Maut in Frankreich – So setzt sie sich zusammen

Von Annalena B. 26 Oktober, 2023
4 minutes
Maut Frankreich

Péage ist das französische Wort für Maut. Diese Maut musst du in Frankreich für zahlreiche Tunnel, Autobahnen sowie Brücken bezahlen. Im Gegensatz zu Österreich oder der Schweiz – wo es Vignetten und digitale Vignetten gibt – nutzt Frankreich ein anderes System. Wie du die Maut in Frankreich bezahlst, erfährst du im Folgenden.

Für welche Strecken zahlt man Maut in Frankreich?

Ab der Grenze zu Frankreich musst du Maut bezahlen. Damit deckt Frankreich seine Kosten, die im Zusammenhang mit dem rund 11.000 Kilometer langen Autobahnnetz stehen. Französische Landstraßen darfst du kostenfrei befahren; auf der Autobahn gibt es aber nur wenige Ausnahmen ohne Maut.

Mautfreie Straßen in Frankreich

Frankreich ist zwar nicht das beliebteste Urlaubsland für Deutsche, dennoch gehört Paris zu den gern besuchten Städten. Sobald du einmal dessen Stadtautobahn Périphérique erreicht hast, musst du keine Maut mehr zahlen. Auch sonst gibt es ein paar wenige Autobahnabschnitte in Frankreich, auf denen keine Péage zu zahlen ist. Kostenfrei darfst du folgende Strecken benutzen:

  • A35 – Elsass, ab der deutschen Grenze bis Mulhouse und dann weiter nach Basel
  • A36 – Mandeure nach Bessoncourt
  • A31 – ab der luxemburgischen Grenze bis Nancy
  • A28 – Abbéville nach Rouen
  • A84 – Caen nach Rennes
  • A20 – Vierzon nach Brive-la-Gaillarde
  • A75 – Clermont-Ferrand nach Pézenas beziehungsweise Montpellier
  • A75 D786 – Millau-Saint-Germain
  • A63 beziehungsweise A660 – Bordeaux bis Arcachon
  • A68 – Garidech bis Albi
  • E70 – Lyon bis Saint-Etienne
  • A34 – Sedan bis Reims
  • A10-A25-A23 – Calais bis Valenciennes
  • A77 – Saint-Père bis Sermoise-sur-Loire

Das kostet die Maut in Frankreich

Die französische Maut ist jeweils an den Mautstationen fällig und berechnet sich durch die gefahrenen Kilometer. Auch der zu zahlende Betrag unterscheidet sich je nach genutztem Fahrzeug. Zusätzlich sind neben der Autobahn auch Tunnel sowie Brücken gebührenpflichtig. In gewissen Städten musst du außerdem eine Umweltplakette erwerben. Generell ist das System der Maut in Frankreich etwas undurchsichtig.

Laut einer französischen Tageszeitung soll es sogar bis zu 40.000 unterschiedliche Tarife geben. Durchschnittlich fallen für Fahrten mit einem Pkw etwa zehn Cent pro Kilometer auf der Autobahn an. Herkömmliche Personenkraftwagen fallen nämlich in die Klasse 1 des Systems. Bei der Maut unterscheiden die Franzos:innen zwischen diesen Fahrzeugklassen:

  • Klasse 1: Pkw unter 3,5 Tonnen und maximal zwei Meter Gesamthöhe
  • Klasse 2: Fahrzeuge mit einem höchstzulässigen Gewicht von maximal 3,5 Tonnen und Gesamthöhe von zwei bis drei Meter
  • Klasse 3: Lkw und Busse mit zwei Achsen
  • Klasse 4: Lkw und Busse ab drei Achsen
  • Klasse 5: Trikes und Motorräder

Dachgepäck, Antennen und andere Aufbauten auf deinem Pkw werden in der Regel bei der Gesamthöhe nicht mitgezählt. Fest verbaute Zusatzteile, wie zum Beispiel das Aggregat einer Klimaanlage, werden aber mitgerechnet.

Die City-Maut in Frankreich

In mehreren Städten Frankreichs gibt es Umweltzonen mit einer City-Maut. Bei einer hohen Luftverschmutzung gibt es so zusätzliche Zufahrtsbeschränkungen. Um diese Region oder Stadt dann befahren zu können, musst du eine Umweltplakette kaufen.

Diese Feinstaubplakette trägt den Namen Crit’Air. Einige Umweltzonen erfordern die City-Maut dauerhaft. Dazu gehören unter anderem Paris und Straßburg. Wichtig: Nicht alle Plaketten der Crit’Air gelten gleichzeitig in allen Umweltzonen. Achte daher unbedingt darauf, die korrekte City-Maut-Plakette zu kaufen.

Maut Frankreich

So bezahlst du die Maut in Frankreich

An den auf Frankreichs Autobahnen verteilten Mautstationen gibt es jeweils verschiedene Fahrspuren. Du kannst zwischen folgenden Zahlstellen auswählen, welche aber nicht alle an allen Stationen vorhanden sind:

  1. Mit Personal besetzter Schalter: Zahlung mit Kreditkarte oder Bargeld möglich.
  2. Schalter ohne Personal: Zahlung an einem Automaten mit Geldscheinen oder Münzen mit Ausgabe des Wechselgeldes.
  3. Automat für Münzzahlung: Ohne Auszahlung von Wechselgeld.
  4. Automat für Kreditkarten: Maestro- oder EC-Karten funktionieren hier nicht.
  5. Elektronische Mauterfassung Télepéage mit spezieller Box.

Diese Vorteile hat das Télépéage-System

Mit der Télépéage Box werden die Mautgebühren automatisch im Fahrzeug erfasst. Du kannst sie unter anderem online bestellen und es fallen eine einmalige Aktivierungsgebühr und Bereitstellungsgebühr an. Die Gebühren für die Maut werden dann über das Bankkonto eingezogen. Alternativ kannst du aber auch eine Rechnung anfordern. Mit der Box kommst du übrigens am schnellsten durch die Mautstationen. Die ideale Lösung also, wenn du öfter mit dem Auto in Frankreich unterwegs bist.

Frankreich will Zahl der Mautstationen reduzieren

Die französischen Mautstationen führen oft zu langen Wartezeiten und sogar Staus. Daher scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die zwingenden Fahrstopps abgeschafft werden. Diesbezüglich läuft bereits ein Pilotprojekt. Bis zum Jahr 2024 soll ein spezielles System für die Autobahngebühren in Frankreich etabliert werden. Und zwar auf dem Autobahnabschnitt A13.

Das Ziel liegt darin, die sechs Mautstationen auf dieser Strecke überflüssig zu machen. Die Erneuerung basiert auf dem Télépéage System. Dieses soll die gefahrenen Kilometer dann außerdem automatisch erfassen, sodass Fahrzeuge nicht mehr stehen bleiben müssen. Auch ist eine Box zukünftig nicht mehr zwingend notwendig, da auch das Kennzeichen der Kfz aufgezeichnet würde.

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