Malware entfernen: Diese Möglichkeiten hast du
In der heutigen digitalen Welt ist Malware zu einer allgegenwärtigen Bedrohung geworden. Computerviren, Spyware, Ransomware und andere Arten von Schadsoftware können nicht nur ernsthafte Probleme auf deinem Gerät verursachen, sondern auch deine Privatsphäre sowie deine Daten gefährden. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, Malware zu entfernen und dein System zu schützen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Anzeichen einer Malware-Infektion, der Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung von Malware und dem Umgang mit Malware auf Smartphones befassen.
Computerviren: So erkennst du sie!
Das Erkennen von Computerviren ist ein wichtiger erster Schritt im Kampf gegen eine Malware-Infektion. Hier sind einige Anzeichen, die auf eine mögliche Infektion hinweisen:
- Langsamer Computer: Wenn dein Computer plötzlich viel langsamer ist als sonst, kann das auf eine Malware-Infektion hindeuten. Denn Malware beansprucht in der Regel einen großen Teil der Systemressourcen eines Rechners, wodurch sich dessen Leistung deutlich verschlechtert.
- Unerklärliche Popups und Werbung: Wenn du ständig unerwünschte Popups, Werbung oder Weiterleitungen auf deinem Bildschirm siehst, ist es möglich, dass du Opfer einer Adware-Infektion geworden bist. Adware ist eine Art von Malware, die dazu dient, Werbung anzuzeigen.
- Plötzliche Änderung der Startseite oder der Suchmaschine: Wenn deine Startseite oder deine bevorzugte Suchmaschine ohne deine Zustimmung geändert wurde, könnte dies auf eine Infektion mit einem Browser-Hijacker hindeuten. Diese Art von Malware ändert die Einstellungen des Browsers, um den Datenverkehr auf bestimmte Websites umzuleiten.
- fehlende oder beschädigte Dateien: Wenn du feststellst, dass bestimmte Dateien fehlen oder sich nicht mehr öffnen lassen, kann dies auf eine Malware-Infektion hindeuten. Einige Schadprogramme können Dateien löschen oder beschädigen.
- Deaktiviertes Antivirenprogramm, häufige Abstürze und anderes ungewöhnliches Verhalten deines PCs: Dein Antivirenprogramm ist plötzlich deaktiviert und dein Computer verhält sich total ungewöhnlich, fast so als wäre der Laptop runtergefallen. Er ist zum Beispiel sehr langsam, stürzt ständig ab oder der Bildschirm friert ein, dann solltest du deinen Computer unbedingt auf Schadsoftware überprüfen.
Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerkst, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Schadsoftware zu entfernen und dein System zu schützen.
Malware entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn du vermutest, dass dein Computer mit Malware infiziert ist, solltest du folgende Schritte befolgen, um die Malware zu entfernen:
- Aktualisiere dein Antivirenprogramm: Stelle sicher, dass dein Antivirenprogramm auf dem neuesten Stand ist und führe einen vollständigen Systemscan durch. Das Antivirenprogramm kann potenzielle Bedrohungen erkennen und schädliche Programme in Quarantäne verschieben. Anschließend musst du diese Programme manuell löschen. Dies erfolgt normalerweise über die Benutzeroberfläche des Antivirenprogramms, indem du den Quarantänebereich öffnest und die dort aufgelisteten Bedrohungen löschst. Nach diesem Schritt ist ein Neustart deines Computers notwendig.
- Starte im abgesicherten Modus: Starte deinen Computer im abgesicherten Modus neu. Die spezifischen Anweisungen dafür variieren je nach Betriebssystem, also suche online nach Anweisungen für deinen speziellen Fall. Der abgesicherte Modus verhindert die Ausführung von Malware, was dir ermöglicht, problematische Programme zu identifizieren und zu entfernen. Für Laien ist das allerdings eher ungeeignet, da diese oft nicht wissen, nach was sie suchen müssen. In diesem Fall wäre es ratsamer das Betriebssystem des Rechners komplett neu zu installieren. Hierfür müssen alle Partitionen formatiert werden, um sicherzugehen, dass sich die Malware nicht noch in einer Partition außerhalb von C: versteckt.
Tipps & Tools:
- Tools wie CCleaner oder AdwCleaner, Softwares zur Optimierung und Bereinigung von PCs, können dir auch dabei helfen, deinen Rechner von Schadsoftware zu bereinigen. Sie sind jedoch meist bei eher harmlosen Programmen wirksam. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Tools ist, dass sie dazu beitragen, deinen Rechner zu beschleunigen.
- Nach einer Malware-Infektion deines Rechners solltest du alle deine Passwörter ändern, angefangen beim Online-Banking über dein E-Mail-Konto bis hin zum FTP-Zugang für deinen Webspace. Allerdings erst, nachdem du deinen Rechner bereinigt oder das Betriebssystem neu installiert hast.
- Nervige Symbolleisten und anderen Datenmüll kannst du über die Einstellungen deines Browsers los werden. Oft findest du dort unter „Erweiterungen“ oder „Add-ons“ eine Liste aller installierten Extras. Was du nicht kennst oder nicht brauchst, bist du mit einem Klick auf „Deaktivieren“ oder „Entfernen“ los.
- Manchmal versteckt sich die Junkware aber auch tiefer im System. Dann hilft ein Blick in die Systemsteuerung unter „Programme und Funktionen“. Hier kannst du alle installierten Programme sehen und unerwünschte direkt deinstallieren. Sei aber vorsichtig und lösche nichts, bei dem du dir nicht sicher bist!
- Achte beim Installieren neuer Programme immer auf die „Benutzerdefinierte Installation“. Oft kannst du da unerwünschte Zusätze abwählen, bevor sie überhaupt auf deinem Rechner landen.
Das kannst du tun, um eine Malware-Infektion deines Rechners zu verhindern
- Halte dein Betriebssystem, deinen Browser und andere Programme auf dem neuesten Stand, indem du regelmäßig Updates und Sicherheitspatches installierst. Das gilt auch für deinen Router.
- Klicke nur auf Links in E-Mails, deren Absender du kennst. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn Spam-Mails sind mittlerweile so gut gemacht, dass sie kaum vom Original zu unterscheiden sind. Hier kann es helfen, in deinem Mailprogramm auf Weiterleiten zu klicken. An der nun angezeigten Mailadresse kannst du erkennen, von wem die Mail wirklich stammt.
- Installiere ein Antivirenprogramm und halte es auf dem neuesten Stand. Gleiches gilt für eine Firewall.
Vermeide das Herunterladen von Software aus unbekannten Quellen oder Fakeshops, da hier ein hohes Risiko besteht, dass sich hinter scheinbar nützlichen Programmen Schadsoftware verbirgt.
Wie kann Microsoft Defender Antivirus helfen (Offlineüberprüfung)?
Microsoft Defender Antivirus ist ein leistungsstarkes Sicherheitstool, das in Windows 10 und 11 integriert ist. Es nutzt fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Schadsoftware auf deinem PC zu erkennen und zu blockieren. Das Tool überwacht kontinuierlich dein System auf verdächtige Aktivitäten, scannt Downloads und analysiert das Verhalten von Programmen, um potenzielle Bedrohungen zu identifizieren.
Um Microsoft Defender Antivirus in Windows 10 und 11 zu verwenden, öffne die Windows-Sicherheit-App über die Einstellungen. Dort findest du verschiedene Optionen für Virenschutz und Bedrohungsschutz. Du kannst manuelle Scans durchführen, Echtzeit-Schutz aktivieren und deine Schutzeinstellungen anpassen. Eine besonders gründliche Methode zur Erkennung hartnäckiger Schadsoftware ist die Offlineüberprüfung. Um diese durchzuführen, gehst du wie folgt vor:
- Öffne die Windows-Sicherheit-App.
- Navigiere zu „Virenschutz & Bedrohungsschutz“ und wähle „Scanoptionen“.
- Aktiviere „Microsoft Defender Antivirus (Offlineüberprüfung)“ und klicke auf „Jetzt überprüfen“.
- Speichere alle offenen Dateien und schließe laufende Programme.
- Dein PC wird neu gestartet und die Offlineüberprüfung beginnt automatisch.
Die Offlineüberprüfung dauert etwa 15 Minuten und wird in einer speziellen Umgebung außerhalb des normalen Windows-Betriebs durchgeführt. Dies ermöglicht es dem Tool, tiefer liegende Bedrohungen zu erkennen und zu entfernen, die im normalen Betriebsmodus möglicherweise verborgen bleiben. Nach Abschluss der Überprüfung startet dein PC automatisch neu und kehrt zum normalen Windows-Betrieb zurück.
Die Schwierigkeit bei der Erkennung von Malware:
Die Entfernung von Malware kann aus mehreren Gründen schwierig sein:
- Selbstschutz-Mechanismen: Manche Malware-Arten schützen sich mit ausgeklügelten Techniken, um ihre Entfernung zu erschweren.
- Persistenz: Malware wird oft mit „Persistenz“ entwickelt, sodass sie versucht, sich selbst neu zu installieren, wenn ihre Dateien gelöscht oder unter Quarantäne gestellt werden.
- Tarnung: Manche Malware tarnt sich als legitime Software oder versteckt sich tief im System, was die Erkennung erschwert.
- Vielfalt: Es gibt viele verschiedene Arten von Malware mit unterschiedlichen Verhaltensweisen, was eine einheitliche Entfernungsmethode unmöglich macht.
- Laufende Prozesse: Solange Malware im Arbeitsspeicher aktiv ist, kann sie Entfernungsversuche aktiv bekämpfen.
- Systemveränderungen: Einige Malware-Arten nehmen tiefgreifende Änderungen am System vor, die schwer rückgängig zu machen sind.
- Notwendigkeit spezieller Tools: Oft sind spezielle Anti-Malware-Programme oder sogar Offline-Scans nötig, um hartnäckige Infektionen zu beseitigen.
- Unvollständige Entfernung: Selbst wenn Hauptkomponenten entfernt werden, können Überreste im System verbleiben und Probleme verursachen.
Experten empfehlen deshalb oft eine Neuinstallation des Betriebssystems als sicherste Methode, um alle Spuren von Malware zu beseitigen.
Was passiert mit Malware auf dem Smartphone?
Smartphones sind nicht immun gegen Malware-Infektionen. Ähnlich wie Computer können auch sie Ziel verschiedener Malware-Arten werden. Die Auswirkungen einer solchen Infektion können erheblich sein und reichen von Datenverlust über Batterieverbrauch und Leistungsprobleme bis hin zu unautorisierten Kosten und Überwachungsmaßnahmen.
- Datenverlust: Eine Infektion durch Malware kann dazu führen, dass sensible Daten wie Kontakte, Nachrichten, Passwörter und Bankinformationen gestohlen werden.
- Batterieverbrauch und Leistungsprobleme: Malware kann auch zu einem erhöhten Batterieverbrauch führen. Sie könnte dazu führen, dass das Smartphone ständig heiß wird, sich der Akku schnell entleert oder der Datenverbrauch drastisch ansteigt. Solche Anzeichen können darauf hinweisen, dass das Smartphone wahrscheinlich mit Malware infiziert ist.
- Unautorisierte Kosten: Einige Malware kann dazu führen, dass das Smartphone unautorisierte Anrufe tätigt oder SMS verschickt, was zu hohen Telefonrechnungen führen kann.
Wissenswert: Es gibt auch Malware, die dazu entwickelt wurde, ein Smartphone zu überwachen, Aktivitäten aufzuzeichnen und persönliche Informationen auszuspionieren.
Malware vom Smartphone entfernen: So funktionierts
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Smartphone mit Schadsoftware infiziert ist, solltest du dein Telefon als Erstes vollständig auf die Werkseinstellung zurücksetzen. Dieser Schritt kann dazu beitragen, alle schädlichen Elemente zu entfernen und dein Smartphone in einen sauberen Zustand zu versetzen. Nach einer solchen Wiederherstellung ist es unerlässlich, dass du alle Passwörter der Benutzerkonten änderst, die du auf deinem Smartphone verwendest. Insbesondere das Passwort deines Google-Kontos. Denn haben Betrüger Zugang zu diesem Konto, haben Sie Zugang zu all deinen persönlichen Daten, die du dort gespeichert hast.
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