälerei und hat mit nachhaltigem Tourismus nichts zu tun!
- Natur: Jeder Tourist erfreut sich an einer intakten, vielleicht sogar noch mehr oder weniger unberührten Natur. Wer eine Dschungeltour mitmacht oder zu einem Vulkankrater emporklettert, möchte genau das erleben. Jeder sollte deshalb den Ort seines Besuches so hinterlassen, wie er ihn vorgefunden hat – oder noch besser: Denn es kostet wirklich nicht viel Mühe, im Wald hier und da auch mal ein Stück fremden Müll aufzusammeln. Nimm leere Plastikflaschen mit, die du am Wegesrand findest. Entsorge auch mal am Strand das Eispapier, dass jemand achtlos weggeworfen hat. Fische die leere Sonnenmilch-Flasche aus den Fluten. All das ist im Mülleimer besser aufgehoben. Und dein gutes Umwelt-Gewissen sagt ebenfalls „Danke!“
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Andere Länder, andere Sitten: Soziale Nachhaltigkeit beim Reisen
Nachhaltig Reisen bedeutet auch, die Rechte und die Kultur der Einheimischen im Zielland zu wahren. Zudem sollte sichergestellt werden, dass sie vom Tourismus profitieren können.
All-Inclusive-Hotels gehören oft ausländischen Investoren und lassen nur wenig Geld im Land. Zwar schaffen sie Arbeitsplätze, aber die Arbeit ist meist schlecht bezahlt.
Also besser Integration statt All-Inclusive!
Möchtest du dennoch nicht auf den Service verzichten, kannst du zumindest dem Personal ein gutes Trinkgeld geben. Noch besser wäre es allerdings, dein Geld direkt bei kleinen Unternehmen zu lassen.
Eine Möglichkeit ist das sogenannte „Homestay“, bei dem du bei einer einheimischen Familie wohnst. Familien findest du entweder vor Ort oder auf verschiedenen Plattformen. Damit kannst du die Menschen direkt vor Ort unterstützen. Und unvergessliche kulturelle Erlebnisse gibt’s quasi gratis dazu.
Auch Straßenstände und kleine Restaurants bieten oft besseres und preiswerteres Essen. Auf alle Fälle sind diese Speisen authentischer als das Buffet im Hotel. Zudem hast du die Chance auf ein interessantes Gespräch mit den Einheimischen.
Was versteht man unter „sanftem Tourismus“?
Sanfter Tourismus ist eine Philosophie, der heute glücklicherweise viele Reisende anhängen. Mittlerweile ist es sogar als eigene Art des Reisens anerkannt.
Hauptsächlich geht es dabei um drei wichtige Punkte:
- Beim sanften Tourismus oder auch nachhaltigem Reisen wird so wenig wie möglich in die Natur eingegriffen oder ihr geschadet.
- Gleichzeitig soll und kann die Natur so nah und intensiv wie möglich erlebt werden.
- Der Kultur und den Eigenheiten der Menschen im besuchten Land sollte sich bestmöglich angepasst werden.
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