Die häufigsten Brandursachen im Haushalt
Du bist dir sicher, dass es bei dir in der Wohnung nicht brennen wird. Warum auch? Du rauchst nicht und grillst nie auf dem Balkon. Doch ein Feuer kann sich schneller entfachen als gedacht. Du musst für die Brandursache nicht einmal verantwortlich sein – oft geben defekte oder überlastete Elektrogeräte den Ausschlag. Dieses Wissen hilft dir im Schadensfall allerdings nicht weiter. Denn selbst eine Feuerversicherung ersetzt maximal den finanziellen Schaden. Der emotionale Wertverlust, sowie vor allem auch der psychische Schreck bleiben. Im schlimmsten Fall kannst du oder einer deiner Liebsten sich sogar verletzen. Aus diesen Gründen solltest du die häufigsten Brandursachen in Privathaushalten kennen. Wir sagen dir auch, wie du das Risiko auf ein Minimum reduzieren kannst. Außerdem erfährst du, wie du bei einem Wohnungsbrand richtig handelst.
Das sind die drei häufigsten Brandursachen
Wie klein deine Wohnung auch sein mag: Mögliche Brandauslöser finden sich auch bei dir. Auf was du besonders achten solltest, zeigt dir ein Blick in die Brandursachenstatistik 2022 des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung. Die jährliche Analyse gliedert alle bekannten Fälle prozentual auf.
Defekte Elektrogeräte
Im Vorjahr galten große Elektrogeräte als Brandursache Nummer 1 im Haushalt. Zu ihnen zählen Waschmaschine und Trockner, aber auch deine Geschirrspüle sowie dein Kühlschrank. Das liegt unter anderem daran, dass die Geräte während ihres Betriebs stark belastet werden. So können sie schnell überhitzen und einen Kurzschluss verursachen. Auch ein inkorrekter Anschluss ans Stromnetz kann ursächlich für sprühende Funken sein. Fängt die Elektronik einmal Feuer, breitet sich der Brand innerhalb von Sekunden aus. Aber auch schon bei kleineren Küchenapparaten wie einem Wasserkocher besteht Brandgefahr. Und Haartrockner minderwertiger Qualität können nach dem Föhnvorgang noch nachheizen. Ziehe daher immer den Stecker aus der Steckdose und lege das Gerät nicht einfach nur ab.
Im weiteren Sinne zu Elektro zählen auch Kabel und Lithium-Ionen-Akkus. Die kleinen Energiespeicher sind vom Smartphone bis ins E-Bike in unzähligen Technikgeräten verbaut. Gefährlich kann es beim Aufladen werden. Wird plötzlich zu viel gespeicherte Energie freigesetzt, entstehen Funken. Je nachdem, wo dein Handy gerade liegt, können umgebende Gegenstände Feuer fangen. Auch defekte oder minderwertige Kabel sowie überlastete Leitungen können sich jederzeit entzünden.
Falls du deine Elektronikgeräte optimal abgesichert haben möchtest, lies doch gerne unseren Blogbeitrag zum Thema Elektrogeräteversicherung!
Menschliches Fehlverhalten
Für viele Brandursachen 2022 waren auch die Hausbewohner selbst verantwortlich. Viele Verbraucher schalten beispielsweise mehrere Mehrfachsteckdosen hintereinander oder nutzen eine Leiste für zu viele energieintensive Geräte. Übersteigt die Belastung die maximal genehmigte Wattzahl, kann ein Schwelbrand entstehen und zum Defekt der Steckdose führen. Begünstigt durch Staub oder Feuchtigkeit, entwickelt sich daraus nicht selten ein offenes Feuer entwickeln.
Bleibe während der Erwärmung von Speisen in der Küche und beobachte die Hitzequelle. Jeder fünfte Wohnungsbrand entsteht durch vergessenes Essen im Ofen oder auf dem Herd. Besonders schnell entzünden sich heiße Öle und Fette. Pass auch auf, nicht versehentlich eine Induktionsplatte zu streifen. Die hochsensible Sensorik schaltet sich bereits bei leichter Berührung ein.
Ob beim Sommerdinner oder zu Weihnachten: Brennende Kerzen und Teelichter sind beliebt. Doch schnell kann selbst bei kurzen Dochten ein Wohnungsbrand entstehen. Das Gleiche gilt für glühende Zigaretten, sollten diese auf entzündliche Stoffe wie Papier fallen.
Du bist stolz auf dein echtes Parkett? Befindet sich nach deiner Oberflächenbehandlung zu viel überschüssiges Pflegeöl im Lappen, entzündet sich dieses unter Umständen selbst. Das liegt an seinen chemischen Eigenschaften: In Verbindung mit Sauerstoff kann es oxidieren. Die Temperatur im ölgetränkten Tuch steigt an und kann zu einem Brand führen.
Beachte: Bei grob fahrlässigem Verhalten, kann es sein, dass deine Hausratversicherung nicht zahlt.
Höhere Gewalt und kriminelle Energie
Vor Brandstiftung in deiner Privatwohnung musst du normalerweise ebenso wenig Sorge haben wie vor Naturgefahren. Selbst heftige Gewitter führen meistens nur zu einem kurzfristigen Defekt der Elektronik. Die statistische Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags in Häuser liegt in Deutschland bei 1:6 Millionen. Und selbst dann muss noch kein Feuer entstehen. Wir sagen dir trotzdem, welche Versicherung beim Blitzeinschlag zuständig ist.
So verhältst du dich richtig im Fall der Fälle
Seit einigen Jahren müssen auch in Privatwohnungen funktionstüchtige Rauchmelder installiert sein. Die genaue zeitliche Umsetzung der Gesetzesvorgabe liegt in den Händen der jeweiligen Bundesländer. Doch die Frühwarnfunktion kann nicht alle verheerenden Brände verhindern. Rund 400 Menschen bundesweit lassen jährlich bei Wohnungsbränden ihr Leben, über die zehnfache Anzahl erleidet schwere Verletzungen. Dabei beinträchtigen seltener die Flammen als die giftige Rauchentwicklung die Gesundheit.
In deinen Campingwagen musst du keine Rauchmelder installieren. Auch Feuerlöscher im Wohnmobil sind in Deutschland nur verpflichtend, wenn du Gefahrengut transportierst. Ob nun ein Brand in deiner Wohnung oder deinem Wohnmobil entsteht: Du musst so schnell wie möglich und vor allem auch richtig handeln. Deshalb haben wir im Folgenden eine Checkliste zusammengestellt, die du dir verinnerlichen solltest, falls es zu einem Brand in deiner Wohnung kommt. Auch wenn man in einer ungewohnten Stresssituation ist, gilt es doch die Nerven zu behalten um schlimmeres zu vermeiden.
Checkliste, wenn es brennt
Die oberste Vorschrift in jeder Gefahrensituation lautet: Bewahre Ruhe. Das gilt auch für Hausbrände.
Befindet sich der Brand noch im Entstehen, kannst du ihn effektiv mit einem Feuerlöscher ersticken. Halte das Gerät dazu vom unteren Brandherd ausgehend nach oben bzw. bei einem Tropf- oder Fließbrand nach unten. Sprühe dabei nie gegen die Windrichtung.
Vielleicht hast du gar keinen Feuerlöscher in deiner Wohnung. In diesem Fall bleiben dir zwei Alternativen:
- Brennen Holz, Papier, Stroh oder Kleidung, ist Wasser das Mittel deiner Wahl. Aufgrund seines kühlenden Effekts beim Verdampfen gilt es bei Feststoffen als unschlagbares Löschmittel. Nutze aber nicht zu viel. Sonst musst du noch in Erfahrung bringen, welche Versicherung den Schaden von Hochwasser übernimmt!
- Fangen Flüssigkeiten wie Frittieröl in der Pfanne oder Benzin Feuer, gilt das Gegenteil. Denn Wasser mischt sich nicht mit Öl und verteilt es daher noch großflächiger. Hier solltest du zu einer dicken Löschdecke greifen. Lodert das Feuer noch im Topf, setze schnell einen passenden Deckel auf und schirme die minimale Öffnung zusätzlich mit einem nassen Handtuch ab.
Schlagen deine Versuche fehl, das Feuer einzudämmen, schließe unverzüglich alle Fenster und Türen. Rufe die Feuerwehr unter der gebührenfreien Nummer 112 und gib deinen Namen sowie die Adresse des Unglücksortes an. Solltest du wissen, ob sich weitere Menschen im Haus befinden, ist dies ebenfalls eine hilfreiche Information für den Rettungsdienst. Kommst du noch aus dem Haus, nimm die Treppe ins Freie. Warne auch deine Nachbarn.
Ist der Fluchtweg bereits versperrt, flüchte nicht durch bereits verrauchte Zimmer oder Flure. Suche dir den nächsten rauchfreien Raum, schließe auch hier Fenster und Türen. Falls du an nasse Handtücher kommst, kannst du mit ihnen die Spalten abdichten.
Die Feuerwehr hat den Brand löschen können? Informiere für die Schadensbegleichung deine Hausratversicherung. Ob dein:e Partner:in mitversichert ist, hängt von deinem Vertag ab. Eine erweiterte Hausratversicherung beispielsweise vereint eine Hausrat- mit einer privaten Haftpflichtversicherung aller Personen in deinem Haushalt.
Hinweis: Alles rund um Pflichtversicherungen, und was der Unterschied zwischen einer Hausrat- und einer Gegenstandsversicherung ist, erfährst du auch bei uns.
Brandursachen: So entstehen sie erst gar nicht
Zwar kann eine Elektronikversicherung eine sinnvolle Ergänzung zur Hausratversicherung sein. Doch du möchtest ja nicht nur eine finanzielle Sicherheit. Am besten solltest du einen möglichen Brand von vornherein verhindern.
Die obligatorischen Rauchwarnmelder haben wir bereits erwähnt. Erkundige dich aber, ob eventuell du für die regelmäßige Wartung verantwortlich bist, oder nicht doch dein Vermieter. Zur langfristigen Beibehaltung der lebenswichtig hohen Qualität müssen die Alarmsysteme regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Sollte dein Vermieter diese Aufgabe übernehmen, darf er die Kosten anteilig auf deine Betriebsabrechnung aufschlagen.
Darüber hinaus kannst du mit wenig Aufwand Brände bereits vor dem Keim ersticken:
- Achte beim Kauf deiner Elektrogeräte auf offizielle Gütesiegel. Stelle die fehlerfreie Isolation ihre Kabel und elektrischen Leitungen sicher.
- Dein Herd ist keine Abstellfläche für irgendetwas anders als Töpfe und Pfannen. Und selbst diese solltest du während des Kochens im Auge behalten. Stell dir für Kuchen oder Aufläufe im Ofen einen Alarm.
- Platziere nie Gegenstände auf den Lüftungsschlitzen deiner Mikrowelle.
- Bleibe zu Hause, während dein Wäschetrockner läuft.
- Lade dein Smartphone nicht auf einer Zeitung oder dünnen Büchern auf.
- Schalte deinen Fernseher und PC stets komplett aus. Selbst die kleine rote Leuchte für den Stand-by-Modus bleibt stets elektrisch geladen und kann sich entzünden.
- Überschreite bei Mehrfachsteckdosen nie die angegebene maximale Wattzahl und schalte nicht mehrere Leisten hintereinander.
- Bewahre Streichhölzer und Feuerzeuge unerreichbar von Kinderhänden auf.
- Stelle stets sicher, dass Kerzen auch fest in ihrer Halterung verankert sind. Lasse sie nicht unbeaufsichtigt brennen.
- Rauche weder im Bett noch bei erhöhter Müdigkeit. Am besten gar nicht!
Fazit
Es gibt zahlreiche Vorkehrungen, die man präventiv zur Vermeidung eines Brandes, treffen kann. Dies sollte für dich das Wichtigste sein. Trotzdem kann es nicht schaden, für den Fall der Fälle richtig abgesichert zu sein. Wir von Freeyou stehen dir bei der Beratung für die beste und sinnvollste Versicherung stets zur Seite.
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