Autofelgen: Alles, was du wissen musst!
Autofelgen müssen im Alltag enormen Kräften standhalten. Zu wissen, was dieses zentrale Bauteil ausmacht, ist daher nicht nur dann wichtig, wenn du neue Autofelgen kaufen möchtest.
Wie sind Autofelgen aufgebaut?
Autofelgen sind maßgeblich für die Stabilität deines Rades verantwortlich. Sie schützen den Reifen und ermöglichen dadurch die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Damit sie diese Aufgaben erfüllen können, benötigen die Autofelgen einen speziellen Aufbau.
- Felgenschulter: Auf den ersten Blick umschließen die Felgenschultern die Autofelgen. Dank dieser Erhöhung ist es möglich, den Reifen richtig zu befestigen.
- Felgenhorn: Das Felgenhorn ist das Äquivalent zur Felgenschulter. Es ist der äußere Rand von Autofelgen. Dieser Teil ist extremen Einwirkungen, beispielsweise während der Fahrt über die Bordsteinkante am stärksten ausgesetzt.
- Felgenbett: Moderne Autofelgen vertrauen normalerweise auf das Tiefbett, das sich mittig zwischen den Felgenhörnern befindet. Es verbindet die Felgenschultern miteinander.
- Hump: Der Hump ist dafür zuständig, die Reifenflanke während der Kurvenfahrt in einer stabilen Position zu halten. Dadurch verhindert er das Abrutschen des Reifens.
- Lochkreis: Dieser Kreis verläuft durch die Mitte der Bolzenlöcher. Er wird an der Achsnabe mit Radschrauben befestigt und liegt auf der Radscheibe.
Der Felgendurchmesser ist die Basis der Autofelgen. Dieser Durchmesser wird in Zoll angegeben. Die Angabe von 17 Zoll bei Felgen ist daher gleichbedeutend mit dem Innendurchmesser der passenden Reifen. Den Querschnitt der Felge, also die Felgenbreite, nennt man hingegen Maulweite.
Gut zu wissen: Die Autofelge ist der äußere Ring, der den Radflansch mit der Radscheibe oder dem Radkranz verbindet. Da sie bei normalen Pkws mit der Radscheibe verschweißt ist, bezeichnet man das gesamte Rad umgangssprachlich als Autofelge. Aus technischer Sicht handelt es sich dabei jedoch um unterschiedliche Bestandteile deines Fahrzeugs.
Anforderungen und Tests
Bauteile aus der Automobilindustrie unterliegen strengen Vorschriften und Anforderungen. Das gilt für deine Vorderradbremse und Hinterradbremse ebenso wie für Autofelgen. Die Grundlage dafür, eine hohe Qualität sicherzustellen, sind strenge Testabläufe. Diese beginnen während der Design-Phase und umfassen unter anderem erste Computersimulationen. Zusätzlich müssen die Hersteller verschiedene Radspannungstests durchführen, um eine hohe Belastungsfähigkeit zu gewährleisten. Der TÜV prüft dabei die folgenden Aspekte:
- Abrollung: Diese Prüfung testet die Beanspruchung des Rades im Simulationsverfahren.
- Biegeumlauf: Diese Simulation zielt auf die Beanspruchung durch Seitenkräfte ab. Ein ideales Ergebnis ist erforderlich, um eine sichere Kurvenfahrt zu gewährleisten.
- Impact: Dieser Test konzentriert sich auf extreme Einwirkungen wie den Zusammenstoß mit einer Bordsteinkante.
Die verschiedenen Materialien
Wenn du Autofelgen kaufen möchtest, hast du die Wahl zwischen drei Arten von Felgen: Alufelgen, Stahlfelgen und Hybridfelgen. Sie alle erfüllen dieselbe Funktion – nämlich die Reifen und das Auto zu verbinden.
Stahlfelgen
Stahlfelgen sind der Klassiker unter den Autofelgen. Sie bestehen aus dem Kranz und dem Radschlüssel, die miteinander verschweißt werden.
- Stahlfelgen sind besonders robust.
- Bei mechanischen Einwirkungen, beispielsweise dem Zusammenstoß mit einer Bordsteinkante, nehmen sie seltener Schaden als andere Modelle.
- Ist für die Felgen eine Reparatur erforderlich, ist sie deutlich einfacher durchzuführen. Wie hoch bei der Felgenreparatur die Kosten ausfallen, hängt jedoch stets vom Schaden ab.
- Bei diesen Felgen sind die Kosten deutlich niedriger als bei den anderen Modellen.
- Rein optisch sind sie weniger edel als beispielsweise die Felgen aus Aluminium. Dieses Manko kannst du mit ansprechenden Radkappen ausgleichen.
Alufelgen
Anders als Stahlfelgen bestehen Alufelgen normalerweise aus einem Guss. Das bedeutet, sie werden direkt in diese Form gegossen und nicht zusammengeschweißt. Anschließend verwenden die Hersteller eine spezielle Lackierung für das finale Aussehen.
- Alufelgen zu kaufen, bedeutet zunächst, dass du dich für eine exzellente Optik
- Die hochwertige Lackierung trägt ebenfalls dazu bei, dass bei den Felgen die Kosten steigen. Allerdings sorgt sie nicht nur für eine schönere Optik, sondern schützt die Autofelgen zusätzlich vor Umwelteinflüssen.
- Dank der Gusstechnik sehen Alufelgen mit 17 Zoll üblicherweise sichtlich filigraner aus als identische Modelle aus Stahl.
- Bei Alufelgen ist die Reparatur deutlich schwieriger und kostenintensiver. Der Grund dafür ist, dass sich das Material leichter verformt. Bei einem harten Aufprall kann es daher vorkommen, dass du die Gesamtkonstruktion der Felgen beschädigst.
- Das richtige Drehmoment für Alufelgen ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Daher kann es ratsam sein, den Reifenwechsel von einem Profi durchführen zu lassen. Bei diesem Werkstattbesuch kannst du zusätzlich die Profiltiefe der Reifen von einem Experten begutachten lassen.
- Falls bei den Felgen die Kosten keine Rolle spielen, kannst du dich auch für sogenannte Schmiedefelgen Sie sind im hochpreisigen Segment angesiedelt und zeichnen sich durch mehrere Guss- und Pressvorgänge bei der Produktion aus.
Übrigens: Wenn du Alufelgen kaufen möchtest, entscheidest du dich in der Regel für eine hohe Qualität. Damit dir deine Autofelgen lange erhalten bleiben, solltest du umsichtig fahren. Dazu gehört ebenfalls, regelmäßig den Reifendruck zu prüfen. Du kennst den idealen Druck für deine Autoreifen nicht? Unser Ratgeber Der richtige Reifendruck – Wo steht der Reifendruck? zeigt dir, wo du diese Angabe findest. Vergiss dabei nicht, dein Notrad/Reservereifen ebenfalls zu überprüfen!
Hybridfelgen
Diese Autofelgen kombinieren die Vorzüge von Stahl- und Alufelgen. Dabei handelt es sich um Stahlfelgen mit einer speziellen Lackierung. Sie trägt zu einem schöneren Design bei, wodurch sie dein Fahrzeug optisch aufwertet.
- Die Hybridfelgen sind ebenso robust wie die Autofelgen aus Stahl.
- Ihre Optik ist deutlich ansprechender als die von klassischen Stahlfelgen. Dabei kannst du auf separate Radzierkappen verzichten.
- Diese Autofelgen bewegen sich preislich zwischen den Modellen aus Alu und Stahl.
Autofelgen sind anfällig für Beschädigungen, sei es durch Bordsteinkanten oder andere Hindernisse auf der Straße. Eine Reparaturkostenversicherung ist unerlässlich, um die finanzielle Belastung durch unerwartete Reparaturen an deinen Autofelgen zu minimieren.
Felgenbezeichnungen
Damit du die passenden Autofelgen kaufen kannst, solltest du die Felgenbezeichnung beachten. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, die auf jeder Autofelge vorhanden sein muss. Unabhängig davon, ob dein Fahrzeug mit Alufelgen oder Stahlfelgen ausgestattet ist: Die Bezeichnung befindet sich stets mittig an der Außenseite. Diese Position, die sich in der Nähe des Lochkreises befindet, schreibt eine spezielle Norm vor. Sie sieht folgendermaßen aus:
- Die erste Ziffer steht für die Maulweite beziehungsweise die Breite in Zoll.
- Der darauffolgende Buchstabe steht für die Beschaffenheit des Felgenhorns. Bei Pkws ist der Buchstabe J am verbreitetsten, wobei auch H, P, K und JK möglich sind.
- Normalerweise folgt der Ziffer und dem Buchstaben ein x. Dieses x steht für die Tiefbettfelge.
- Als Nächstes folgt die Größe in Form einer Ziffer. Handelt es sich beispielsweise um die Zahl 17, steht das für 17 Zoll Felgen.
- Dem Felgendurchmesser folgt die Humpenausführung. H steht beispielsweise für einfache Humpen, während EH2 für vergrößerte Humpen steht. Andere gängige Abkürzungen sind CH, EH2+, FH und FH2.
- Abschließend folgen vier Stellen für die Einpresstiefe in Millimetern.
Gemäß dieser Anordnung an Ziffern und Buchstaben sieht eine typische Felgenbezeichnung in etwa so aus: 7 J x 17 H2 ET35. Eine ähnliche Kennzeichnung findest du übrigens auch auf deinen Autoreifen. Unser Artikel Reifenbezeichnung – Kennzeichen auf Reifen verstehen verrät dir, worauf du bei dieser Bezeichnung achten solltest. Schließlich sollten deine Autofelgen und die Autoreifen stets zusammenpassen.
Diese Bezeichnung hilft dir unter anderem dann weiter, wenn du neue Allwetterreifen oder Ganzjahresreifen kaufen möchtest. Außerdem ist die Felgenbezeichnung entscheidend, wenn du beispielsweise überlegst, deine Stahlfelgen durch Alufelgen zu ersetzen.
Auch interessant: Du hast zu deinen Autofelgen passende Reifen gemäß der Felgenbezeichnung gekauft? In unserem Artikel Reifen richtig entsorgen – Anleitung erfährst du, wo du die alten Autoreifen entsorgst. Bisher hast du den Reifenwechsel immer der Werkstatt überlassen? Dann könnte dich auch unser Ratgeber „Reifen selber wechseln“ interessieren.
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