Führerscheinfoto: Darauf kommt es an
Da der Führerschein ebenso wie der Personalausweis und der Reisepass zu den Ausweisdokumenten zählt, benötigst du für die Beantragung ein aktuelles, biometrisches Führerscheinfoto. Denn anhand diesem bist du bei einer Polizeikontrolle direkt identifizierbar. Damit dies allerdings gewährleistet ist, darfst du auf der Führerscheinstelle nicht einfach irgendein beliebiges Foto abgeben. Ganz im Gegenteil, hierbei muss es sich um biometrische Passbilder handeln, die allen relevanten Vorgaben entsprechen. Doch welches Foto eignet sich für den Führerschein? Und welche Richtlinien sind einzuhalten? Mehr dazu im Folgenden.
Führerscheinfoto: Diese Anforderungen gelten
Beim Führerscheinfoto muss es sich um ein biometrisches Passbild mit vorgegebenen Maßen handeln. Der Grund hierfür liegt darin, dass man die Autofahrer:innen genau erkennen und eindeutig identifizieren können soll. Exakt aus diesem Grund gelten beim Führerscheinfoto folgende Anforderungen:
- Beim Lichtbild für den Führerschein muss es sich um ein Passfoto in Hochformat handeln, das über die Maße 35×45 Millimeter verfügt. Wichtig ist, dass der Kopf dabei mindestens 32 und maximal 35 Millimeter einnimmt
- Der Blick muss frontal in die Kamera gerichtet sein, während die Mundwinkel relativ neutral zu halten sind (kein starkes Lächeln)
- Das Gesicht muss besonders gut ausgeleuchtet sein, es darf dabei allerdings nicht überlichtet wirken oder gar Schatten aufzeigen
- Der Hintergrund ist im besten Fall komplett weiß oder in einer anderen hellen, neutralen Farbe gehalten
- Die Nase befindet sich im Optimalfall mittig vom Führerscheinfoto
- Die Haare dürfen nicht im Gesicht hängen
Wichtig: Bitte bedenke, dass diese Richtlinien nicht nur für den EU-Führerschein, sondern auch für den internationalen Führerschein gelten.
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Der Grund für die genauen Größenvorgaben liegt in erster Linie darin, dass dein Gesicht bei diesen Abmessungen besonders detailreich zu erkennen ist. Nehmen wir an, der Bildausschnitt ist zu groß und dein Gesicht im Verhältnis dazu viel zu klein abgebildet. In diesem Fall kann man deine individuellen Gesichtszüge und -merkmale (Muttermale, Narbe usw.) nur schwer oder gar nicht erkennen.
Auch der frontale Blick in die Kamera und der neutrale Gesichtsausdruck haben einen bestimmten Grund. Lächelst du zu stark in die Kamera, bewegen sich deine Gesichtszüge. Dadurch können die Beamten anhand von Dimensionen nicht mehr erkennen, ob es sich auf dem Führerscheinfoto auch tatsächlich um dich handelt. Auch verändert sich beim zu kräftigen Lächeln die natürliche Form deiner Augen und Mundwinkel. Das könnte ebenfalls dazu führen, dass du bei einer Polizeikontrolle auf deinem Lichtbild nicht identifizierbar bist.
Doch warum dürfen die Haare nicht ins Gesicht fallen? Auch diese Regelung ist sinnvoll begründet. Denn fallen dir Haarsträhnen ins Gesicht, kann man dich auf dem Führerscheinfoto ebenfalls nicht mehr eindeutig erkennen. Daher solltest du deine Haare am besten zu einem Zopf binden oder die Haare hinter die Ohren kämmen.
Biometrisches Führerscheinfoto: Was ist erlaubt?
Aufgrund der zahlreichen gesetzlichen Anforderungen stellen sich viele Menschen die Frage, was auf dem Führerscheinfoto überhaupt erlaubt ist. Wir schaffen Klarheit:
Foto für den Führerschein mit Brille: Unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt
Über 50 Prozent aller deutschen Männer und Frauen benötigen eine Sehhilfe. Daher ist die Frage „Sind Führerscheinfotos mit Brille erlaubt?“ durchaus berechtigt. Die Antwort hierauf lautet „Ja“, allerdings mit einer wichtigen Voraussetzung. Die Augen müssen auf dem Führerscheinfoto deutlich zu erkennen sein. Exakt aus diesem Grund ist das Tragen von spiegelnden oder gar getönten Brillengläsern und Sonnenbrillen nicht zu empfehlen. Auch dürfen die Augen nicht durch das Brillengestell verdeckt sein. Falls du hier die ein oder anderen Zweifel hast, verzichtest du als Brillenträger:in auf deinem Führerscheinfoto am besten auf deine Brille.
Wissenswert: Bei einer Verkehrskontrolle spielt es keine Rolle, ob du auf deinem Führerscheinfoto eine Brille trägst oder nicht. Insofern du die oben genannten Bestimmungen beachtest hast. Denn schließlich ist auf der Rückseite des Fahrerlaubnisdokuments sowieso vermerkt, ob eine Sehhilfe für dich vorgeschrieben ist. Bitte bedenke, dass dir in diesem Fall beim Fahren ohne Brille ein hohes Bußgeld drohen kann. Daher solltest du deine Brille stets tragen, wenn dies auf deinem Führerschein vermerkt ist.
Führerscheinfoto mit Kopfbedeckung: In bestimmten Situationen ebenfalls erlaubt!
Trägst du aus religiösen Gründen ein Kopftuch, so darfst du dieses auch auf deinem Führerscheinfoto tragen. Wichtig ist dabei allerdings, dass dein Gesicht komplett zu sehen ist. Anders schaut es beim Tragen von Kopfbedeckungen aus nichtreligiösen Gründen aus. Dies ist auf dem Foto nicht gestattet.
Wissenswert: Das Vorlegen eines Nachweises über die Religionszugehörigkeit ist seit einiger Zeit nicht mehr nötig.
Lichtbild erneuern: Wann musst du das Foto austauschen?
Da der neue EU-Führerschein eine Gültigkeitsdauer von bis zu 15 Jahren aufweist, ist es nicht verwunderlich, dass Führerscheinfotos nicht immer aktuell sind. Allerdings könnte dies spätestens bei der Identitätsfeststellung einer Polizeikontrolle zum Problem werden: Denn im Gesetz ist geregelt, dass Führerscheine, Reisepässe und sogar Personalausweise ihre Gültigkeit verlieren, wenn keine einwandfreie Feststellung der Identität mehr möglich ist. In diesem Fall dürfen die Behörden den Führerschein sogar einbehalten. In Folge dessen müsstest du dich zeitnah um einen neuen Führerschein mit einem aktuellen Passbild kümmern.
Wichtig: Es ist nicht möglich, nur das Führerschein Foto zu ändern. Ist das aktuelle Führerscheinfoto nicht mehr zeitgetreu, so muss ein komplett neues Führerscheindokument her. Denn die alleinige Erneuerung des Lichtbildes ist nicht gestattet.
Biometrisches Bild vom Profi: Was kostet ein Führerscheinfoto?
Je nachdem, wo du dein biometrisches Foto für den Führerschein machst oder machen lässt, variieren die Kosten. Wir empfehlen allerdings letzteres. Denn für professionelle Fotografen bzw. Fotostudios sind biometrische Passbilder für den Führerschein ein Leichtes. Sie verfügen nicht nur über das nötige Equipment, sondern auch über die notwendigen Kenntnisse. So kannst du dir sicher sein, dass dein Führerschein am Ende allen vorgegebenen Richtlinien entspricht. Entscheidest du dich für diese Option, musst du je nach Fotostudio mit ca. 10 bis 20 Euro rechnen.
Alternativ dazu kannst du das Passfoto für den Führerschein natürlich auch selber machen. Hierfür stehen dir unterschiedliche Computer-Softwares zur Verfügung. Über die Webcam an deinem PC oder Laptop wird dein Gesicht erkannt und du wirst durch eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung geführt. Diese unterstützt dich dabei, ein Führerscheinfoto zu erstellen, das den vorgegebenen Richtlinien entspricht. Bitte bedenke jedoch, dass bei dieser Option nicht sichergestellt ist, dass dein hierbei entstandenes Führerscheinfoto vom Amt anerkannt wird. Demnach kann es durchaus passieren, dass dir zusätzliche Kosten für ein weiteres Führerscheinfoto entstehen.
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