Wo Kinder richtig auf dem Fahrrad sitzen und was wirklich sicher ist

Von John Smith 6 März, 2020
4 minutes

Wenn die schöne Jahreszeit anfängt, beginnt auch die Fahrradsaison. Nun stellen sich viele Eltern die Frage, wie sie ihre Kleinkinder sicher auf dem Fahrrad transportieren können.

Kurz vorweg: Es gibt eine gesetzliche Verordnung, die besagt, dass Kinder nur bis zu einem Gewicht von 15 Kilogramm vorne auf dem Frontsitz mitfahren dürfen. Für Kinder, die diese Grenze überschreiten, kommt also nur der Hecksitz in Frage. Für alle anderen Kinder ist beides erlaubt.
Des Weiteren ist es sehr wichtig, dass der Kindersitz zum eigenen Fahrrad passt. Mit einem klassischen Hollandrad hat man meist keine Probleme. Allerdings gibt es Faktoren, die die Montage erschweren können. Für manche Hecksitze benötigt man zum Beispiel einen Gepäckträger.

Sitz vorne

Der Frontsitz wird vor allem für kleinere Kinder, bzw. Babys empfohlen. Ca. ab dem 9. Monat, also sobald ein Baby frei sitzen kann, darf es mit dem Fahrradsitz auf dem Fahrrad mitgenommen werden. Bei dieser Art von Sitz hat man die Wahl zwischen Sitzen, die nach vorne ausgerichtet sind und solchen, in denen das Kind zum Fahrer schaut.

Die Vorteile hierbei sind ganz klar, dass man das Kind gut im Auge behalten kann. Das ist gerade bei Kindern wichtig, die sich noch nicht gut mitteilen können. Das Kind ist näher beim Fahrer und somit klappt es besser mit der Kommunikation. Zeigt der Sitz zur Straße, kann das Kind mehr von der Umwelt wahrnehmen und ist meist ruhiger, als wenn seine Sicht eingeschränkt ist. Dies ist ein Nachteil bei den Hecksitzen.

Ein weiterer Vorteil des Frontsitzes ist, dass es für den Fahrer durch die Befestigung des Sitzes am Lenker einfacher ist, das Fahrrad gerade zu halten. Dieser Sitz bietet eine gute Schwerpunktlage. Außerdem ist der Gepäckträger frei für andere Dinge.
Wichtig ist, dass der Fahrradsitz vorne einen Windschutz hat. Der kann nämlich nicht nur den Wind fern halten, sondern eventuell auch kleine Steine.

Montage am Lenker

Für den Komfort des Fahrers kann dieser Sitz allerdings zum Nachteil werden. Denn durch die Montage des Sitzes am Steuerrohr, bzw. Lenkrohr kann es sein, dass der Fahrer mit gespreizten Beinen fahren muss. Außerdem kann die Sicht von kleineren Fahrern durch das Kind im Sitz eingeschränkt werden. Sollte der Fahrer einen Unfall haben, kann es außerdem sein, dass er auf das Kind fällt. Allerdings sind Unfälle sehr individuell und man kann nicht pauschal sagen, welche Sitzposition sicherer ist.

Sitz hinten

Der Hecksitz bietet den Vorteil, dass die Kinder dort auch ohne Windschutz windgeschützt sitzen. Jedoch verlieren sie daher auch ihre freie Sicht nach vorne. Für das Kind bietet der Hecksitz mehr Komfort, da es darin eine größere Bewegungsfreiheit hat und Rücken und Kopf besser abgestützt werden. Es gibt sogar Sitze, die bei Bedarf gekippt werden können, was sich allerdings negativ auf die Fahrstabilität auswirken kann.

Auch wenn dieser Sitz gerade für größere Kinder komfortabler ist, hat er einige Nachteile. Es kann zum Beispiel auch bei weniger lebhaften Kindern schnell zu Pendelbewegungen kommen. Bei Kurvenfahrten kann das Heck mitschwingen, wenn es freischwebend ist.

Sicherheit geht vor

Man kann auch nicht sehen, was das Kind gerade macht. Das kann vor allem bei kleineren Kindern von Nachteil sein. Unbedingt darauf zu achten ist, dass der Sitz eine Sicherung für die Füße hat, damit diese nicht in die Speichen kommen. Außerdem empfohlen wird ein Zweibeinständer. Dieser ermöglicht es, dass das Fahrrad beim Abstellen sicher stehen bleibt, was wiederum das Hineinsetzen bzw. das Herausnehmen des Kindes erleichtert.

Ist ein Sattel mit Federn auf dem Fahrrad montiert, sollte man auch einen Fingerklemmschutz montieren, damit das Kind nicht mit den Händen zwischen die Federn kommt. Letztendlich haben beide Sitze, egal ob vorne oder hinten, ihre Vor- und Nachteile. Wichtige Entscheidungsfaktoren sind in jedem Fall das Fahrradmodell und das Gewicht des Kindes. Alles andere ist eine Frage der Abwägung, die jedem selbst überlassen bleibt.

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